Die Meldungen im Kurz-Überblick:
Russland verübt laut USA und Großbritannien großflächige Cyber-Attacke (21.38 Uhr)
OPCW-Experten sollen am Mittwoch ins syrische Duma reisen (20.15 Uhr)
Deutscher in Nigeria entführt (16.29 Uhr)
Kampfhund Chico ist eingeschläfert worden (15.39 Uhr)
Sieben Tote bei Aufstand in US-Gefängnis (13.58 Uhr)
Warnung vor Kauf von WM-Tickets bei Viagogo (10.44 Uhr)
Die News des Tages im stern-Ticker:
+++ 21.38 Uhr: Russland verübt laut USA und Großbritannien großflächige Cyber-Attacke +++
Russland hat nach Angaben der USA und Großbritanniens eine großflächige Cyberattacke verübt. Ziel des "bösartigen" Angriffs seien unter anderem Regierungen und wichtige Infrastruktureinrichtungen, hieß es in einer in London veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Nationalen Cybersicherheitszentrums Großbritannien, der US-Bundespolizei FBI und des US-Heimatschutzministeriums. Auch Internetrouter von Privatpersonen würden angegriffen.
+++ 20.15 Uhr: OPCW-Experten dürfen Mittwoch ins syrische Duma +++
Die Experten der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) sollen am Mittwoch ins syrische Duma reisen können. Dies wurde bei einer Pressekonferenz in der russischen Botschaft am OPCW-Sitz in Den Haag mitgeteilt. Bislang war es den am Samstag in Damaskus eingetroffenen Experten unter Verweis auf "Sicherheitsprobleme" noch nicht erlaubt worden, den Ort des mutmaßlichen Giftgasangriffs vom 7. April zu untersuchen.
+++ 19.09 Uhr: Deutscher im Norden Nigerias entführt +++
Ein Deutscher ist der Polizei zufolge im Norden Nigerias entführt worden. Fünf bewaffnete Unbekannte in einem Fahrzeug griffen das Auto einer Baufirma im Ort Kano an, das auf dem Weg zu einer Baustelle war, wie Polizeisprecher Magaji Majia mitteilte. Dabei sei ein Polizist getötet worden, der die Insassen begleitet habe. Der Deutsche sei verschleppt worden.
Die Polizei sucht demnach derzeit nach dem entführten Mann. Wer für die Tat verantwortlich ist, war zunächst unklar. Der Deutsche arbeitet der Polizei zufolge für das Bauunternehmen. In dem westafrikanischen Land kommt es immer wieder zu Entführung von Ausländern, oft geht es dabei um Lösegeld.
+++ 19.07 Uhr: Macron und Trudeau inszenieren ihre Freundschaft +++
Die beiden Jungstars der internationalen Politik, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kanadas Premierminister Justin Trudeau, haben bei einem Treffen in Paris erneut ihre innige Freundschaft zur Schau gestellt. Zur Begrüßung gab es eine Umarmung auf den Stufen des Elysée-Palasts, es folgten Freundschaftsbeteuerungen vor Journalisten, schließlich verließen beide Politiker gemeinsam die Pressekonferenz - jeweils mit dem Arm auf dem Rücken des anderen. Bereits vor einem Jahr hatte ein gemeinsamer Spaziergang der beiden adretten Staatsmänner am Rande des G7-Gipfels in Taormina für Aufsehen gesorgt: Bilder zeigten den 40-jährigen Macron und den 46-jährigen Trudeau in vertraulicher Atmosphäre vor romantischer sizilianischer Kulisse, Spötter fühlten sich an ein Paar auf Hochzeitsreise erinnert.
+++ 17.56 Uhr: Deutschland hat 80 extremistische Islamisten seit 2017 des Landes verwiesen +++
Deutschland hat seit dem vergangenen Jahr 80 extremistische Islamisten des Landes verwiesen. Darunter fallen zehn Abschiebungen auf Basis der sogenannten Abschiebeanordnung sowie etwa 70 Ausweisungen von Gefährdern aus dem islamistisch-extremistischen Personenkreis auf Basis einer sogenannten Ausweiseverfügung, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mitteilte. "Insgesamt wurden seit 2017 nach Kenntnis der Bundesregierung 80 Personen aus dem islamistisch-extremistischen Personenumfeld zurückgeführt", hieß es.
+++ 17.32 Uhr: Laut Menschenrechtlern verstärkte Angriffe auf Rebellen in Zentralsyrien +++
Nach der Eroberung der Rebellenhochburg Ost-Ghuta hat die syrische Regierung ihre Angriffe auf Aufständische in Zentralsyrien verstärkt. Innerhalb eines Tages seien die Regionen zwischen den Städten Homs und Hama von mindestens 65 Luftschlägen getroffen worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag.
Die Beobachtungsstelle geht davon aus, dass die Angriffe eine Bodenoffensive der syrischen Armee vorbereiten sollen. Aktivisten in der Region berichteten zudem von Gefechten mit vorrückenden Regierungskämpfern und Artilleriebeschuss. Ihren Angaben zufolge sind unter den Rebellen vor Ort verschiedene Gruppen zwischen moderat und radikal.
+++ 16.29 Uhr: Deutscher in Nigeria entführt +++
Ein Deutscher ist der Polizei zufolge im Norden Nigerias entführt worden. Unbekannte auf Motorrädern hätten den Mann im Ort Kano verschleppt, teilte Polizeisprecher Magaji Majia am Montag mit. Ein Polizist, der den Deutschen begleitet hatte, sei getötet worden. Die Polizei sucht demnach derzeit nach dem entführten Mann. Wer für die Tat verantwortlich ist, war zunächst unklar. Der Deutsche arbeitet der Polizei zufolge für ein Bauunternehmen. In dem westafrikanischen Land kommt es immer wieder zu Entführung von Ausländern, oft geht es dabei um Lösegeld.
+++ 15.39 Uhr: Drei Soldaten bei Anschlag in Südosttürkei getötet +++
Bei einem Anschlag in der Südosttürkei sind nach Militärangaben drei Soldaten getötet worden. Das Attentat sei in der Provinz Sirnak von Anhängern der kurdischen Untergrundorganisation PKK verübt worden, teilten die türkischen Streitkräfte mit.
Die PKK bekannte sich zunächst nicht zu der Tat.
+++ 15.38 Uhr: Kampfhund Chico ist eingeschläfert worden ++++
Nach der tödlichen Attacke auf zwei Menschen in Hannover ist Hund "Chico" eingeschläfert worden. Dazu entschied sich am Montag nach einer Untersuchung ein Expertenteam aus Vertretern der Stadt Hannover, der Tiermedizinischen Hochschule, des Tierheims und des Landwirtschaftsministeriums, wie die Stadt mitteilte. Der Staffordshire-Terrier-Mischling hatte vor zwei Wochen seine 52 Jahre alte, im Rollstuhl sitzende Besitzerin und deren 27 Jahre alten Sohn totgebissen. Wie die "Bild"-Zeitung zuvor berichtet hatte, hatte Chico zwei kaputte Fangzähne und eine offene Verbindung zur Nasenhöhle. Das Tier hätte häufig operiert werden müssen, um das zu beheben.
