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News von heute Buttigieg liegt in Teilergebnissen bei Vorwahl in Iowa vorn

Pete Buttigieg
Pete Buttigieg
© Joseph Prezioso / AFP
Semperopernball-Orden wird Al-Sisi wieder aberkannt +++ Antijüdisches Schmährelief an Wittenberger Stadtkirche darf bleiben +++ Bisher wärmster Januar in Europa +++ Überflutungen in Süddeutschland +++ Die News von heute im stern-Ticker.

Die Meldungen im Kurz-Überblick:

  • Buttigieg liegt in Teilergebnissen bei Vorwahl in Iowa vorn (23.22 Uhr)
  • Semperopernball-Orden wird Al-Sisi wieder aberkannt (22.01 Uhr)
  • Antijüdisches Relief an Kirche in Wittenberg bleibt (16.15 Uhr)
  • Tod eines Krippenkindes: Bewährungsstrafe für Betreuerinnen (15.27 Uhr)
  • Rest-Verfahren gegen Tatjana Gsell eingestellt (13.13 Uhr)
  • Überflutungen im Südwesten nach Dauerregen (12.59 Uhr)
  • Baden-Württembergs Kultusministerin will Nikabs in Schulen verbieten (10.28 Uhr)

Alle Nachrichten zum Coronavirus finden Sie hier in unserem separaten Ticker.

Die News von heute im Ticker:

+++ 23.22 Uhr: Pete Buttigieg führt bei Vorwahlen der Demokraten in Iowa, dicht gefolgt von Sanders - 62 Prozent der Ergebnisse ausgezählt +++ 

Nach dem Debakel bei den demokratischen Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa steht in einem ersten Zwischenergebnis fest: Der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg liegt bei der ersten Vorwahl der Demokraten im US-Präsidentschaftsrennen vorne. Buttigieg kam nach Auszählung von 62 Prozent aller Wahlbezirke im Bundesstaat Iowa auf die meisten Delegiertenstimmen: Mit 26,9 Prozent liegt er vor Bernie Sanders, wie der US-Sender CNN berichtet. Sanders erreichte 25,1 Prozent der Delegiertenstimmen. Hinter Sanders folgen Senatorin Elizabeth Warren auf Platz drei (18,3 Prozent) und der ehemalige Vizepräsident Joe Biden. Er erhielt nur 15,6 Prozent. Michael Bloomberg erhielt laut CNN 0,0 Prozent. 

Es wurden nur 62 Prozent der ausgezählten Stimmen bekanntgegeben, 38 Prozent fehlen demnach noch - rund ein Drittel. Es gab keine Angaben, wann die restlichen Stimmen nachgereicht würden. Der Vorsitzende der Demokraten in Iowa, Troy Price, entschuldigte sich in Des Moines vor Journalisten und sprach von einem "inakzeptablen" Prozess. Chaos bei der Auszählung hatte die Verkündung von Ergebnissen extrem verzögert. Price betonte jedoch, die veröffentlichten Teilergebnisse seien korrekt.

 Die Vorwahl in Iowa ist besonders wichtig. Die Wähler entscheiden dort zwar nur über 41 der 3979 Delegierten, die letztlich den Herausforderer oder die Herausforderin von Präsident Donald Trump ernennen werden.  Weil die Vorwahlen aber traditionell in Iowa beginnen, kommt dem ländlichen Bundesstaat im Mittleren Westen mit nur knapp 3,2 Millionen Einwohnern ein großes Gewicht zu: Ein guter Start kann die Aussichten eines Bewerbers auf die Präsidentschaftskandidatur befeuern - ein schlechtes Abschneiden ist nur schwer wieder wettzumachen.

+++ 22.01 Uhr: Semperopernball-Orden wird Al-Sisi wieder aberkannt +++

Der Dresdner Semperopernball-Verein macht die umstrittene Verleihung seines St. Georgs Ordens an Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi rückgängig. Die Auszeichnung werde ihm wieder aberkannt, das habe Ballchef Hans-Joachim Frey nach einem Treffen mit Rocksänger Peter Maffay am Dienstag entschieden, sagte Pressesprecher Holger Zastrow der Deutschen Presse-Agentur. Darüber hatte zuerst "saechsische.de" berichtet. Maffay, der für den Mitternachts-Act beim Ball gebucht ist, hat auf die Aberkennung bestanden. Angaben dazu, wie das erfolgen soll, machte Zastrow nicht.

Die Ehrung von Al-Sisi, der nach einem Militärputsch an die Macht kam und hart gegen Kritiker und Oppositionelle vorgeht, als "Hoffnungsträger und Mutmacher eines ganzen Kontinents", "Brückenbauer und Friedenstifter" vor gut einer Woche in Kairo hatte Empörung und Protest ausgelöst. 

Die als Co-Moderatorin engagierte "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers sagte ab, wie auch die für sie benannte Mareile Höppner. Auch Schlagersänger Roland Kaiser distanzierte sich, entschied sich nach der Entschuldigung von Frey aber doch, durch den Abend zu führen. Nach Absagen von Preisträger und SAP-Gründer Dietmar Hopp und Fußballmanager Uli Hoeneß als Laudatoren hatte der Ballverein erklärt, dass es diesmal keine weiteren Ehrungen geben und komplett auf die Ordensverleihung verzichtet werde.

+++ 20.58 Uhr: Copernicus: Januar 2020 war weltweit heißester Januar der Geschichte +++

Der vergangene Monat war weltweit der heißeste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wie der Copernicus-Dienst zum Klimawandel, C3S, mitteilte, war die durchschnittliche Temperatur 0,03 Grad Celsius höher als im bislang heißesten Januar im Jahr 2016. Damals hatte das Wetterphänomen El Niño die weltweiten Temperaturen auf absolute Rekordhöhe getrieben. Weltweit lagen die Temperaturen im Januar 2020 0,77 Grad über dem Mittel der Vergleichsjahre 1981 bis 2010. Besonders hoch war der Anstieg in Europa mit 3,1 Grad und dabei insbesondere im Nordosten Europas mit 6 Grad über dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010.

+++ 20.38 Uhr: Polens Präsident setzt Gesetz zur Bestrafung kritischer Richter in Kraft +++

Polens Präsident Andrzej Duda hat ein umstrittenes Gesetz zur Bestrafung regierungskritischer Richter in Kraft gesetzt. Duda habe das Gesetz der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Dienstag unterzeichnet, sagte ein Sprecher des Präsidenten der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Die Novelle sieht vor, dass Richter für Kritik an den bisherigen Justizreformen betraft werden können. Die PiS gibt an, mit der Reform gegen Korruption vorgehen zu wollen. Kritiker sehen durch die Neuregelung aber die Unabhängigkeit der Justiz in Gefahr. Die Opposition wirft der Regierung vor, Richter mundtot machen zu wollen. Auch bei der EU-Kommission stieß die Reform auf Kritik.    

