Aus Solidarität mit den Opfern der Erdbebenkatastrophe haben Fußballfans in Istanbul Tausende Stofftiere auf das Spielfeld geworfen - und manche forderten lautstark den Rücktritt der türkischen Regierung.
Video Es regnet Teddybären im türkischen Stadion

STORY: Es sind Tausende Teddybären und Stofftiere, die da am Sonntag auf das Spielfeld des Istanbuler Fußball-Stadions fliegen, hier wahrlich kein üblicher Anblick. Fans des dortigen Vereins Besiktas hatten die Spendenaktion für durch die Erdbeben Geschädigte organisiert. Zu hören waren aber auch Rufe nach dem Rücktritt der türkischen Regierung. Deren Umgang mit der schweren Naturkatastrophe Anfang Februar sehen viele Menschen kritisch. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat zerstörte Städte besucht, einen schnellen Wiederaufbau und Strafen für Baupfusch versprochen. Die Erdbeben könnten die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei beeinflussen, die bis Juni stattfinden sollen. Angesichts knapper Umfragewerte stellen sie die größte politische Herausforderung für Erdogan in seiner zwei Jahrzehnte dauernden Herrschaft dar. Am Montag räumte er in Adiyaman, einer der am stärksten vom Beben betroffenen Provinzen, Mängel seiner Regierung bei der Reaktion auf die Katastrophe ein und warb um Verständnis. "In den ersten Tagen konnten wir die Arbeit in Adiyaman nicht so effizient durchführen, wie wir wollten, unter anderem wegen der zerstörerischen Wirkung der Erdstöße, des widrigen Wetters und der Herausforderungen durch die beschädigte Infrastruktur." Bei erneuten Erdstößen wurde am Montag im Südosten des Landes mindestens ein Mensch getötet, zahlreiche weitere erlitten nach Behördenangaben Verletzungen, Gebäude stürzten ein. Dieses jüngste Nachbeben mit einer Stärke von 5,6 ereignete sich drei Wochen nach einem schweren Beben der Stärke 7,8, bei dem mehr als 50.000 Menschen in der Türkei und in Syrien ums Leben kamen.