+++ 15.24 Uhr: Chinas Onlinenetzwerk Weibo rudert bei Verbot "homosexueller" Inhalte zurück +++
Das chinesische Twitter-Pendant Weibo hat nach heftigen Protesten seine Entscheidung umgestoßen, "homosexuelle" Inhalte in seinem Online-Dienst zu blockieren. "Diese Säuberung von Spielen und Comics wendet sich nicht länger gegen homosexuelle Inhalte", teilte das Unternehmen am Montag über sein offizielles Nutzerkonto mit. Stattdessen sollten "pornografische, blutige und gewaltsame Inhalte gesäubert" werden. Weibo dankte der Öffentlichkeit zudem für "Diskussionen und Vorschläge".
+++ 14.49 Uhr: Macron sieht sich bei Syrien-Einsatz im Einklang mit Washington +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht sein Land und die USA bei der Frage ihres militärischen Engagements in Syrien auf einer Linie. "Wir haben ein militärisches Ziel, und ein einziges: den Krieg gegen Isis", sagte Macron in Paris. "Was das Weiße Haus heute Nacht erklärt hat, war von Anfang an unsere Position." Washington hatte als Reaktion auf Interview-Äußerungen Macrons betont, dass US-Präsident Donald Trump die amerikanischen Truppen weiterhin "so schnell wie möglich" aus dem Bürgerkriegsland abziehen wolle. Macron hatte im Fernsehen gesagt, Frankreich habe Trump überzeugt, dass es nötig sei, in Syrien zu bleiben.
Bei einer Pressekonferenz mit der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern erklärte Macron nun: "Das Weiße Haus hat Recht, daran zu erinnern, dass das militärische Engagement sich gegen Daesch richtet und an dem Tag enden wird, an dem der Krieg gegen Daesch abgeschlossen ist." Daesch ist eine arabische Bezeichnung für die Terrorgruppe Islamischer Staat. Er habe lediglich gesagt, dass die USA mit ihrer Beteiligung an den Luftangriffen auf syrische Einrichtungen anerkannt hätten, "dass unsere politische Verantwortung in Syrien sich nicht auf den Kampf gegen Daesch beschränkt". Er wünsche deshalb, mit den Vereinigten Staaten weiterhin an einer politischen Lösung in Syrien zu arbeiten.
+++ 14.19 Uhr: Russland strebt Dialog mit USA über Streitfragen an +++
Russland strebt trotz der westlichen Raketenangriffe auf Syrien einen Dialog mit den USA an. Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte in Moskau die Hoffnung, "dass trotz all der Schäden, die Washington dem bilateralen Verhältnis zugefügt hat, irgendeine Art von Kommunikation beginnen kann". Der Kreml hatte die Luftangriffe auf seinen Verbündeten Syrien am Wochenende scharf kritisiert, auch die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland belasten das Verhältnis.
+++ 14.13 Uhr: Russischer Investigativ-Journalist stirbt nach Sturz von Balkon +++
Ein russischer Journalist, der über Moskaus "Schattenarmee" in Syrien berichtet hatte, ist nach einem Sturz vom Balkon seiner Wohnung gestorben. Es gebe "aber kein Anzeichen dafür, dass ein Verbrechen begangen wurde", erklärte die Ermittlungskommission in Jekaterinburg gegenüber der Nachrichtenagentur Tass. Für die Einleitung entsprechender Ermittlungen sehe sie keinen Anlass. Vielmehr gehe sie von einem "unglücklichen Vorfall" aus. Der Investigativjournalist Maxim Borodin war in der vergangenen Woche von seinem Balkon im fünften Stock eines Hauses in Russlands viertgrößter Stadt Jekaterinburg gestürzt. Berichten zufolge erlag er am Sonntag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Borodin arbeitete für den Pressedienst Nowi Den (Neuer Tag) und hatte jüngst über den Tod mehrerer russischer Söldner der so genannten "Gruppe Wagner" in Syrien geschrieben. Das private russische Sicherheitsunternehmen kämpft seit 2015 in Syrien.
Harlem Désir, Beauftragter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für die Freiheit der Medien, erklärte auf Twitter, Borodins Tod sei Anlass für "ernsthafte Besorgnis". Er forderte von den Behörden eine "rasche und gründliche Untersuchung". Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten wurden seit 1992 in Russland 58 Reporter getötet. Die Hintermänner dieser Verbrechen werden jedoch nur selten überführt.
+++ 13.58 Uhr: Sieben Tote bei Aufstand in US-Gefängnis +++
Bei einem Aufstand in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat South Carolina sind sieben Insassen getötet worden. 17 weitere Häftlinge der Anstalt Lee Correctional in Bishopsville seien wegen Verletzungen außerhalb des Gefängnisses medizinisch behandelt worden, teilte die Justizvollzugsbehörde von South Carolina via Twitter mit. Der Aufstand hatte demnach am Sonntagabend (Ortszeit) begonnen und wurde bis Montag um 2.55 Uhr unter Kontrolle gebracht.
+++ 13.23 Uhr: Fünf AfD-Bundestagsabgeordnete nehmen an Forum auf der Krim teil +++
Fünf Bundestagsabgeordnete der AfD nehmen diese Woche an einem Wirtschaftsforum auf der von Russland annektierten Krim teil. Wie der AfD-Abgeordnete Markus Frohnmaier berichtete, werden außer ihm auch Robby Schlund, Ulrich Oehme, Stefan Keuter und der Russlanddeutsche Waldemar Herdt "privat" zu der Veranstaltung reisen. Er selbst werde an einer Podiumsdiskussion teilnehmen, erklärte Frohnmaier. Dass der Veranstalter für seine Unterbringung aufkomme, sei daher normal. Ihm sei es angesichts der aktuellen Krise der deutsch-russischen Beziehungen wichtig, "ein Zeichen zu setzen", sagte Frohnmaier. Er hatte an der Veranstaltung nach eigenen Angaben bereits in früheren Jahren teilgenommen. Das "Yalta International Economic Forum" (YIEF) findet diesmal vom 19. bis 21. April statt.
Die ukrainische Halbinsel Krim war 2014 von Russland vereinnahmt worden. Während die EU von einer völkerrechtswidrigen Annexion spricht, beruft sich Russland auf einen völkerrechtlich nicht anerkannten Volksentscheid der Krim-Bewohner. Anfang Februar hatte eine Reise von acht Landtagsabgeordneten der AfD auf die Krim für Aufregung gesorgt. Auch Politiker der Linken haben die Schwarzmeerhalbinsel bereits besucht. An dem Forum in dieser Woche wird jedoch kein Mitglied ihrer Bundestagsfraktion teilnehmen.
+++ 13.22 Uhr: Oppositionelle protestieren gegen Ausnahmezustand in Türkei +++
Anhänger der größten Oppositionspartei in der Türkei haben in Dutzenden Städten gegen den Ausnahmezustand protestiert. Die Mitte-Links Partei CHP organisierte nach eigenen Angaben in allen 81 Provinzen des Landes Demonstrationen, um die Aufhebung des Notstands zu fordern, der nach dem Putschversuch vom Juli 2016 verhängt wurde. Auf der zentralen Einkaufstraße in Istanbul versammelten sich Hunderte Demonstranten und skandierten "Recht, Justiz, Gerechtigkeit." Einige hielten Schilder mit den Aufschriften "Freiheit" und "Hebt den Ausnahmezustand auf."