Die Unterzeichnung durch Präsident Duda erfolgte nur wenige Stunden nachdem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Warschau während seines Polenbesuchs zum Respekt europäischer Werte aufforderte.     Die EU-Kommission geht seit Anfang 2016 gegen mehrere der polnischen Justizreformen vor. Brüssel wirft Warschau vor, die Unabhängigkeit der Justiz systematisch zu beschneiden und die Gewaltenteilung zu untergraben. 

+++ 20.11 Uhr: Zwei Männer wegen mutmaßlicher Morddrohungen gegen Özil vor Gericht +++

Zwei Männer müssen sich wegen mutmaßlicher Morddrohungen gegen den deutschen Ex-Fußballnationalspieler Mesut Özil vor einem Londoner Gericht verantworten. Die beiden 27-Jährigen sollen im August vergangenen Jahres mehrmals vor Özils Anwesen im Norden Londons aufgetaucht sein, wie ein Wachmann Özils vor Gericht erklärte. Dabei hätten die beiden ihm gedroht, ihn und Özil zu töten, wenn er seinen Posten nicht verlasse. Er und ein Kollege hätten das Duo zunächst vertrieben, berichtete der Wachmann, dessen Aussage von einem türkischen Dolmetscher übersetzt wurde. Als die beiden Männer kurz nach Mitternacht ein drittes Mal vor dem Anwesen erschienen, wurden sie von den Sicherheitsleuten überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.     

Die beiden Angeklagten bestreiten die Vorwürfe. Sie gaben laut Staatsanwältin Sarah Gabay an, von den Sicherheitsleuten angegriffen worden zu sein. Özil war im Gerichtssaal nicht anwesend. Rund zwei Wochen zuvor waren der türkischstämmige FC-Arsenal-Spieler und sein Fußballer-Kollege Sead Kolasinac in London von zwei Räubern auf Mopeds überfallen worden. Die Räuber wollten dem Spielerduo Luxusuhren im Wert von rund 231.000 Euro stehlen. Sie scheiterten, weil sich der bosnische Verteidiger Kolasinac zur Wehr setzte.

Die FC-Arsenal-Spieler Mesut Özil und Sead Kolasinac werden in London überfallen.

+++ 19.08 Uhr: Weg zur Übernahme von Tiffany durch LVMH frei +++

Die Aktionäre des US-Juweliers Tiffany haben die milliardenschwere Übernahme durch den französischen Luxusgüterkonzern LVMH mit großer Mehrheit gebilligt. Das berichtete LVMH nach einer außerordentlichen Aktionärsversammlung von Tiffany. LVMH, die Gruppe des französischen Milliardärs Bernard Arnault, hatte im November angekündigt, den berühmten US-Juwelier für rund für 14,7 Milliarden Euro zu kaufen. Die Transaktion soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden. Arnault erklärte, das grüne Licht der Aktionäre sei eine wichtige Etappe auf den Weg zum Kauf von Tiffany. Er sprach von einem "ikonischen Unternehmen". Der Juwelier war unter anderem durch den Hollywood-Film "Frühstück bei Tiffany's" bekanntgeworden.

+++ 18.55 Uhr: USA nehmen U-Boot mit "kleinem" Nuklearsprengkopf in Betrieb +++

Die USA haben ein U-Boot mit einer neuen Langstreckenrakete mit relativ kleinem Nuklearsprengkopf in Betrieb genommen. Der Einsatz des Gefechtskopfs vom Typ W76-2 sei eine Reaktion auf russische Tests ähnlicher Waffen, erklärte John Rood, Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium. Es handele sich dabei um "eine schnelle, weniger tödliche strategische Waffe mit geringer Sprengkraft", die die "Abschreckung verstärkt". Der Einsatz von nuklearen Gefechtsköpfen mit geringer Sprengkraft hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Experten zufolge hatte in den vergangenen Jahrzehnten allein die enorme Sprengkraft von Atomwaffen abschreckende Wirkung. Kritiker befürchten, dass Waffen mit geringerer Sprengkraft Atommächte dazu verleiten, ihre Zurückhaltung aufzugeben, und die Gefahr eines Atomkriegs steigt.

+++ 18.38 Uhr: Polens Präsident unterzeichnet Gesetz zur Richter-Disziplinierung +++

Polens Präsident Andrzej Duda hat ein umstrittenes Gesetz zur Disziplinierung von Richtern unterzeichnet. Dies sagte Dudas Sprecher Blazej Spychalski der Nachrichtenagentur PAP. Ende Januar hatte die nationalkonservative Regierungspartei PiS mit ihrer Mehrheit im Parlament das umstrittene Gesetz verabschiedet. Es sieht vor, dass Richter mit Geldstrafen, Herabstufung oder Entlassung rechnen müssen, wenn sie die Entscheidungskompetenz oder Legalität eines anderen Richters, einer Kammer oder eines Gerichts infrage stellen. Auch dürfen sie sich nicht politisch betätigen. Die Novelle war bei der EU-Kommission und Verfassungsexperten des Europarats auf ein negatives Echo gestoßen.

+++ 18.15 Uhr: Drei Exil-Iraner kommen in Dänemark wegen Spionageverdacht in U-Haft +++

Drei unter Spionageverdacht stehende Exil-Iraner sind in Dänemark in Untersuchungshaft genommen worden. Das entschied ein Gericht in Roskilde westlich von Kopenhagen nach einer mehrstündigen Gerichtsanhörung, wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau berichtete. Die drei führenden Mitglieder der im Iran aktiven Separatistenbewegung ASMLA werden demnach bis zum 27. Februar in U-Haft bleiben, bis zum 13. Februar dabei in Isolation. Die dänischen Behörden werfen dem Trio vor, zwischen 2012 und 2018 für einen saudischen Geheimdienst Einzelpersonen und Firmen in Dänemark ausspioniert zu haben. Sie waren am Montag verhaftet worden, wiesen die Vorwürfe aber vor Gericht zurück.

