Nach dem gewaltsamen Polizeieinsatz gegen Tyre Nichols in Memphis gibt es weitere personelle Konsequenzen. Die Feuerwehr der Stadt gab bekannt, zwei Rettungssanitäter und die Fahrerin eines Rettungswagens entlassen zu haben. Sie hätten den 29 Jährigen, nach der Gewalt durch die Polizei nicht angemessen medizinisch versorgt, teilte die Leiterin der Feuerwehr von Memphis mit.
Diese neun Bücher über Rassismus sollten Sie kennen

Matthew Horace war 28 Jahre lang Polizist in manchen der gefährlichsten Gegenden der USA. Er hatte mit Mördern, Dealern oder Vergewaltigern zu tun. Und vor allem ist ihm bei seiner Arbeit eins begegnet: Rassismus. Darüber hat Horace ein Buch geschrieben. In "The Black and The Blue" fragt er nach Auslösern für rassistische Gewalt unter US-amerikanischen Polizisten. (Englische Version)
Zuvor war war ein weiterer Polizeibeamter vom Dienst freigestellt worden. Das berichteten mehrere US-Medien, darunter der Sender CNN und die "New York Times" unter Berufung auf die Polizei in Memphis. Den Medienberichten zufolge handelt es sich um einen weißen Polizisten. Es sei noch unklar, welche Rolle dieser Beamte bei dem Einsatz gespielt habe, hieß es weiter. Zuerst waren fünf schwarze Polizisten, die direkt an dem Einsatz beteiligt waren, aus dem Dienst entlassen worden. Gegen sie wurde Anklage erhoben. Den fünf Männern wird unter anderem Mord zweiten Grades und schwere Körperverletzung vorgeworfen.
Tyre Nichols wurde brutal zusammengeschlagen
Hintergrund ist der Tod des 29 Jahre alten Tyre Nichols. Der junge Mann war am 7. Januar in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee bei einer Verkehrskontrolle von den Polizisten brutal zusammengeschlagen worden. Drei Tage später erlag er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Fall hat Proteste in den USA ausgelöst und die Debatte über Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern neu angefacht.
Ein Zusammenschluss schwarzer Kongressmitglieder der Demokraten hatte die Familie von Nichols eingeladen, in der kommenden Woche als Gäste bei der Rede von US-Präsident Joe Biden zur Lage der Nation vor beiden Kongresskammern dabei zu sein. Nach Angaben eines Mitarbeiters der Kongressgruppe nahm die Familie die Einladung an.

Sehen Sie im Video: Der 29-jährige Afroamerikaner war bei einer Verkehrskontrolle zusammengeschlagen worden und drei Tage später gestorben. Fünf Beamte wurden bereits entlassen und angeklagt. Die Rolle eines sechsten Polizisten soll nun untersucht werden.