Der Ausnahmezustand läuft ohne Verlängerung am Donnerstag aus. Voraussichtlich wird das Parlament, in dem die islamisch-konservative AKP eine Mehrheit hat, zuvor aber erneut einer weiteren dreimonatigen Verlängerung zustimmen. Nach Ablauf dieser Zeit wäre die Türkei damit zwei Jahre im Ausnahmezustand. Unter dem Notstand sind die Grundrechte eingeschränkt. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kann zudem Dekrete erlassen, die nicht vor dem Verfassungsgericht anfechtbar sind. Die AKP-Regierung rechtfertigt die ständigen Verlängerungen mit dem Kampf gegen den Terrorismus.
+++ 13.04 Uhr: Betrunkener Fahranfänger beschert Nürnberg Wasserfontäne +++
Ein betrunkener Fahranfänger hat in Nürnberg für eine große Wasserfontäne gesorgt. Der 18-Jährige fuhr bei seiner Trunkenheitsfahrt mit anderthalb Promille in der Nacht zum Sonntag einen Hydranten um, weshalb als Folge große Wassermengen auf die Fahrbahn spritzten, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken jetzt mitteilte. Erst einem nachts verständigten Mitarbeiter des örtlichen Energieversorgers sei es gelungen, das Wasser zu stoppen. Zuvor war der 18-Jährige laut Polizei bereits gegen sieben Mülltonnen gefahren. Nach dem Zusammenstoß mit dem Hydranten sei er noch in eine freistehende Garage gefahren und habe dabei deren Mauern durchbrochen. Insgesamt verursachte der Autofahrer einen Schaden von etwa 50.000 Euro. Gegen den Fahranfänger, der bereits seit seinem 17. Lebensjahr in Begleitung fahren durfte, läuft nun ein Verfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung.
+++ 12.57 Uhr: Sonnige Aussichten - selbst Sommertemperaturen möglich +++
Die Meteorologen versprechen "Sonnenschein ohne Ende": Von Mittwoch an werde das Hoch "Norbert" für reichlich Sonne und mitunter fast schon sommerliche Temperaturen sorgen, kündigten die Meteorologen an. Schon am Dienstag sei vielfach ein Auflockern der Wolkendecke zu bemerken, auch wenn es in Teilen Bayerns und Sachsens noch recht wolkenverhangen sei. Andernorts steigen die Höchstwerte auf 20, örtlich sogar auf 24 Grad. Am Mittwoch heiße es dann bis mindestens Freitag: "Sonnenschein satt!", so der Meteorologe Simon Trippler. Mit Höchstwerten von 22 bis 29 Grad heizt "Norbert" den Menschen in Deutschland ordentlich ein, am Donnerstag und Freitag könne stellenweise sogar die 30 Grad-Marke durchbrochen werden. Damit stünde der erste heiße Tag des Jahres bevor. Die Nächte allerdings bleiben weiterhin recht frisch und im einstelligen Temperaturbereich.
+++ 12.47 Uhr: Peter Maffay fordert Rücktritt der Echo-Verantwortlichen +++
Nach der umstrittenen Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang hat der Sänger Peter Maffay einen Rücktritt der Verantwortlichen gefordert. "Zur Tagesordnung jetzt überzugehen, geht nicht. Es muss eine Aufarbeitung geben", schrieb Maffay auf seiner Facebook-Seite. Die beiden Rapper waren bei der Echo-Verleihung vergangene Woche für einen Song ausgezeichnet worden mit den Zeilen: ""Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow". Der verantwortliche Bundesverband Musikindustrie hatte nach einer Welle des Protests schließlich Änderungen am Konzept des Musikpreises angekündigt.
+++ 12.22 Uhr: Tausende tote Pinguine an Neuseelands Küsten angeschwemmt +++
An Neuseelands Küsten sind seit Beginn des Jahres mehrere Tausend tote Zwergpinguine angeschwemmt worden. Vermutet wird, dass die Tiere durch einen plötzlichen Anstieg der Wassertemperaturen ums Leben kamen. Der Pinguin-Experte Graeme Taylor verwies allerdings darauf, dass es solche Fälle alle paar Jahrzehnte gibt. Zuletzt sei in Neuseeland 1998 ein vergleichbares Massensterben bekannt geworden.
Die meisten Pinguine wurden nach einem Bericht des Online-Nachrichtenportals Stuff an der Ostküste des Pazifikstaats entdeckt, unter anderem an der Bay of Plenty. Viele Tiere waren schon tot. Manche verendeten aber erst am Strand. Zwergpinguine - die kleinsten Pinguine der Welt - werden gewöhnlich nur etwa 40 Zentimeter groß. In der Regel sind sie nur etwa ein Kilogramm schwer. Sie kommen rund um Neuseeland sowie die australische Insel Tasmanien vor.
+++ 12.20 Uhr: Zwölfjährige aus München im Halbfinale der "Geigen-Olympiade" +++
Die zwölfjährige Geigerin Clara Shen aus München hat beim renommierten Menuhin-Geigenwettbewerb in Genf das Halbfinale erreicht. Shen spielt nun am Dienstag um den Einzug ins Finale, wie die Veranstalter mitteilten. Sie wollte dabei drei Stücke vortragen: Franz Schubert Sonata in A major, Astor Piazzollas Café 1930 (Histoire du Tango) und die Havanaise von Camille Saint-Saëns. Der Wettbewerb wurde von Stargeiger Yehudi Menuhin (1916-1999) ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre in einer anderen Stadt statt. Die Sieger bekommen mehrere tausend Franken Preisgeld und als Leihgabe eine wertvolle Geige.
+++ 11.58 Uhr: Mehr als 100 Tote durch gefährliches Lassafieber in Nigeria +++
In Nigeria sind der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) zufolge 101 Menschen am gefährlichen Lassafieber gestorben. Darunter sind etliche Pflegekräfte und Ärzte, die nicht wussten, dass ihre Patienten mit der Krankheit infiziert waren oder nicht die richtige Schutzausrüstung trugen, wie die Organisation mitteilte. 45 weitere Todesfälle seien noch nicht bestätigt worden. Zudem gehe man von 1781 vermuteten und 408 bestätigten Fällen innerhalb von zwei Monaten aus. Dieser Ausbruch in dem westafrikanischen Land sei "einer der schlimmsten in den vergangenen Jahren", hieß es. MSF ist nach eigenen Angaben vor Ort und gibt unter anderem Mitarbeitern von Gesundheitseinrichtungen Training. Zwar gehe die Zahl der Erkrankten in Nigeria zurück, eine Entwarnung bedeute das jedoch nicht.
Das Lassafieber hat sich auch im westafrikanischen Liberia ausgebreitet, mindestens 12 Menschen sind dort seit Anfang des Jahres an der Viruserkrankung gestorben. Lassa zählt wie Ebola und Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen - mit Blutungen einhergehenden - Fiebern. Es wird vor allem durch Nahrungsmittel und Haushaltsgegenstände übertragen, die mit Urin und Kot von Ratten verseucht sind. Die Viruserkrankung ist zudem bei Kontakt mit den Ausscheidungen infizierter Personen hochansteckend. Das Fieber kommt in mehreren Ländern Westafrikas fast jährlich vor.