+++ 17.06 Uhr: Abmahnung vor Rauswurf bei freiwilliger Feuerwehr nötig +++

Ähnlich wie bei der Arbeit kann auch vor dem Rauswurf aus einer freiwilligen Feuerwehr eine Art Abmahnung erforderlich sein. Das entschied der hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel. Als Reaktion auf Pflichtverletzungen ist danach ein Verweis erforderlich, wenn dies eine Verhaltensänderung erwarten lässt und die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr nicht gefährdet ist. (Az: 5 A 858/19 und 5 A 724/19)

Danach dürfen zwei Feuerwehrmänner aus Fernwald bei Gießen Mitglieder ihrer freiwilligen Feuerwehr bleiben. 2016 gab es dort Differenzen über die Alarm- und Ausrückordnung. Die Kläger sahen die Einsatzabteilung ihres Ortsteils ungerecht behandelt. Ihnen war vorgeworfen worden, sie hätten die Ortsteilfeuerwehr gegen den Bürgermeister und die örtliche Feuerwehrführung aufgewiegelt und ihnen die fachliche Eignung abgesprochen. Daraufhin schloss die Gemeinde beide Feuerwehrmänner aus der freiwilligen Feuerwehr aus - zu Unrecht, wie nun der VGH entschied.

+++ 16.42 Uhr: Amthor will CDU-Landeschef in Mecklenburg-Vorpommern werden +++

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor will Landesvorsitzender der CDU in Mecklenburg-Vorpommern werden. Amthor sagte dem "Nordkurier", der Landesverband brauche nach dem überraschenden Rückzug des bisherigen Landeschefs Vincent Kokert "neuen Mut und eine Aufbruchstimmung". "Deshalb habe ich mich für die Kandidatur entschieden."

+++ 16.15 Antijüdisches Schmährelief an Wittenberger Stadtkirche muss nicht entfernt werden +++

Das umstrittene antijüdische Relief an der Wittenberger Stadtkirche ("Judensaurelief") muss nicht entfernt werden. Das entschied das Oberlandesgericht (OLG) von Sachsen-Anhalt in Naumburg. Das Gericht bestätigte damit ein Urteil des Landgerichts Dessau-Roßlau und wies die Berufung des Klägers dagegen zurück. Nach Ansicht des OLG erfüllt das Schmährelief weder den Tatbestand der Beleidigung noch verletzt es die Persönlichkeitsrechte des Klägers, der Mitglied einer jüdischen Gemeinde ist. Das OLG schloss sich damit dem Urteil des Landgerichts an. Zwar habe die mittelalterliche Sandsteinplastik ursprünglich den Zweck verfolgt, die Juden verächtlich zu machen. Allerdings distanziere sich die  beklagte Kirchengemeinde durch eine Informationstafel und ein Mahnmal am Fuß der Kirche "unmissverständlich" von den Judenverfolgungen und den antijüdischen Schriften Martin Luthers, der in der Wittenberger Stadtkirche gepredigt hatte. Gegen die Entscheidung kann der Kläger Revision vor dem Bundesgerichtshof einlegen.

Historisches "Judensau"-Relief an der Wittenberger Stadtkirche
Bleibt bestehen: Die als "Judensau" bekannte historische Schmähskulptur an der Wittenberger Stadtkirche 
© Hendrik Schmidt / DPA

+++ 16.04 Uhr: Gericht verbietet Check24 "Jubiläumsdeals" bei Versicherungen +++

Der Online-Makler Check24 darf keine "Jubiläumsdeals" oder ähnliche Rabattaktionen mehr bei Versicherungsabschlüssen anbieten. Das Landgericht München I gab einer entsprechenden Unterlassungsklage des Bundes der Versicherungskaufleute (BVK) "vollumfänglich" statt. Kunden, die entsprechende Rabatte in der Vergangenheit erhalten haben, sind davon nicht betroffen. Check24 hatte 2018 Verbrauchern mit Kundenkonto bei Abschluss einer Versicherung im Rahmen der jetzt verbotenen "Jubiläumsdeals" Nachlässe gewährt. Der BVK, der rund 40.000 Versicherungsvertreter vertritt, hatte dies als Verstoß gegen das Verbot von Rabatten beim Abschluss von Versicherungsverträgen gewertet. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

+++ 15.32 Uhr: Europas Anti-Folter-Komitee kritisiert katalanische Regionalpolizei +++

Das Anti-Folter-Komitee des Europarats (CPT) hat wegen Misshandlungsvorwürfen von Festgenommenen gegen die katalanische Regionalpolizei Mossos d'Esquadra Bedenken geäußert. Einige Befragte hätten von Tritten und Schlägen bei ihren Festnahmen berichtet, teilte das Gremium mit. Die Mitglieder des Komitees hatten Katalonien 2018 für einen Bericht besucht. Das CPT empfahl den katalanischen Regionalbehörden, nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Misshandlung von inhaftierten Personen illegal und unprofessionell sei und geahndet werden müsse. 

+++ 15.27 Uhr: Drei Betreuerinnen nach Tod eines Krippenkindes verurteilt +++

Drei Betreuerinnen sind wegen des Todes eines Krippenkindes in Wolfsburg der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden. Der Richter am Amtsgericht verwarnte die drei Frauen und verurteilte sie zu einer Geldstrafe auf Bewährung. Eine vierte Angeklagte wurde freigesprochen, weil sie als Praktikantin am Tag des Geschehens freiwillig und eher zufällig in der Kita im Stadtteil Nordsteimke war. Im April 2019 hatten die Erzieherinnen bei einem Ausflug zu einem nahegelegen Spielplatz nicht bemerkt, dass sich ein 16 Monate alter Junge von der Gruppe entfernt hatte und in ein etwa 30 Meter entferntes Regenrückhaltebecken gestürzt war. Das Kind soll mehrere Minuten im Wasser gelegen haben, bevor die Beschuldigten es fanden und Rettungsmaßnahmen einleiteten. Der Junge starb zwölf Tage später in einer Klinik an Hirnschäden durch Ertrinken. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

+++ 14.34 Uhr: Große Koalition gibt deutlich mehr Geld für Werbung in eigener Sache aus +++

Die Große Koalition hat ihre Ausgaben für Werbung in eigener Sache seit 2014 erheblich gesteigert. Gaben die 16 Bundesministerien im Jahr 2014 noch 26,3 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit aus, liegt der Etat dafür in diesem Jahr bereits bei 42,8 Millionen Euro - ein Plus von 63 Prozent: Dies geht aus einer Auswertung der einzelnen Haushaltspläne durch die FDP-Bundestagsfraktion hervor, über die das "Handelsblatt" als erstes berichtete.

Den mit weitem Abstand größten PR-Etat hält im laufenden Jahr das Bundesarbeitsministerium mit 11,1 Millionen Euro - knapp 20 Prozent mehr als vor sechs Jahren, heißt es in der Aufstellung, die AFP in Berlin vorlag. Auf Platz zwei liegt das Bundesfinanzministerium mit 5,9 Millionen Euro (plus 180 Prozent im Vergleich zu 2014).

