Markus Söder will in einem Alleingang Bayerns weiter an der Atomkraft festhalten - zumindest vorerst. Zustimmung erntete er am Montag vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen war bei der CDU in Berlin zu Gast und deutete ihrerseits in Richtung Energiemix und der nötigen "Grundlast".
Video Nach Atomaussteig: drei Stimmen für den - vorübergehenden - Fortbestand

STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird Ihnen ohne Sprechertext gesendet. Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern "Der ganze Parteivorstand ist der festen Überzeugung, dass das Abschalten der Atomkraftwerke ein schwerer Fehler ist. Ein schwerer Fehler, der Deutschland nachhaltig schaden wird. Es ist ein sturer Beschluss gegen die Mehrheit der Bevölkerung und übrigens auch eine Mehrheit der Europäischen Union." "Das heißt, Bayern übernimmt für den Atommüll, den es produziert hat, tatsächlich schon in Zwischenlagern, in Castoren, die Verantwortung. Wir reden über 3, 4, 5 Jahre länger. Wir reden nicht über 30, 40, 50 Jahre. Wirt reden über 3, 4, 5 Jahre. Für den Bereich, was wir bislang schon übernehmen, wird das bisschen keine echte Herausforderung." Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender "Der Vorstoß aus Bayern findet bei uns deshalb viel Sympathie, weil ja auch die Alternative zur Kernenergie mehr als in anderen Bundesländern eine Rolle spielt als in Bayern. Also, schauen Sie sich nur die Planung für den Bau von Gaskraftwerken an, die praktisch ohne Bayern gemacht wird. Dies ist eben alles ein unfreundlicher Akt, nicht nur gegen die ganze Bundesrepublik Deutschland, gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung, sondern es ist ein besonders unfreundlicher Akt gegen den Freistaat Bayern, im Grunde genommen gegen den gesamten Süden der Bundesrepublik Deutschland, auch gegen Baden Württemberg. Und deswegen sind für uns alle denkbaren Alternativen zur besseren Energieversorgung diskussionsfähig. Auch dieser Vorschlag aus Bayern." Ursula von der Leyen (CDU), EU-Kommissionspräsidentin "Der Energiemix in der Europäischen Union ist klare Mitgliedstaaten-Kompetenz also, wie sie ihren Energiemix zusammensetzen. Gesamteuropäisch gesehen wissen wir, dass unser Energiemix für die Zukunft darin besteht: Massiver Ausbau der erneuerbaren Energien. Das ist die Richtung, in die alle gehen. Und dazu brauchen wir eine Base Load, eine Grundlast. Und die Grundlast ist entweder Gas oder Atomkraft. Und bei dem Blick auf Gas wissen wir, dass wir unter den Zielen der Dekarbonisierung stark auf CCS und CCU (Carbon Capture and Storage, Carbon Capture and Utilization, Anm. d. Red.) setzen werden."