+++ 11.39 Uhr: Bienenstiche verraten Diebe in Israel +++
Zwei Bienendiebe sind der Polizei in Israel ins Netz gegangen, weil sie von dem gestohlenen Schwarm angegriffen wurden. Ein Polizeisprecher teilte am Vormittag mit, die beiden jungen Männer seien gestern einer Patrouille aufgefallen, weil sie nordöstlich von Tel Aviv am Wegesrand aufeinander einschlugen. Als die Beamten sich näherten, fiel ihnen auf, dass die beiden mit Stichen übersät waren. Sie hätten aufeinander eingeschlagen, um die wütenden Insekten zu vertreiben. Bei einer Suche in ihrem Fahrzeug seien drei gestohlene Bienenstöcke gefunden worden. Einer der beiden Männer musste wegen der Stiche ins Krankenhaus, den anderen nahmen die Beamten mit auf die Wache.
+++ 11.18 Uhr: DNA-Datei beim BKA führte in mehr als 200.000 Fällen zu Täterhinweisen +++
Die seit 20 Jahren beim Bundeskriminalamt (BKA) geführte DNA-Datei hat bereits in mehr als 200.000 Fällen konkrete Hinweise auf Täter ermöglicht. Im BKA war am 17. April 1998 der Startschuss für die Speicherung von DNA-Mustern gegeben worden, wie die Behörde in Wiesbaden mitteilte. Aktuell sind in der Datei demnach knapp 1,2 Millionen DNA-Muster gespeichert. Darunter fallen laut BKA rund 868.000 Muster bekannter Straftäter und etwa 327.000 Spurenmuster aus noch ungeklärten Straftaten. Es wurden demnach in den vergangenen 20 Jahren insgesamt rund 260.000 Treffer in der Analysedatei erzielt, von denen in mehr als 210.000 Fällen konkrete Täterhinweise an die Ermittler weitergegeben wurden.
Die DNA-Analyse sei in den vergangenen Jahren "fortlaufend weiterentwickelt und verfeinert" worden, erklärte das BKA. Heute seien selbst "mikroskopisch kleine Spurenmengen" auswertbar und könnten über Treffer in der Datenbank zu Täterhinweisen führen.
+++ 11.09 Uhr: Rind nimmt Reißaus vor Schlachter und stirbt trotzdem +++
Ein Rind ist in Lörrach vor dem Schlachter geflüchtet - am Ende aber trotzdem nicht lebend davongekommen. Wie die Polizei mitteilte, wurde das Tier am Morgen in einem Hof in die Enge getrieben und erschossen. Das Rind hatte sich demnach zuvor im Schlachthof losgerissen und war in Panik auf die Straße gerannt. Der Versuch von Tierärzten, es mit einem Betäubungsmittel ruhigzustellen, scheiterte jedoch. Das Tier musste laut Polizei erlegt werden, "um weitere Gefährdungen auszuschließen und Leiden für das Tier zu verkürzen".
+++ 11.06 Uhr: Nasa schickt Satelliten zur Suche nach neuen Planeten ins All +++
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will heute Abend einen Satelliten ins All bringen, der nach neuen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems Ausschau halten soll. Der Start des Satellitens namens Tess mit einer Falcon-9-Trägerrakete des privaten Unternehmens SpaceX vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral in Florida ist für 18.32 Uhr Ortszeit (00.32 Uhr MESZ) geplant. Der waschmaschinengroße Transiting Exoplanet Survey Satellite (Tess) soll in den kommenden zwei Jahren mehr als 200.000 der hellsten Sterne nach Anzeichen für kreuzende Planeten absuchen. Eine vorübergehende Helligkeitsabnahme gilt als ein solcher Hinweis auf einen Planeten.
Die Nasa rechnet damit, dass Tess rund 20.000 sogenannte Exoplaneten - Planeten außerhalb unseres Sonnensystems - aufspürt, darunter etwa 50 Planeten von der Größe der Erde, auf denen es möglicherweise Leben geben könnte. Tess ist 337 Dollar (273 Millionen Euro) teuer und als Nachfolger des Weltraumteleskops Kepler konzipiert. Kepler wurde 2009 ins All befördert und wies bereits rund 2300 Exoplaneten nach. Seine Lebensdauer nähert sich dem Ende.
+++ 10.47 Uhr: Unbewohnbar: Berliner Bezirk lässt verwahrlostes Haus räumen +++
Der Berliner Bezirk Mitte hat am Morgen ein verwahrlostes Haus im Stadtteil Wedding räumen lassen. Die Räumung sei "als Maßnahme der Gefahrenabwehr" und insbesondere zum Gesundheitsschutz der Bewohner zwingend erforderlich, erklärte der Bezirksstadtrat von Mitte für Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit, Ephraim Gothe. Gegenüber dem Eigentümer sei das Gebäude in der Kameruner Straße für unbewohnbar erklärt worden. Die Mieter dürften das Haus nun nicht weiter nutzen. Sie wurden aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Rund eine Stunde nach Erteilung des Räumungsbefehls hieß es, im Haus seien 42 Menschen angetroffen worden. Überwiegend soll es sich um Erwachsene handeln. Ihre Personalien sollten geprüft werden. Einsatzkräfte betraten das Haus aus hygienischen Gründen in weißen Schutzanzügen. Nach der Räumung sollte es eine Bestandsaufnahme im Inneren geben.
Das Haus war in der Vergangenheit immer wieder wegen prekärer Zustände in die Schlagzeilen geraten. Unter anderem gab es zuletzt keine Versorgung mit Wasser mehr. Müll stapelte sich im Hof, teils fehlten Fenster, von Rattenbefall war die Rede.
+++ 10.44 Uhr: Verbraucherschützer warnen vor Ticketbörse Viagogo +++
Verbraucherschützer warnen Fußballfans davor, Tickets für die Fußball-WM in Russland bei der Ticketbörse Viagogo zu kaufen. "Wer bei Viagogo oder ähnlichen Portalen Tickets für die Fußball-WM kauft, riskiert nicht ins Stadion gelassen zu werden", erklärte die Verbraucherzentrale Bayern. Der Weltfußballverband Fifa habe jegliche Wiederverkäufe von Tickets verboten und bei Viagogo & Co. gekaufte Tickets für ungültig erklärt. Die Verbraucherzentrale rät Fußballfans, Tickets ausschließlich über die offizielle Verkaufsseite der Fifa unter www.fifa.com/tickets zu bestellen. Am 18. April beginnt die letzte Phase des Ticketverkaufs für die Spiele in Russland.
Ganz grundsätzlich sollten Verbraucher beim Kauf von Eintrittskarten auf Viagogo die aufgerufenen Preise mit den Ticketpreisen bei offiziellen Verkaufsstellen vergleichen, erklärten die Verbraucherschützer. Da es sich bei Viagogo um einen Wiederverkäufer handle, seien die Preise auf dem Portal häufig stark überteuert. Hinzu kämen noch Liefergebühr, Buchungsgebühr und Umsatzsteuer. Die Kosten dafür würden beim Bestellvorgang jedoch nicht transparent dargestellt und müssten vom Verbraucher zusätzlich getragen werden.