+++ 14.13 Uhr: Haftbefehl gegen Südafrikas Ex-Staatschef Zuma erlassen +++

Die südafrikanische Justiz hat einen Haftbefehl gegen den früheren südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma erlassen. Das Gericht in Pietermaritzburg traf die Entscheidung am Dienstag, weil Zuma einer Anhörung in einem Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen fernblieb. Der Haftbefehl tritt aber erst am 6. Mai in Kraft. Dann steht der nächste Gerichtstermin an.

Zumas Verteidiger erklärten, der 77-Jährige könne aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Gericht erscheinen. Er sei krank und werde im Ausland behandelt. Richterin Dhaya Pillay äußerte aber Zweifel an dem vorgelegten Attest.

+++ 13.55 Uhr: EU kritisiert Trumps Nahost-Plan als Abweichung von internationalen Vorgaben +++

Die EU hat den Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump kritisiert. Die Ende Januar vorgestellte Initiative zum israelisch-palästinensischen Konflikt weiche "von international vereinbarten Vorgaben" ab, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. "Besonders besorgt" zeigte er sich über Erklärungen zur möglichen "Annexion des Jordantals und anderer Teile des Westjordanlandes" durch Israel.

Die EU bleibe einer Zwei-Staaten-Lösung für den Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern verpflichtet, so Borrell. Diese müsse auf Grundlage der Grenzen von 1967 und über "gleichwertige" Land-Tausche zwischen beiden Seiten erfolgen. Fragen des endgültigen Status der Gebiete, der Grenzen und Jerusalems müssten "durch direkte Verhandlungen zwischen beiden Seiten" geklärt werden.

+++ 13.20 Uhr: Bericht: Verlust von Schutztitel geht oft auf Fehlverhalten der Flüchtlinge zurück +++

Wenn Flüchtlinge bei Überprüfungen ihren Schutztitel verlieren, liegt das einem Pressebericht zufolge zumeist an eigenem Fehlverhalten. Die rund 170.000 Überprüfungen von gewährtem Asyl aus dem vergangenen Jahr hätten in drei Prozent der Fälle zum Entzug des Schutztitels geführt, berichtet die "Welt" . Bei diesen 5610 Fällen hätten überwiegend "individuelle Umstände" die Aufrechterhaltung des asylrechtlichen Schutzes nicht mehr gerechtfertigt, schrieb das Blatt unter Berufung auf das Flüchtlingsbundesamt Bamf. 

Bei der Mehrheit der beanstandeten Fälle habe das Bamf "entsprechende Hinweise, insbesondere von den Ausländer- und Sicherheitsbehörden" erhalten. Gründe für die Aberkennung seien "Täuschung über die Identität oder Staatsangehörigkeit, Fortzug ins Herkunftsland, Begehung von Straftaten oder auch sicherheitsrelevante Erkenntnisse anderer Behörden.

+++ 13.13 Uhr: Gericht stellt Rest-Verfahren gegen Tatjana Gsell ein +++

Die Society-Lady und Witwe des Nürnberger Schönheitschirurgen Franz Gsell, Tatjana Gsell, muss nicht mehr vor Gericht. Die Wiederaufnahme eines Verfahrens wegen versuchten Versicherungsbetrugs und Vortäuschens einer Straftat sei eingestellt worden, teilte das Amtsgericht Fürth mit.

Die 48 Jahre alte Gsell hatte zunächst gestanden, im Jahr 2003 gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann und einer Auto-Schleuser-Bande den Diebstahl eines Luxus-Autos und weiterer Wertgegenstände aus der Nürnberger Familienvilla fingiert zu haben. In der Folge war sie wegen versuchten Betrugs, versuchten Versicherungsbetrugs und Vortäuschens einer Straftat zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Tatjana Gsell bei einem Gerichtstermin
Tatjana Gsell - hier bei einem Gerichtstermin im März 2011.
© Daniel Karmann / DPA

Inzwischen ist klar, dass es an jenem Abend im Jahr 2003 tatsächlich zu einem Überfall kam - im Jahr 2014 wurden zwei Männer wegen besonders schweren Raubes mit Todesfolge zu elf Jahren Haft verurteilt. An den Folgen des Überfalls starb der Schönheitschirurg und Ehemann Tatjana Gsells.

Als Täter wurden 2014 zwei Rumänen verurteilt. Nach diesem Urteil widerrief Tatjana Gsell ihr einstiges Geständnis - es sei lediglich eine Schutzbehauptung gewesen, um nicht zu den Verdächtigen für die Tötung ihres Mannes gezählt zu werden.

Damit bleibt für Tatjana Gsell nur die Haftstrafe von einem Jahr wegen versuchten Betrugs, die zur Bewährung ausgesetzt worden war und die seit langer Zeit rechtskräftig ist. Die beiden anderen infrage stehenden Straftatbestände seien nicht erheblich und wären im Falle einer Wiederaufnahme bei der Strafzumessung am Ende nicht ins Gewicht gefallen. Der Fall Gsell, mit dem gewaltsamen Tod des Schönheitschirurgen als traurigem Höhepunkt, hat die Justiz in Franken weit mehr als ein Jahrzehnt beschäftigt.

+++ 12.59 Uhr: Dauerregen sorgt für Überschwemmungen im Südwesten +++

Unwetter mit Dauerregen haben im Südwesten Deutschlands zu Überschwemmungen und steigenden Flusspegelständen geführt. Nach Angaben von Polizei und anderen Verwaltungsbehörden waren unter anderem in der Region um Trier in Rheinland-Pfalz Straßen überspült und gesperrt. In Trier selbst liefen laut Stadtverwaltung in der Nacht mehrere Keller voll, weil die Kanalisation den Regen nicht mehr aufnahm.

Auch kleinere Bäche traten über die Ufer, rund hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz. In der saarländischen Hauptstadt Saarbrücken wurde die Stadtautobahn 620 wegen Hochwassers gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Diese verläuft neben der Saar. Auch in kleineren Gemeinden in der Nähe von Trier waren Ortsdurchfahrten unpassierbar.

Der Pegelstand der Mosel stieg derweil nach Angaben des Hochwassermeldedienst deutlich an. In Trier erreichte er am Dienstagmittag 8,84 Meter und sollte sich noch etwas weiter erhöhen, bevor mit sinkenden Wasserständen gerechnet wurde. Laut Stadtverwaltung gilt die Lage erst ab einem Pegelstand von 10,50 Metern als kritisch.

