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Hitzewelle Endlich: Am Mittwoch naht die Abkühlung

Ab kommenden Mittwoch macht der Tropen-Sommer angeblich Pause: Dann sollten normale 25° - 30° herrschen. Bis dahin steigt die Waldbrandgefahr und die Wasserstände sinken. In Europa tobt die Flammenhölle weiter.

Die Rekordhitze in Deutschland könnte bald eine kleine Pause einlegen. Nach Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach gibt es ab Mitte kommender Woche Hoffnung auf etwas Abkühlung. Bis dahin beschert Hoch "Michaela" den Deutschen allerdings weiter schweißtreibende 32 bis 39 Grad im Schatten. Die Waldbrandgefahr steigt nun auch in Deutschland. In Mittelfranken und in Ennepetal (Nordrhein-Westfalen), in Osthessen sowie in Berlin und Brandenburg loderten Feuer an mehreren Stellen. Sie waren aber schnell unter Kontrolle oder konnten gelöscht werden.

Hoffen auf den Tiefausläufer

"Nach dem derzeitigen Stand könnte ein Tiefausläufer Deutschland überqueren", teilte der DWD am Samstag mit. Dann würden die Temperaturen am Donnerstag auf normale sommerliche Werte zurückgehen: etwa 25 Grad im Norden und 30 Grad im Süden. Viel Regen werde das Tief aber nicht mitbringen, eher Wolken, Schauer und Gewitter.

Rhein bei Düsseldorf unter der 1-Meter-Marke

Der Wetterdienst Meteomedia weist unterdessen darauf hin, dass die lang anhaltende Trockenheit in Verbindung mit extremer Hitze die Wasserstände der Flüsse weiter stark zurückgehen lasse. So zeigte der Rheinpegel Düsseldorf nur noch einen Wasserstand von 1,08 Metern an. Am Sonntagabend werde er unter die 1-Meter-Marke sinken. An der Elbe sehe es nicht viel anders aus, hieß es. Der Pegel bei Dresden zeigte "magere" 74 cm an. Vor einem Jahr bahnte sich an der Elbe das Rekordhochwasser mit dem Höchstwert von 9,40 Metern in Dresden an.

Keine Panikmache wegen Blaualgenblüte im Norden

Angesichts des vermehrten Aufkommens von Blaualgen an einigen Ostseestränden in Schleswig-Holstein hat Umweltminister Klaus Müller vor einer allgemeinen Panikmache gewarnt. "Für die heiße Jahreszeit ist eine erhöhte Algenkonzentration absolut nicht ungewöhnlich", so Müller. Nachbarländer wie Schweden oder Finnland seien von dem Problem derzeit wesentlich massiver betroffen als der Norden. "Die weitere Entwicklung der Algenblüte ist jetzt besonders vom Wetter in den kommenden sechs bis acht Wochen abhängig." Wenn die Sonne weiterhin stark scheine, werde das Wachstum der Einzeller wohl eher begünstigt. "Regen und Wind hingegen könnten ein weiteres Ausbreiten der Algen verhindern", sagte Müller. Für empfindliche Menschen kann der Kontakt mit den Organismen unangenehm und in Ausnahmefällen sogar gefährlich werden. "Allergiker, ältere Menschen und Kinder sollten die Berührung und das Schlucken der Algen unbedingt vermeiden", sagte Müller. Der Tourismus sei von den Algen bislang nicht beeinträchtigt worden.

Portugal: Brände erreichen Algarve

Die Flammenhölle tobt in Teilen Europas weiter. In Portugal kämpft die Feuerwehr immer noch gegen eine Serie verheerender Waldbrände. Bei den seit zwei Wochen anhaltenden Bränden in Portugal wurden 15 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Erstmals ist die Ferienregion Algarve betroffen. Auch in Italien, Frankreich, auf der spanischen Ferieninsel Mallorca und Kroatien lodern die Flammen.

Frankreich: Feuer in der Gegend um Nizza

In Frankreich haben die Feuerwehren vor allem in den Südalpen bei Nizza haben weiterhin alle Hände voll zu tun. Am Samstag brachen unter anderem bei Nizza, Menton, Grasse und Antibes neue Feuer aus. Der Brand, der in den vergangenen Tagen in der Nähe von Lucéram im Hinterland von Nizza bereits 1.600 Hektar Wald vernichtet hatte, war auch am Samstag noch nicht eingedämmt. Insgesamt 1000 Feuerwehrleute waren in dem Département Alpes-Maritimes bei den Löscharbeiten im Einsatz. In Lucéram halfen auch zwei russische Lösch-Helikopter.

Italien: Ligurische Küste betroffen

Die Feuerwehr in Italien ist bei mehr als 20 Wald-und Buschbränden im Einsatz. Auch am Samstag gab es erneut mehrere kleinere Feuer an der Ligurischen Küste, in der Toskana sowie in der Gegend um Neapel und Rom. Zwar seien die meisten Feuer unter Kontrolle. "Wegen der großen Hitze und der Dürre herrscht aber auch für die nächsten Tage Alarm", sagte der Chef des nationalen Zivilschutzes, Giudo Bertolaso. So gut wie alle Brände seien durch Brandstiftung oder Fahrlässigkeit entstanden. Insgesamt vernichteten die Flammen in den vergangen Tagen mehrere hundert Hektar Wald- und Grasland.

Auf Mallorca brannten Pinienwälder

Auf Mallorca verbrannten mehr als 100 Hektar ökologisch wertvolle Pinienwälder. Die Löschmannschaften dämmten die Flammen auf dem Berg Puig de Randa im Osten der Inselhauptstadt Palma nach Angaben der Behörden am Samstag weitgehend ein. Der Brand konnte erst kurz vor Erreichen der Sende- und Empfangsanlagen auf dem Berggipfel gestoppt werden. Über diese Antennen werden unter anderem die Flugzeuge beim Landeanflug auf den Flughafen von Mallorca dirigiert. Eine Beschädigung der elektronischen Anlagen hätte den Angaben zufolge ein Chaos auf dem Airport ausgelöst. Rund 150 Menschen, darunter auch Urlauber, mussten am Freitag vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden.

Feuer im rumänischen Donaudelta

Mehr als 900 Hektar Schilf und Riedgras sind im rumänischen Donaudelta den Flammen zum Opfer gefallen. Zahlreiche Brände entlang der Adriaküste in Kroatien und Montenegro haben die Löschmannschaften weitgehend unter Kontrolle gebracht.

Waldbrände in Kanada fast unter Kontrolle

Die Waldbrände in der kanadischen Provinz British-Columbia werden zunehmend besser kontrolliert. Mehrere tausend in Sicherheit gebrachte Anwohner aus der Umgebung der Stadt Kamloops durften nach Medienberichten vom Samstag in ihre Häuser zurückkehren. Die Feuer stellten keine Bedrohung mehr dar, sagte ein Verantwortlicher der Feuerwehr.

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