+++ 10.33 Uhr: Staatsanwaltschaft Stuttgart erhebt Anklage gegen ehemaligen Auschwitz-Wachmann +++
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen einen ehemaligen Wachmann des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz erhoben. Der 94-Jährige soll sich wegen Beihilfe zum Mord vor dem Landgericht Mannheim verantworten, wie die Behörde mitteilte. Der damals 19-jährige Angeklagte soll demnach ab Oktober 1942 als Wachmann in Auschwitz tätig gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, spätestens nach Abschluss seiner Grundausbildung von Dezember 1942 bis Ende Januar 1943 durch seinen Wach- und Bereitschaftsdienst "den Lagerbetrieb und damit die Vernichtungsaktionen unterstützt" zu haben. Der Angeklagte habe über seine Verteidigerin erklärt, dass ihm "die Hintergründe, die Zielrichtung und der Ablauf des Tötungsgeschehens" nicht bekannt gewesen seien.
+++ 10.32 Uhr: Kehrtwende: Chinesische Online-Plattform will homosexuelle Inhalte doch zulassen +++
Nach einem Sturm der Entrüstung hat Weibo eine Kehrtwende gemacht und will homosexuelle Inhalte doch wieder zulassen. Chinas Kurznachrichtendienst teilte mit, dass seine angekündigte Säuberungskampagne "nicht mehr auf homosexuelle Inhalte abzielt". Die 340 Millionen Nutzer zählende Online-Plattform hatte am Freitag angekündigt, dass Comics, Spiele, Texte und Videos über drei Monate genau auf Pornografie, blutige Gewalt und Homosexualität überwacht und gegebenenfalls zensiert würden. Der Schritt hatte heftige Empörung ausgelöst, die sich einige Hundert Millionen Mal unter dem Hashtag #IAmGay Luft gemacht hatte, bevor dieser am Wochenende von der Zensur geblockt wurde.
Selbst das kommunistische Parteiorgan "Volkszeitung" kritisierte den Schritt und machte deutlich, dass die Plattform zu weit gegangen war. Das Blatt forderte Toleranz gegenüber Homosexualität, die so "normal" wie Bisexualität sei. Homosexualität sei auch "definitiv keine Krankheit", schrieb die "Volkszeitung" in einem Hinweis auf die lange verbreitete und einst selbst in einigen Lehrbüchern geteilte Vorstellung, dass es eine Geisteskrankheit sei. In China ist Homosexualität seit 1997 straffrei. Gleichwohl sehen sich Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle (LGBT) immer noch mit einem Tabu belegt.
+++ 9.56 Uhr: Pilawa outet sich als Nacktschläfer +++
Fernsehentertainer Jörg Pilawa geht immer so ins Bett, wie Gott ihn geschaffen hat. "Ich hab noch nie in meinem Leben einen Schlafanzug getragen", gestand der 52-Jährige gestern Abend in der "NDR Quizshow" im NDR Fernsehen. "Ich bin überzeugter Nacktschläfer."
Anlass war die Schätzfrage an die Kandidaten, wie viele Hamburger denn "Nacktschläfer" seien. Die richtige Antwort lautete: 17 Prozent.
+++ 9.39 Uhr: Chinesische Behörden fordern auf Website zur Meldung von Spionageverdacht auf +++
Im Kampf gegen ausländische Spionage haben die chinesischen Behörden eine Website eingerichtet, auf der Bürger zur Meldung verdächtiger Beobachtungen aufgefordert werden. Die Website www.12339.gov.cn wurde am Sonntag vom Ministerium für Nationale Sicherheit freigeschaltet. In Mandarin und Englisch können dort Bedrohungen der nationalen Sicherheit, Aufrufe zu Aufständen oder ethnischen Unruhen oder auch Bestechungsversuche durch Chinesen oder Ausländer gemeldet werden. Informanten, die Spionageaktivitäten aufdecken helfen, sollen eine Belohnung erhalten. Die Website macht keine Angaben zur Höhe der Belohnung, doch die amtliche Zeitung "Beijing Daily" berichtete im April, dass umgerechnet zwischen rund 1200 und 59.000 Euro gezahlt würden.
Besonders problematisch ist nach Auffassung von Kritikern, dass künftig jede Form des Austauschs mit Dissidenten zu Verdächtigungen führen könnte. Denn die Website animiert auch zur Meldung von Kontakten zwischen Ausländern und "jeder Person in China, die Aktivitäten ausgeübt hat, die die staatliche Sicherheit gefährden, oder stark verdächtigt wird, dies zu tun".
+++ 9.29 Uhr: Brände und Saharastaub in Griechenland - Fast 34 Grad auf Peloponnes +++
Warmer und starker Südwestwind zusammen mit feinem Staub aus der Sahara machen den Menschen im Westen Griechenlands sowie in Athen und auf zahlreichen Inseln der Ägäis den dritten Tag in Folge das Leben schwer. Auf der Halbinsel Peloponnes brachen außerdem Brände aus. Dort hätten die Thermometer am Wochenende 33,9 Grad Celsius erreicht, teilte das Wetteramt in Athen mit. Viele Menschen litten unter Atemwegbeschwerden weil die Winde dichten Staub aus der Sahara brachten. Der griechischen Feuerwehr und freiwilligen Helfern gelang es am Morgen, einen Großbrand nahe Olympia auf Peloponnes unter Kontrolle zu bringen. "Mit dem ersten Tageslicht konnten Lösch-Hubschrauber und -Flugzeuge eingesetzt werden. Die Lage ist jetzt besser", sagte der Bürgermeister der Region. Die Sicht war wegen des Staubs auf wenige hundert Meter beschränkt. Der Zivilschutz riet den Menschen, keine schwere Arbeit zu verrichten. Menschen mit Herz- oder Atemwegsproblemen sollten sich nicht zu lange im Freien aufhalten. Das Phänomen soll bis Mittwoch dauern.
+++ 9.14 Uhr: Prozess gegen inhaftierten US-Pfarrer in der Türkei startet +++
In der Türkei hat der Prozess gegen den wegen Terrorvorwürfen inhaftierten Pfarrer Andrew Brunson begonnen. Der US-Bürger muss sich vor einem Gericht in Aliaga in der Provinz Izmir wegen des Vorwurfs der Unterstützung von zwei Terrororganisationen verantworten. Dem seit 2016 inhaftierten protestantischen Geistlichen drohen im ersten Anklagepunkt bis zu 15 Jahre Haft, im zweiten Punkt bis zu 20 Jahre. Brunson, der eine Kirche in der Stadt Izmir leitete, wird insbesondere vorgeworfen, die Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen unterstützt zu haben, die für den Putschversuch von Juli 2016 verantwortlich gemacht wird. Auch soll er die Arbeiterpartei Kurdistans unterstützt haben, die ebenso wie die Gülen-Bewegung in der Türkei als Terrororganisation eingestuft ist.
Der Fall ist eine erhebliche Belastung für die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA. Washington setzt sich seit Brunsons Festnahme für seine Freilassung ein. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bot im vergangenen September an, Brunson gegen Gülen auszutauschen, der im Exil in den USA lebt.