+++ 12.53 Uhr: Myanmar stellt Internet in Krisenregion ab +++

Die von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführte Regierung von Myanmar hat in weiteren Teilen der Krisenregion Rakhine das Internet abstellen lassen. Die Regierung habe das mit Anforderungen der Sicherheit und öffentlichem Interesse begründet, die Maßnahme sei auf drei Monate begrenzt, teilte der Netzwerkbetreiber Telenor mit. Dem Militär von Myanmar wird in Rakhine ein Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya vorgeworfen. Im Januar hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag das südostasiatische Land zu Sofortmaßnahmen zum Schutz der Minderheit verpflichtet. Seit der Verfolgung der Rohingya steht die Friedensnobelpreisträgerin international in der Kritik.

+++ 12.34 Uhr: Marburger Bund: Tausende Teilnehmer bei Warnstreiks an Universitätskliniken +++

Mehrere tausend Ärzte an deutschen Universitätskliniken haben sich an Warnstreiks beteiligt. Nach Angaben des Marburger Bunds versammelten sich allein zur zentralen Kundgebung in Hannover am Mittag mehr als 2000 Teilnehmer. Die Ärztegewerkschaft will damit den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifgesprächen erhöhen. An den bestreikten Universitätskliniken galten Notdienstvereinbarungen. Geplante und nicht lebensnotwendige Eingriffe und Behandlungen wurden verschoben. Zu Warnstreiks aufgerufen wurde an bundesweit 23 Unikliniken. Der Marburger Bund fordert für rund 20.000 Ärzte an landeseigenen Universitätskliniken sechs Prozent mehr Gehalt, mehr freie Wochenenden und eine Begrenzung der Bereitschaftsdienste. Außerdem will die Ärztegewerkschaft eine automatisierte Erfassung der Arbeitszeit durchsetzen.

+++ 11.38 Uhr: LKA Baden-Württemberg räumt nach Freilassung von Ulmer Krankenschwester Fehler ein +++

 Nach der Haftentlassung einer zu Unrecht wegen der Vergiftung von fünf Neugeborenen verdächtigten Krankenschwester in Ulm hat das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) Fehler eingeräumt. Es habe vor Abschluss der Laboruntersuchungen ein Zwischenergebnis gegeben, das an die Polizei in Ulm übermittelt worden sei und zur Verhaftung der Frau geführt habe, sagte LKA-Präsident Ralf Michelfelder am Dienstag in Ulm vor Journalisten. "Diese rasche mündliche Vorabinformation über das Zwischenergebnis war im Nachhinein betrachtet ein Fehler."

Demnach ergab sich erst später durch weitere Untersuchungen unter anderem durch das bayerische Landeskriminalamt, dass das in einer im Spind der Krankenschwester gefundenen Spritze nachgewiesene Morphium durch ein Lösungsmittel eingebracht wurde. Mit der Spritze habe dies nichts zu tun. Nach dieser Feststellung sei die Frau am Sonntag nach fünf Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Die Ermittler waren zunächst davon ausgegangen, die Schwester könnte den fünf Neugeborenen Morphium verabreicht haben. Diese hatten im Dezember zeitgleich unter Atemproblemen gelitten, wurden allerdings gerettet. Folgeschäden seien nicht zu erwarten.

+++ 11.33 Uhr: Rot-rot-grüner Koalitionsvertrag in Thüringen unterzeichnet +++

Mehr als drei Monate nach der Landtagswahl in Thüringen haben Linke, SPD und Grüne ihren Koalitionsvertrag unterzeichnet. Neben Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) präsentierten unter anderem SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee und Grünen-Fraktionschef Dirk Adams den unterschriebenen Vertrag in Erfurt.

+++ 11.20 Uhr: Studie: Hälfte der Flüchtlinge hat nach fünf Jahren einen Job +++

Knapp die Hälfte der seit 2013 nach Deutschland Geflüchteten geht fünf Jahre nach ihrer Ankunft einer geregelten Arbeit nach. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. "Die Arbeitsmarktintegration erfolgt damit etwas schneller als bei Geflüchteten früherer Jahre", schreiben Herbert Brücker, Yuliya Kosyakova und Eric Schuß in der Studie.

Mehr als zwei Drittel der Flüchtlinge, die einen Job haben, arbeiten Vollzeit. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen: Nur 29 Prozent der Frauen sind nach fünf Jahren in Deutschland erwerbstätig, bei Männern liegt die Quote bei 57 Prozent. Die Mehrheit der arbeitenden Flüchtlinge hat der Studie zufolge eine Stelle als Fachkraft. 44 Prozent nahmen Helferjobs an.

+++ 10.59 Uhr: Polizei räumt erneut Flüchtlingslager in Paris +++

Die Pariser Polizei hat erneut eine Zeltstadt mit mehr als 400 Flüchtlingen in der französischen Hauptstadt geräumt. Die Bewohner wurden mit Bussen in Turnhallen und Aufnahmezentren gebracht, wie die Behörden mitteilten. Die Menschen hausten nahe der Porte de la Villette im Nordosten der französischen Hauptstadt in Zelten.

In der vergangenen Woche hatte die Polizei bereits ein ähnliches Lager mit mehr als 1400 Flüchtlingen nahe der Stadtautobahn geräumt. Hilfsorganisationen kritisieren, dass es in Paris und Umland zu wenige Flüchtlings-Unterkünfte gibt und deshalb immer wieder solche Lager entstehen. Die Räumung am Dienstag war bereits die 61. seit der Flüchtlingskrise 2015.

+++ 10.56 Uhr: SPD weist Vorstoß aus CDU zu Atomwaffen-Pakt mit Frankreich scharf zurück +++

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat einen Vorstoß aus der CDU für einen Atomwaffen-Pakt mit Frankreich scharf zurückgewiesen. "Der Kalte Krieg ist vorbei, auch wenn Teile der CDU das offenbar noch nicht mitbekommen haben", sagte Klingbeil dem "Tagesspiegel".

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) hatte vorgeschlagen, dass Frankreich seine Nuklearwaffen unter ein gemeinsames Kommando der EU oder der Nato stellen solle. Im Gegenzug solle Deutschland bereit sein, "sich mit eigenen Fähigkeiten und Mitteln" an einer deutsch-französischen Zusammenarbeit zur nuklearen Abschreckung zu beteiligen.

+++ 10.43 Uhr: Gericht: Schmerzensgeld nach Sturz bei "Hundegetümmel" +++

Wenn der eigene Hund ausbüxt und mit Artgenossen aneinander gerät, kann das für den Hundebesitzer teuer werden. Das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz entschied in einem Beschluss, dass der Halter für Schäden bei einem durch seinen Hund ausgelösten Getümmel haftet. Im konkreten Fall hat damit eine Frau Anspruch auf Schmerzensgeld, die sich bei einem Sturz einen Bruch am Ellbogen zuzog. (Az. 12 U 249/18)

Sie war mit ihren beiden angeleinten Jack-Russell-Terriern unterwegs gewesen, als ein anderer Hund von einem Grundstück auf die beiden Terrier zulief. Es kam laut Gericht zu einem Getümmel zwischen den Hunden, bei dem die Frau stürzte. Sie verlangte wegen des dabei erlittenen Bruchs ein Schmerzensgeld von mindestens 6000 Euro.

