München "Medium" soll maximal abgesahnt haben: "Hellseher" wegen Millionenbetrugs vor Gericht

Wie genau der "Hellseher" bei seinem mutmaßlichen Betrug vorgegangen ist, soll nun das Landgericht München II klären
Wie genau der "Hellseher" bei seinem mutmaßlichen Betrug vorgegangen ist, soll nun das Landgericht München II klären
© Andrey Popov / Panthermedia / Imago Images
Mit vagen Drohungen und viel Hokuspokus zum Reichtum: Kurzeitig soll dies einem selbsternannten Hellseher gelungen sein. Doch der Spuk ist vorbei – jetzt steht der Mann in München vor Gericht.

Jahrelang soll er den Aberglauben einer wohlhabenden Frau ausgenutzt und sie so um eine Millionensumme gebracht haben: Vor dem Landgericht München II beginnt an diesem Dienstag der Prozess gegen einen Mann, der sich als Hellseher ausgegeben und die Frau so um in den vergangenen Jahren um fast 1,6 Millionen Euro geprellt haben soll. 

Ehefrau soll "Hellseher" unterstützt haben

Laut Staatsanwaltschaft spielte der 47-Jährige seinem mutmaßlichen Opfer vor, ein Medium zu sein, das Segen bringen und Schande von ihr und ihrer Familie fernhalten könne. Unglücke wurden demnach zu einer Art Drohkulisse. Vorgeblich um diese zu verhindern, soll er geheimnisvolle Rituale durchgeführt haben, bei denen sie beten musste. Die Ermittler schließen nicht aus, dass in dem Wasser, das er ihr regelmäßig gegeben haben soll, Substanzen waren, die die Wahrnehmung der Frau beeinträchtigten. 

Er soll der Frau außerdem eingeredet haben, ihr Ehemann betrüge sie und habe ein Verhältnis. Um diese angebliche Untreue nachzuweisen, soll der Mann Geld verlangt haben. 

Mitangeklagt wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 62 Fällen ist die 39 Jahre alte Ehefrau des 47-Jährigen. Jahrelang soll das Paar die Frau ausgebeutet haben, die ersten Taten gehen laut Staatsanwaltschaft in das Jahr 2011 zurück. Angeklagt sind aber nur Vorfälle seit 2018. 

DPA
wue

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