+++ 8.56 Uhr: 15-Jähriger stirbt in Rheinland-Pfalz bei Maibaumaufstellung +++
Bei der Aufstellung eines traditionellen Maibaums ist in Rheinland-Pfalz ein Jugendlicher ums Leben gekommen. Der Baum rutschte bei den Vorbereitungen am Sonntag in Nierendorf in die dafür vorgesehene Grube, während sich der 15-Jährige noch darin befand, wie die Polizei in Mayen mitteilte. Er wurde demnach schwer verletzt in die Uniklinik Bonn gebracht, wo er kurz darauf starb. Warum der Baum frühzeitig in die für die Aufstellung vorbereitete betonierte Grube rutschte, ist noch unklar. Das Unglück ereignete sich auf dem Gelände der Feuerwehr.
+++ 8.44 Uhr: Union legt wieder zu - Grüne größter Gewinner seit Wahl +++
Nach einer Umfrage-Delle in der Vorwoche haben sich die Umfragewerte der Kanzlerin und der Unionsparteien im aktuellen RTL/n-tv-"Trendbarometer" wieder erholt. Nach der am Montag veröffentlichten Forsa-Umfrage legt Angela Merkel im direkten Vergleich mit den SPD-Gegenspielern Andrea Nahles und Olaf Scholz um je zwei Prozentpunkte zu. Auch bei der Frage nach der politischen Kompetenz ("Welche Partei wird am besten mit den Problemen in Deutschland fertig?") verbesserten sich CDU und CSU um 2 Punkte auf 28 Prozent. Die SPD kommt auf sieben Prozent und verliert damit einen Prozentpunkt. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) hält keine Partei für hinreichend kompetent.
Als einzige Partei haben die Grünen im "Trendbarometer" seit September 2017 bei jeder Umfrage besser abgeschnitten als bei der Bundestagswahl (8,9 Prozent). Aktuell kämen sie auf 12 Prozent. Die Umfragewerte der anderen Parteien: CDU/CSU 34 Prozent (Bundestagswahl 32,9), SPD 19 Prozent (20,5), FDP 9 Prozent (10,7), Linke 10 Prozent (9,2), AfD 12 Prozent (12,6).
+++ 7.51 Uhr: Claude-Oliver Rudolph verletzt sich bei Dreharbeiten +++
TV-Bösewicht Claude-Oliver Rudolph (61, "Der König von St. Pauli") hat sich beim Dreh für die ARD-Serie "Großstadtrevier" schwer verletzt: Aus Versehen rammte er sich selbst ein Messer in die Hand. "Der kleine und der Ringfinger hingen nur noch an einer Sehne. Ich habe die Blutung sofort mit Tape gestoppt", sagte der 61-Jährige der "Bild-Zeitung". In einer Hamburger Klinik wurde er umgehend operiert. "Schmerzen habe ich nicht gespürt", so der Schauspieler: "Ich war so voll Adrenalin!" Eigentlich wollte er nach den Angaben in einer Szene nur ein Sushi-Messer in einen Kohlkopf rammen, allerdings durchbohrte das Messer den Kohl. Rudolph gibt sich selbstkritisch: "Ich habe das Risiko leider nicht richtig abgeschätzt, wir hätten ein stumpfes Messer nehmen sollen."
+++ 7.26 Uhr: Hunderte Feuerwehrleute bekämpfen Buschfeuer nahe Sydney +++
Hunderte Feuerwehrleute haben ein Buschfeuer nahe der australischen Großstadt Sydney bekämpft. Wegen der Flammen mussten einige Bewohner von Vororten ihre Häuser verlassen, wie die Behörden mitteilten. Zunächst wurden durch das Buschfeuer aber keine Gebäude zerstört. Das Feuer war am Samstag ausgebrochen, seitdem sind mehr als 2430 Hektar Land verbrannt.
Es sei ein "absolutes Wunder", dass niemand ums Leben gekommen und so gut wie kein Besitz zerstört worden sei, sagte der Regionalminister für die Notfalldienste, Mark Speakman. Er lobte "die harte Arbeit, das Engagement und den Heldenmut" der Feuerwehr. Die Polizei prüft, ob das Buschfeuer durch Brandstiftung ausgelöst wurde.
+++ 7.22 Uhr: Montenegros starker Mann Djukanovic neuer Staatspräsident +++
Der seit über zwei Jahrzehnten alles bestimmende Milo Djukanovic wird neuer Staatspräsident in Montenegro. Der 56-Jährige habe die Wahl am Sonntag mit gut 54 Prozent gewonnen, berichtete die staatliche Wahlkommission in Podgorica nach Auszählung von 97 Prozent der Stimmen. Von den sechs Kandidaten der zerstrittenen Opposition habe Mladen Bojanic mit 33 Prozent auf dem zweiten Platz am besten abgeschnitten.
Djukanovic steht für die Westbindung des kleinen Adrialandes mit nur 620.000 Einwohnern. Er hatte sein Land im letzten Jahr in die Nato geführt. Brüssel hatte eine EU-Mitgliedschaft bis zum Jahr 2025 in Aussicht gestellt.
+++ 7.07 Uhr: Ein Toter und viele Verletzte bei Feuer in Seniorenheim +++
Bei einem Brand in einem Offenbacher Seniorenwohnheim ist am Morgen ein Mensch ums Leben gekommen. Ein Polizeisprecher sprach außerdem von mindestens 20 Verletzten. Sechs von ihnen sollen schwere Verletzungen erlitten haben. Ersten Informationen zufolge brach das Feuer gegen kurz vor vier Uhr aus noch ungeklärter Ursache im zweiten Obergeschoss des Seniorenheims aus. Die Identität des Toten konnte aufgrund der schweren Verbrennungen zunächst noch nicht geklärt werden.
+++ 6.59 Uhr: Surfer rettet sich nach Hai-Angriff an Land +++
Ein Surfer vor der Westküste Australiens hat sich nach einem Hai-Angriff noch aus eigener Kraft an Land retten können. Der etwa 35 Jahre alte Mann wurde am Morgen vor der Küste von Gracetown, einem beliebten Surfer-Ort im Südwesten, von einem Hai attackiert. Nach Berichten von Augenzeugen stieß das Tier den Surfer von seinem Brett und biss ihn in die Beine. Ihm gelang es dann jedoch, zurück an Land zu schwimmen. Er habe gesehen, wie der Mann zu einer Welle geschwommen sei, mit der er bis zum Strand geglitten sei, sagte der Zeuge, Peter Jovic. "Sie haben ihn an Land gezogen und damit begonnen, die Blutungen zu stoppen." Der Mann wurde mit dem Hubschrauber in die etwa 300 Kilometer entfernte Großstadt Perth gebracht, wo er nun im Krankenhaus behandelt wird. Nach Angaben eines Kliniksprechers ist sein Zustand stabil.
Nahe Cobblestones misst sich seit sechs Tagen die Weltelite der Surfer beim Wettbewerb Margaret River Pro, einem Wettkampf im Rahmen der World Surf League Championship Tour. Der Wettbewerb wurde nach dem Vorfall für eine Stunde ausgesetzt. An den Küsten Australiens kommt es immer wieder vor, dass Surfer von Haien angegriffen werden. Im Gebiet von Gracetown gab es dabei seit 2010 zwei Tote.