Polizeihund Ben klaut Spielsachen

Das Landgericht Koblenz wies die Klage in erster Instanz ab. Das Gericht begründete dies damit, dass die Klägerin nicht dargelegt habe, dass der Sturz auf das Verhalten des anderen Hunds zurückzuführen sei.

Das OLG hob dieses Urteil auf. Entscheidend sei, dass der Hund des beklagten Halters "Auslöser des Getümmels und der Sturz unmittelbare Folge dieses Getümmels" gewesen sei. Der Sturz sei Folge der sogenannten Tiergefahr, also des "unberechenbaren, instinktgesteuerten Verhaltens des Tiers". Das OLG sah aber auch ein Mitverschulden der Frau. Den Anteil legte es auf ein Drittel fest.

+++ 10.35 Uhr:Hannelore Kraft will nicht mehr für NRW-Landtag kandidieren +++

Hannelore Kraft (SPD) wird bei der kommenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen nicht mehr antreten. Das bestätigte ein Sprecher der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die "Neue Westfälische" darüber berichtet. Ob sich die 58-Jährige komplett aus der aktiven Politik zurückziehen wird, konnte der Sprecher nicht sagen. Kraft selbst war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Hannelore Kraft war von 2010 bis 2017 Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen. Sie ist seitdem einfache Abgeordnete des Landtags. Reguläre Landtagswahlen stehen in NRW für 2022 an.

+++ 10.34 Uhr: Land unter an der Mosel: Straßen und Keller unter Wasser +++

An der Mosel gibt es in weiteren Orten Überschwemmungen. Zahlreiche Straßen sind überflutet, viele Keller stehen unter Wasser. Und: "Das Hochwasser steigt weiter, es wird noch kritisch werden", sagte ein Sprecher der Polizei in Bernkastel-Kues. Nachdem in der Nacht hunderte Einsatzkräfte im Kreis Trier-Saarburg im Einsatz waren, erreichen die Wassermassen nun die Mittelmosel: "Wir machen nach und nach die Straßen dicht."

+++ 10.33 Uhr: Indonesische Behörde zieht Belohnung für mutige Krokodil-Retter zurück +++

Trotz der Aussetzung einer Belohnung hat sich in Indonesien kein Mutiger gefunden, der ein großes Krokodil von einem Reifen um seinen Hals befreien will. "Der Wettbewerb wurde abgesagt", gab der Chef der Naturschutzbehörde in der Provinz Zentral-Sulawesi, Hasmuni Hasmar, bekannt. Weil sich kein Freiwilliger gemeldet habe, wolle sich die Naturschutzbehörde nun noch einmal selbst darum bemühen, dem Krokodil zu helfen.

Das vier Meter lange Salzwasserkrokodil in Palu, der Hauptstadt von Zentral-Sulawesi, hat sich vor Jahren in einem Motorradreifen verfangen, der seitdem den Körper des Tieres umschlingt. Ein Video, das zeigt, wie das Reptil nach Luft schnappen muss, löste Sorgen aus, es könnte wegen des Reifens qualvoll verenden.

+++ 10.28 Uhr: Baden-Württembergs Kultusministerin will Nikabs in Schulen verbieten +++

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will die Vollverschleierung an Schulen im Land verbieten lassen. Eine aktuelle Gerichtsentscheidung aus Hamburg dazu mache deutlich, dass man aus Gründen der Rechtssicherheit für ein Verbot eine gesetzliche Grundlage benötige. "Aus diesem Grund wollen wir zügig unser Schulgesetz anpassen", sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur. Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht hatte am Montag das Tragen eines Gesichtsschleiers in der Schule gestattet.

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"Auch die Religionsfreiheit hat ihre Grenzen - und zwar an unseren Schulen ganz konkret, wenn sich Lehrkräfte und Schülerinnen im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr ins Gesicht schauen können. Wir dulden keine Vollverschleierung an unseren Schulen", sagte Eisenmann.

+++ 10.21 Uhr: Rasant alterndes Japan will Senioren länger arbeiten lassen +++

Das rasant alternde Japan will seine Senioren angesichts steigender Sozialkosten auch noch mit 70 arbeiten lassen. Das Kabinett des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe segnete am Dienstag Gesetzesentwürfe ab, mit denen Unternehmen dazu gedrängt werden sollen, ihre Beschäftigten bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten zu lassen. Noch ist das für Unternehmen nicht verpflichtend, soll es aber in Zukunft werden. Dabei ist es in der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt ohnehin längst Alltag, dass Menschen im Alter arbeiten. Zwar beschloss Japan vor einigen Jahren, das Renteneintrittsalter schrittweise auf 65 Jahre anzuheben. Doch viele Japaner sind auch noch als Rentner weiterhin voll erwerbstätig.

+++ 9.48 Uhr: Ex-Präsident Evo Morales will Senator in Bolivien werden +++

Der ehemalige bolivianische Präsident Evo Morales wird sich bei den Wahlen in Bolivien am 3. Mai für das Department Cochabamba um einen Sitz im Senat bewerben. Wie verschiedene lateinamerikanische Medien unter Berufung auf das Oberste Wahlgericht Boliviens berichteten, ist es Morales, der im Exil in Argentinien lebt, gelungen, seine Kandidatur abzugeben. Die Frist für die Einschreibung endete an diesem Montag (Ortszeit). 

+++ 9.28 Uhr: Stuttgarter Hauptbahnhof wegen Feuerwehreinsatz gesperrt +++

Wegen eines Feuerwehreinsatzes ist der Stuttgarter Hauptbahnhof am Morgen gesperrt worden. Der Zugverkehr wurde komplett eingestellt, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Züge des Fernverkehrs wurden umgeleitet; einige hielten stattdessen in Esslingen. Nach Angaben des Sprechers gab es eine starke Rauchentwicklung an den Gleisen. Sie wurde zunächst am Mittelbahnsteig an den Gleisen sechs bis sieben festgestellt. Die Ursache dafür ist bisher unklar. Aus Sicherheitsgründen wurden einige Reisende aufgefordert, im Zug zu bleiben.

+++ 9.06 Uhr: Wirbel um Merz-Äußerung zu Rückkehr in den Bundestag +++

Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) spielt mit dem Gedanken an eine Rückkehr in den Bundestag. "Falls er nochmal ganz in die Politik zurückgeht, würde er sich auch um ein Bundestagsmandat bewerben", erklärte sein Sprecher Armin Peter auf Twitter. Zugleich mahnte Peter: "Personaldebatten müssen derzeit nicht geführt werden, es geht um Sachfragen." Merz selbst hatte die Spekulationen zuvor bei einem Auftritt im niedersächsischen Verden angeheizt. Wie ein "Spiegel"-Reporter berichtete, wurde Merz dort von einem Zuhörer gefragt, ob er sich vorstellen könne, in der nächsten Legislaturperiode Kollege des örtlichen Bundestagsabgeordneten zu werden. Merz habe mit "Ja" geantwortet, worauf das Publikum mit Jubel reagiert habe.

+++ 8.37 Uhr: Demokraten in Iowa wollen Ergebnisse am Dienstag veröffentlichen +++

Nach der Chaos-Vorwahl der US-Demokraten im Präsidentschaftsrennen im Bundesstaat Iowa will die Partei die Ergebnisse im Laufe des Dienstags veröffentlichen. Iowas Parteichef Troy Price sagte in einer kurzen Telefonschalte mit Journalisten um 1 Uhr nachts (Ortszeit/8 Uhr MEZ) am Dienstag, die Ergebnisse würden "später am Tag" bekanntgegeben. Die Stimmen würden per Hand überprüft. Price legte auf, ohne Fragen zu beantworten. Die Partei ist wegen der Verzögerung der Ergebnisse harsch kritisiert worden. Sie hatte die Verzögerung zuvor mit Qualitätskontrollen begründet.

+++ 8.28 Uhr: Sony hebt Jahresprognose an - Hohe Nachfrage nach Bildsensoren +++

Der japanische Elektronikkonzern Sony hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Der Nettogewinn dürfte sich dank einer robusten Nachfrage nach Bildsensoren unter anderem für Smartphones zum Bilanzstichtag 31. März auf 590 Milliarden Yen (4,9 Mrd Euro) belaufen, teilte der Konzern mit. Das wären 50 Mrd. Yen mehr als zuletzt erwartet. Der Konzern geht davon aus, dass die Nachfrage nach seinen Bildsensoren stark genug ist, Absatzeinbußen bei Spielesoftware, Fernsehern und Digitalkameras wettzumachen.

+++ 8.26 Uhr: Sanders-Wahlkampfteam: Sanders führt bei Vorwahlen in Iowa +++

Bei den Vorwahlen der Demokraten im US-Präsidentschaftsrennen im Bundesstaat Iowa soll Bernie Sanders nach internen Zählungen seines eigenen Wahlkampfteams vorn liegen. Knapp dahinter kam nach dieser inoffiziellen Auszählung von nur knapp 40 Prozent der Wahlbezirke in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) der frühere Bürgermeister von South Bend, Pete Buttigieg. Ihm folgte Senatorin Elizabeth Warren auf Platz drei. Der als einer der Favoriten gehandelte Ex-Vizepräsident Joe Biden schaffte es demnach nur auf Platz vier, die Senatorin Amy Klobuchar auf Platz fünf.

+++ 7.30 Uhr: Panne bei erster Vorwahl der US-Demokraten - Ergebnisse verzögert +++

Die Vorwahlen der Demokraten im US-Präsidentschaftsrennen haben mit einer peinlichen Panne begonnen: Auch Stunden nach der wichtigen ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa lagen in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) keinerlei Ergebnisse vor. Das Wahlkampfteam von Ex-Vizepräsident Joe Biden kritisierte in einem von US-Medien veröffentlichten Schreiben an die Partei "erhebliche Mängel" in dem Prozess. Man erwarte die Gelegenheit zur Stellungnahme, bevor offizielle Ergebnisse veröffentlicht würden. CNN berichtete, die Demokraten hofften auf Ergebnisse "irgendwann am Dienstag". Der Sender sprach von einem "unglaublichen Versagen". Die Demokratische Partei in Iowa begründete die Verzögerung mit Qualitätskontrollen. Bei drei Datensätzen gebe es "Ungereimtheiten". Es handele sich nicht um einen Hackerangriff.

+++ 6.15 Uhr: "Schwarzer Sommer": Australisches Parlament gedenkt der Feuer-Opfer +++

Das australische Parlament hat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause an die Opfer der seit Monaten wütenden Buschfeuer erinnert. Premierminister Scott Morrison sprach in Canberra von einem "schwarzen Sommer". Im Publikum saßen Angehörige der Feuerwehrleute, die im Einsatz ums Leben gekommen waren.

Die Brände und die Gefahr seien noch nicht vorbei, so Morrison. "Der Rauch des verbrannten Buschlandes, der uns die Brust zugeschnürt hat, sagte uns, dass das alles nicht richtig war." In seiner Rede zeigte sich Morrison sichtlich bewegt, als er über die Trauerfeier für einen Feuerwehrmann sprach. Der konservative Regierungschef war als Krisenmanager kritisiert worden, auch weil er mitten während der Brände Urlaub auf Hawaii machte. Als Kohle-Förderer geriet er in der Klimawandeldebatte unter Druck.

+++ 5.39 Uhr: Zahlreiche Einsätze bei Unwetter in Süd- und Südwestdeutschland +++

Im Süden und Südwesten Deutschlands haben teils orkanartige Böen und teils ergiebiger Dauerregen für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. In der Gemeinde Aach bei Trier wurde der Ortskern in der Nacht von einem Bach überschwemmt, wie ein Sprecher der technischen Einsatzleitung des Landkreises sagte. Südlich von Trier in Konz wurden Teile eines Hauses überflutet. Dabei wurden mehrere Menschen eingeschlossen, die Feuerwehr befreite sie. Im ganzen Landkreis Trier-Saarburg sperrten Einsatzkräfte überschwemmte Bundes- und Landesstraßen, zudem lief Wasser in mehrere Gebäude. In Saarbrücken sperrte die Polizei am frühen Morgen einen Abschnitt der Stadtautobahn.

+++ 5.16 Uhr: Kenias Ex-Präsident Daniel arap Moi ist gestorben +++

Kenias langjähriger früherer Präsident Daniel arap Moi ist tot. Der Politiker, der von 1978 bis 2002 Staatschef der ostafrikanischen Nation war, starb im Alter von 95 Jahren in der Hauptstadt Nairobi, wie aus dem Präsidialbüro von Staatschef Uhuru Kenyatta verlautete. Moi wurde "Professor der Politik" genannt, weil er länger als jeder andere Präsident Kenias an der Macht war. Er regierte das Land mit harter Hand. Seine Amtszeit wird heute vor allem mit Menschenrechtsverletzungen und der Zentralisierung von Macht in Verbindung gebracht.