+++ 6.04 Uhr: Naturschutzbund Nabu ruft Bürger zum Insektenzählen auf +++
Mit einer deutschlandweiten Aktion ruft der Naturschutzbund Nabu Bürger zum Insektenzählen auf. Dadurch sollen die Menschen mehr über die Vielfalt der Tiere und ihre Bedeutung für die Umwelt erfahren. Insgesamt sollen 16 Arten in zwei Phasen gezählt werden. Die erste Zählaktion soll am 1. Juni starten, die zweite am 3. August folgen. Erfasst werden etwa unterschiedliche Schmetterlingsarten, Käfer, Fliegen, aber auch eine Libelle und Laubheuschrecke.
Wissenschaftler haben im vergangenen Jahr auf einen Insektenschwund in Deutschland hingewesen, der mithilfe über Jahre gesammelter Daten von ehrenamtlichen Insektenkundlern nachgewiesen wurde.
+++ 5.28 Uhr: Ex-FBI-Chef Comey hält Justizbehinderung durch Trump für möglich +++
Der ehemalige FBI-Chef James Comey hält es für möglich, dass US-Präsident Donald Trump die Justiz behindert haben könnte. Es gebe sicherlich Beweise für Justizbehinderung, sagte Comey in einem am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des Senders ABC News auf eine entsprechende Frage. Er verwies aber darauf, dass er in dem Fall nicht der Ermittler oder Staatsanwalt sei, sondern nur ein Zeuge. Trump hatte Comey im Mai 2017 gefeuert und das später mit den Russland-Ermittlungen des FBI in Zusammenhang gebracht.
In der Interviewpassage ging es um ein Gespräch zwischen dem Präsidenten und dem FBI-Chef im Februar 2017. Bei diesem äußerte Trump nach Comeys Darstellung den Wunsch, dass die Ermittlungen des FBI gegen den damaligen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn eingestellt werden. Trump bestreitet das. Manche Beobachter sehen darin einen Versuch der Justizbehinderung. Eine Folge von Comeys Entlassung war die Einsetzung von Sonderermittler Robert Mueller, der nun die Vorwürfe um eine russische Einmischung in die Präsidentschaftswahl 2016 untersucht und dabei auch eine Verstrickung des Trump-Lagers prüft.
+++ 5.15 Uhr: Frauenanteil in Bundesregierung wächst kaum +++
Der Anteil an Frauen in Top-Posten der Bundesregierung ist im Vergleich zur vergangenen Legislaturperiode kaum gewachsen. Anfang 2014 waren rund 26 Prozent der Bundesminister, Staatsminister, Staatssekretäre und Abteilungsleiter Frauen - vier Jahre später sind rund 29 Prozent weiblich. Das geht aus Antworten der Bundesregierung auf Anfragen der Grünen im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Vereinzelt waren Posten zum Stichtag 29. März noch nicht besetzt. Insgesamt liegt das Verhältnis - ohne Kanzlerin - bei 144 Männern zu 50 Frauen für das Jahr 2014. In der neuen Bundesregierung waren es Ende März 139 Männer und 57 Frauen.
"Die Bundesregierung steht bei der Gleichstellung von Frauen in den eigenen Reihen praktisch auf der Standspur", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, der dpa. Auch die frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Ulle Schauws, zeigte sich verärgert: Dies sei "ein peinliches Armutszeugnis für diese Bundesregierung und eine schmerzlich vertane Chance für Geschlechtergerechtigkeit".
+++ 4.44 Uhr: Arbeitslose Hartz-IV-Bezieher immer länger ohne Job +++
Arbeitslose Hartz-IV-Bezieher sind in den letzten Jahren im Schnitt immer länger ohne Job geblieben. So stieg die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit bei Beziehern der Grundsicherung kontinuierlich an - von 555 Tagen im Jahr 2011 auf 650 Tage im Jahr 2017. 2016 waren es noch 629 Tage. Auf diese Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) machte die Linke im Bundestag aufmerksam.
Länger als drei Jahre arbeitslos waren im Jahr 2011 rund 298.000 Hartz-IV-Bezieher. Bis 2017 stieg diese Zahl auf rund 317.000 Menschen. "Man könnte von einer Verhärtung der Langzeitarbeitslosigkeit sprechen", sagte ein BA-Sprecher. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, sagte: "Dass die Dauer der Erwerbslosigkeit im Hartz-IV-System steigt, ist ein blamables Ergebnis für die verschiedenen Bundesregierungen und leider logische Konsequenz des arbeitsmarktpolitischen Stillstands." Seit 2010 seien die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit drastisch gekürzt worden.
+++ 4.18 Uhr: "Full Metal Jacket"-Star Lee Ermey ist tot +++
Der amerikanische Schauspieler Lee Ermey, der als brutaler Drill-Sergeant in dem Kriegsfilm "Full Metal Jacket" bekannt wurde, ist tot. Wie sein langjähriger Manager Bill Rogin auf Ermeys Twitter-Account bekannt gab, starb der Schauspieler an den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde 74 Jahre alt. Auf Facebook fügte Rogin hinzu, dass Ermey in der Rolle des Sergeant Hartman knallhart wirkte, in Wirklichkeit sei er jedoch ein gütiger, lieber Mensch gewesen. In Stanley Kubricks "Full Metal Jacket" (1987) über die Ausbildung und den Einsatz von US-Marines im Vietnamkrieg, glänzte Ermey als sadistischer Vorgesetzter, der die Rekruten brutal fertig macht. Der Auftritt brachte ihm eine Golden-Globe-Nominierung ein.
Ermey gehörte selbst in den 1960er-Jahren der US-Marine an. Regisseur Francis Ford Coppola heuerte ihn als Berater für seinen Kriegsfilm "Apocalypse Now" (1979) an und gab ihm eine Rolle als Hubschrauberpilot. Der Militärausbilder spielte danach in Dutzenden Produktionen mit, darunter in den Filmen "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses", "Switchback - Gnadenlose Flucht" und "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre". In der Pixar-Animation "Toy Story" gab er dem Anführer der Spielzeugsoldaten seine Stimme.
+++ 4.03 Uhr: Weißes Haus hält an baldigem Truppenabzug aus Syrien fest +++
US-Präsident Donald Trump hält an seinem geplanten Truppenabzug aus Syrien fest. Die US-Mission in Syrien habe sich "nicht geändert", Trump wolle, dass die US-Truppen "so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders. Die USA seien entschlossen, die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) "komplett zu zerstören" und die Bedingungen zu schaffen, die eine Rückkehr der Miliz verhinderten, sagte Sanders. Darüber hinaus erwarteten die USA, "dass unsere regionalen Verbündeten und Partner sowohl militärisch als auch finanziell größere Verantwortung zur Sicherung der Region übernehmen".
Trump hatte Ende März einen baldigen Rückzug der USA aus Syrien angekündigt. Am Sonntag sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron jedoch, er habe Trump von der Notwendigkeit eines "langfristigen" Verbleibs in Syrien überzeugt. "Wir haben ihn überzeugt, dass es notwendig ist, dort auf Dauer zu bleiben", sagte der französische Präsident vor der Erklärung des Weißen Hauses.
+++ 4.02 Uhr: Kim Dotcom: "Wir werden gewinnen" +++
Der seit vielen Jahren in Neuseeland lebende deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom geht fest davon aus, nicht in die USA ausgeliefert zu werden. "Wir werden (die Berufung) gewinnen: entweder vor dem Berufungsgericht oder vor Neuseelands Supreme Court", sagte der 44-Jährige "Spiegel Online". Zwar hätten die "Hollywood-Lobby und die US-Regierung von Obama" Druck gemacht. "Aber Urheberrechtsverletzungen sind in Neuseeland nicht strafbar." Das sei nur eine zivilrechtliche Sache, dafür könne er nicht ausgeliefert werden. Also habe der Richter irgendwas gesucht, was so ähnlich aussehe, und sei auf Betrug gekommen. "Aber damit wird er nicht durchkommen", sagte Dotcom.
Der als Kim Schmitz in Kiel geborene Dotcom kämpft seit 2012 gegen seine Auslieferung. Die US-Ankläger werfen dem Gründer der Internet-Tauschplattform Megaupload und seinen Mitarbeitern Copyright-Betrug im großen Stil vor. Im Februar 2017 hatte ein neuseeländisches Gericht befunden, dass Dotcom in die USA ausgeliefert werden darf - nicht wegen Urheberrechtsverletzung, aber wegen Betrugs. Eine Entscheidung des Berufungsgerichts steht noch aus.
+++ 3.05 Uhr: Blauzahn-Münzschatz auf Rügen entdeckt +++
In einem Acker auf der Ostseeinsel Rügen sind Archäologen auf einen Silberschatz aus dem späten 10. Jahrhundert und damit aus der Umbruchsphase von der Wikingerzeit zum Christentum gestoßen. Auf einer Fläche von etwa 400 Quadratmetern nahe der Ortschaft Schaprode bargen sie am Wochenende Hals- und Armreife, Perlen, Fibeln, einen Thorshammer, zerhackten Ringschmuck sowie etwa 500 bis 600 teilweise zerhackte Münzen, von denen mehr als 100 Münzen der Regentschaft des legendären Dänenkönigs Harald Blauzahn (910-987) zugeordnet werden können. "Dieser Schatz ist der größte Einzelfund von Blauzahn-Münzen im südlichen Ostseeraum und damit von herausragender Bedeutung", sagte Grabungsleiter Michael Schirren vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege.
Bereits 1872 und 1874 wurde nur wenige Kilometer entfernt auf der Insel Hiddensee der berühmte Hiddenseer Goldschmuck entdeckt, der dem Dänenkönig beziehungsweise seinem engen Umfeld zugeschrieben wird. Der als Wikinger geborene Blauzahn gilt als Begründer des dänischen Reiches, indem er das Land einte, das Christentum einführte und Reformen durchsetzte. Der umstrittene Herrscher war historischen Quellen zufolge nach der verlorenen Ostseeschlacht gegen seinen Sohn Sven Gabelbart (965-1014) im Jahr 986 nach Pommern geflohen, wo er ein Jahr später auf der Jormsburg (wohl beim heutigen Wolin/Swinemünde) starb.
+++ 2.44 Uhr: Fachkräftemangel bremst Wirtschaftswachstum +++
Der Mangel an Fachkräften verringert einem Bericht zufolge das deutsche Wirtschaftswachstum um jährlich fast ein Prozent. Das geht aus einer der "Rheinischen Post" vorliegenden noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Demnach fehlen etwa 440.000 Fachkräfte. "Wenn deutsche Unternehmen diesen Fachkräftebedarf decken könnten, würde die Wirtschaftsleistung in Deutschland um bis zu 0,9 Prozent oder rund 30 Milliarden Euro höher ausfallen", heißt es in der Studie. Die Engpässe bei Fachkräften seien ein wichtiger Grund für niedrige Unternehmensinvestitionen und überlastete Kapazitäten, so das Institut.
+++ 2.04 Uhr: EU-Kommission will Personalausweise EU-weit mit digitalem Fingerabdruck versehen +++
Die Europäische Kommission schlägt vor, Personalausweise künftig in allen 28 EU-Staaten mit einem digitalen Fingerabdruck und weiteren biometrischen Daten zu versehen. So würde es für Terroristen und Kriminelle schwieriger, Dokumente zu fälschen, sagte Innenkommissar Dimitris Avramopoulos der "Welt". Bisher sind in Deutschland Fingerabdrücke als Merkmal zur Identifikation in Personalausweisen freiwillig.
Avramopoulos sagte weiter: "Wir müssen die Schrauben anziehen, bis es keinen Raum mehr gibt für Terroristen oder Kriminelle und keine Mittel mehr für sie, Anschläge durchzuführen. Das bedeutet, dass ihnen der Zugang zu Geld, gefälschten Dokumenten, Waffen und explosiven Stoffen versperrt werden muss, und sie zugleich daran gehindert werden müssen, unsere Grenzen unentdeckt zu überqueren."
+++ 0.53 Uhr: Polizei fahndet wegen mutmaßlichem Sexualdelikt in Fanzug nach 30-Jährigem +++
Nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch einer 19-Jährigen auf der Toilette eines Sonderzuges für Fußballfans fahndet die Polizei nach einem Mann aus Mönchengladbach. Von dem 30-Jährigen und seinem Opfer sei ein Foto im Zug gemacht worden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Mönchengladbach. Das Foto wurde den Ermittlern demnach aber erst nach den Massenkontrollen an Bahnhöfen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zugespielt. Die Personalien des Verdächtigen seien der Polizei bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich um einen Deutsch-Polen, der auch beide Staatsbürgerschaften hat.
In dem Zug befanden sich Fußballfans auf der Rückreise vom Spiel Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach am Samstagabend. Die 19 Jahre alte Frau wurde am frühen Sonntagmorgen von der Polizei im hessischen Flörsheim am Bahnhof in Empfang genommen, befragt und in eine Wiesbadener Klinik gebracht. Die Bundespolizei sammelte danach an mehreren Bahnhöfen die Personalien aller 750 Passagiere. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal übernahm die Ermittlungen.
+++ 0.34 Uhr: Conchita Wurst "seit vielen Jahren HIV-positiv" +++
Conchita Wurst ist mit HIV infiziert. Auf Instagram postete der österreichische Travestiekünstler und Sänger Thomas Neuwirth (29), der hinter dem Make-up der erfolgreichen Dragqueen steckt: "Ich bin seit vielen Jahren HIV-positiv." Er mache diese Information öffentlich, weil ein Ex-Freund ihm drohe, diese zu verbreiten. "Ich gebe auch in Zukunft niemandem das Recht, mir Angst zu machen und mein Leben derart zu beeinflussen." Ihm gehe es aber trotz HIV-Infektion gesundheitlich gut.
Seit der Diagnose sei er in medizinischer Behandlung "und seit vielen Jahren unterbrechungsfrei unter der Nachweisgrenze, damit also nicht in der Lage, den Virus weiter zu geben", schrieb Conchita Wurst weiter. "Coming Out sei besser, als von Dritten geoutet zu werden." Er hoffe, Mut zu machen und einen weiteren Schritt gegen die Stigmatisierung von Menschen zu setzen, die sich durch ihr eigenes Verhalten oder aber unverschuldet mit HIV infiziert hätten. Auf jeden Fall habe er sich mit dieser Veröffentlichung "für den Rest meines Lebens von einem Damoklesschwert" befreit - auch wenn diese private Information für die Öffentlichkeit eigentlich irrelevant sei. Im Jahr 2014 hatte die Kunstfigur mit Abendkleid und Vollbart mit dem Song "Rise like a Phoenix" den Eurovision Song Contest gewonnen.