+++ 5.04 Uhr: Trump gewinnt erste Vorwahl der Republikaner in Iowa +++

US-Präsident Donald Trump hat erwartungsgemäß mit überwältigender Mehrheit die erste Vorwahl der Republikanischen Partei im US-Präsidentschaftsrennen im Bundesstaat Iowa gewonnen. Die Republikaner dort teilten nach Auszählung fast aller Wahlbezirke mit, Trump sei auf 97 Prozent der Stimmen gekommen. Seine beiden Konkurrenten kamen auf jeweils etwas mehr als ein Prozent.

+++ 4.31 Uhr: Great Barrier Reef bekommt neuen Hai-Schutz +++

Australiens berühmtes Korallenriff erhält einen neuen Schutz vor Haien. Am Great Barrier Reef an der Nordostküste des Kontinents sollen "smarte" Unterwasserfanghaken installiert werden, wie die Regierung des Bundesstaats Queensland ankündigte. Wenn Haie am Köder anbeißen, wird das über eine Boje gemeldet. Die Tiere können dann gefangen und zu einer anderen Stelle gebracht werden.

Nach einer Reihe von Hai-Angriffen hatten die Behörden zuvor 19 Tiere an dem Riff getötet. Tierschutzgruppen protestierten erfolgreich vor Gericht, so dass nun ein nicht-tödlicher Schutz eingesetzt werden soll. Auch Drohnen sollen die Region künftig sichern. Der Bundesstaat zahlt für das Programm insgesamt 5 Millionen Australische Dollar (3 Millionen Euro).

+++ 4.02 Uhr Touristen in Neuseeland warten auf Rettung +++

In Neuseeland haben rund 200 Touristen wegen heftiger Regenfälle einen zweiten Tag in Folge an einem Fjord festgesessen. Sie mussten noch darauf warten, aus Milford Sound - einer der beliebtesten Touristenattraktionen des Landes - ausgeflogen zu werden. Für die rund 400 Menschen, darunter Hotelpersonal, sei genug zu Essen da, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. Sie hätten es warm und trocken. Es waren nach Angaben der Behörde auch Deutsche darunter, aber sie konnte nicht sagen, wie viele. Der abgelegene Fjord ist bei Touristen wegen seiner Wasserfälle und Berge beliebt. Er liegt auf der Südinsel und ist Teil eines Nationalparks, der zum Weltnaturerbe der Unesco gehört.

+++ 2.53 Uhr: Essayist und Literaturkritiker George Steiner gestorben +++

Der amerikanische Literaturkritiker und Essayist George Steiner ist in Cambridge in England im Alter von 90 Jahren gestorben. Das bestätigte Steiners Sohn. Der amerikanische Literaturwissenschaftler war vor allem wegen seiner analytischen Brillanz und intellektuellen Sprachgewalt bekannt. Er hatte sich noch bis ins hohe Alter am Wissenschaftsbetrieb beteiligt, unter anderem mit Gastvorlesungen. In Cambridge lebte Steiner mit seiner Frau, der britischen Historikerin Zara Schakow.

+++ 1.39 Uhr: 64 weitere Tote durch Coronavirus in China +++

Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus in China ist abermals stark gestiegen. Wie die Regierung in Peking mitteilte, wurden seit dem Vortag weitere 64 Todesfälle verzeichnet. Die offizielle Gesamtzahl der Todesopfer in der Volksrepublik wuchs damit auf 425. Wie der Gesundheitsausschuss der chinesischen Regierung ferner mitteilte, wurden weitere 3235 bestätigte Infektionsfälle registriert. Die offizielle Gesamtzahl der mit dem Virus angesteckten Menschen in China nahm damit auf mehr als 20.400 zu.

+++1.27 Uhr: WHO warnt vor drastischem Anstieg der Krebserkrankungen in armen Ländern +++

Die Weltgesundheitsorganisation  warnt vor einem drastischen Anstieg der Krebserkrankungen in armen Ländern in den kommenden Jahrzehnten. In Staaten mit niedrigem und mittlerem Einkommensniveau wird bis zum Jahr 2040 die Zahl der Krebsfälle ohne energische Gegenmaßnahmen um 81 Prozent steigen, wie die WHO in einem zum heutigen Weltkrebstag veröffentlichten Bericht vorhersagt. Als Grund nannte die Organisation, dass in diesen Ländern mit begrenzten Ressourcen der Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Infektionen und die Versorgung von Müttern und kleinen Kindern gelegt werde. Maßnahmen gegen den Krebs würden dabei vernachlässigt.

In ihrem Bericht schätzt die WHO, dass die Krebserkrankungen in der gesamten Welt bis 2040 um 60 Prozent zunehmen werden. Laut Schätzung der Organisation könnten zusätzliche Investitionen von 23 Milliarden Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre rund sieben Millionen Menschen vor dem Tod durch Krebs bewahren.

Kleiner Junge läuft den Flur einer Schule entlang

+++ 0.21 Uhr: Soldat greift Gendarmen im Osten Frankreichs mit Messer an +++

Ein Soldat hat im Osten Frankreichs einen Gendarmen mit einem Messer angegriffen. Der Gendarm habe den 19-Jährigen durch "zwei Schüsse" außer Gefecht gesetzt, erklärte die Staatsanwaltschaft von Metz. Die französische Justiz schloss einen terroristischen Hintergrund nicht aus. Ein Anrufer, der sich als Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnete, hatte den Angaben zufolge den Angriff zuvor bei der Gendarmerie angekündigt.

+++ 0.15 Uhr: Atemnot: Perus Ex-Präsident Fujimori im Krankenhaus +++

Perus inhaftierter Ex-Präsident Alberto Fujimori ist wegen Atemnot in ein Krankenhaus gebracht worden. Das teilte sein Arzt und früherer Gesundheitsminister Alejandro Aguinaga bei Twitter mit. Der 81-Jährige sei zunächst in der Nacht zum Montag (Ortszeit) im Gefängnis mit Sauerstoff behandelt worden. Fujimori sei sehr schwach gewesen und habe blaue Lippen gehabt. In einer Klinik in Lima, der Hauptstadt des südamerikanischen Landes, soll den Angaben nach seine Lunge untersucht werden. Der Ex-Präsident (1990-2000) sitzt eine 25-jährige Haftstrafe wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen ab. Vergangenen Dienstag ordnete ein Gericht in Lima die erneute Inhaftierung seiner Tochter, der Oppositionschefin Keiko Fujimori, wegen des Vorwurfs der illegalen Parteifinanzierung an.

kng / anb DPA AFP

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