Bei schweren Unwettern und verheerenden Überschwemmungen sind in Süddeutschland vier Menschen ums Leben gekommen. Am Montag bedecken Geröll und Schlamm viele Straßen, Keller mussten leer gepumpt, Böschungen gesichert werden. Tausende Helfer waren auch nach der Gewitternacht im Einsatz.
Sie retteten im Südwesten 42 Menschen aus lebensgefährlichen Situationen, wie der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl (CDU), am Abend mitteilte. Feuerwehr und Polizei hätten in den betroffenen Gebieten im Osten und Norden des Bundeslandes rund 520 Menschen vor den plötzlichen Wassermassen in Sicherheit gebracht. Für vier Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Meteorologe Jörg Kachelmann warf der ARD vor, zu wenig getan zu haben. Der Sender wies die Vorwürfe zurück.
Die Entwicklung zum Nachlesen:
+++ 21.03 Uhr: Gewittergefahr am Montag abgeschwächt +++
Bilanz bisher: Die Gewittergefahr hat sich am Montag abgeschwächt, die befürchteten Unwetter in Hamburg und Schleswig-Holstein sind weitgehend ausgeblieben. In Nordrhein-Westfalen wurden bei heftigen Unwettern aber reihenweise Unterführungen und Keller überflutet.
Der Deutsche Wetterdienst erklärt in seinem aktuellen Warnlagebericht um 21 Uhr: "In der Nordhälfte teils kräftige Gewitter. [...] In der Nacht lässt die Gewittertätigkeit im Norden und Osten allmählich nach, trotzdem kann es gebietsweise weiteren Starkregen geben. [...] Am Dienstag entwickeln sich nach einer vormittäglichen Pause erneut teils kräftige Gewitter. Schwerpunkt ist der Nordosten, sprich die Regionen um die Elbe herum sowie nordöstlich davon. Dabei sind Unwetter durch Starkregen und/oder Hagel möglich. Auch in Süddeutschland können sich einzelne Gewitter entwickeln, die aber nicht so kräftig ausfallen wie im Nordosten."
+++ 19.52 Uhr: Kachelmann bekräftigt Vorwürfe +++
Auch nachdem die ARD den Vorwurf zurückgewiesen hat, der Sender habe nicht genug getan, lässt Kachelmann nicht ab. In einem neuen Tweet schreibt er: "Die Heuchler @DasErste senden 1 #Brennpunkt über die Leute, die sie auf dem Gewissen haben."
+++ 18.42 Uhr: 42 Menschen laut Strobl aus Lebensgefahr gerettet +++
Bei dem schweren Unwetter haben Helfer im Südwesten 42 Menschen aus lebensgefährlichen Situationen gerettet. Das teilt der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, in Stuttgart mit. In den betroffenen Gebieten im Osten und Norden des Bundeslandes hätten Feuerwehr und Polizei rund 520 Menschen vor den plötzlichen Wassermassen in Sicherheit gebracht. Für vier Menschen kam aber jede Hilfe zu spät. Die Höhe des Sachschadens ist laut Strobl noch nicht abschätzbar. Wo es "angebracht und notwendig" sei, prüfe das Land eine Soforthilfe.
+++ 18.10 Uhr: ARD weist Vorwurf unzureichender Unwetter-Warnung zurück +++
Die ARD weist Vorwürfe zurück, sie habe zu wenig vor Unwettern in Süddeutschland gewarnt und zu spät und zu zurückhaltend berichtet. Ein Sprecher sagt, bereits in der 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" sei vor dem Unwetter gewarnt worden - und zwar mit den Worten: "Direkt über uns dreht ein Tief seine Kreise und verursacht teilweise unwetterartige Gewitter und Regenfälle. Es gelten entsprechende Warnungen des Deutschen Wetterdienstes. In der Nacht sind weitere Schauer und Gewitter mit Unwetterrisiko unterwegs." Sein Fazit: "Es wurden ja, was nach derzeitigem Stand möglich war, deutliche Warnungen ausgesprochen."
Der Meteorologe Jörg Kachelmann wirft den betroffenen ARD-Anstalten hingegen vor, zu wenig getan zu haben. "Es ist unglaublich. Wenn es Tote gibt, haben auch @DasErste @SWRdirekt und @BR_Presse diese auf dem Gewissen", twitterte er am späten Sonntagabend. In einem Beitrag auf seiner Webseite spricht er von einem "Hochwatergate", das sich in der Nacht zu Montag abgespielt habe.
+++ 18:01 Uhr: Versicherungen rechnen nach Unwettern mit hohen Schäden +++
Die heftigen Unwetter im Südwesten haben auch die Versicherungsbranche hart erwischt. Bei der Sparkassenversicherung (SV) dürften Schäden im mindestens zweistelligen Millionen-Euro-Bereich anfallen, sagt ein Sprecher in Stuttgart. Konkrete Zahlen könne man aber erst am Dienstag nennen, wenn immer mehr Schadensmeldungen gekommen seien. Die Versicherung deckt als ehemaliger Monopolist immer noch etwa 70 Prozent der Gebäude in dem Bundesland ab. Auch die Württembergische Versicherung rechnet mit deutlich spürbaren finanziellen Folgen. Man erwarte ein "beträchtliches Schadensaufkommen", sagt ein Sprecher. Dabei verweist er auf zahlreiche vollgelaufene Keller, Zerstörungen auf Straßen und defekte Abwassersysteme. Allein am Montagvormittag habe es 450 Anrufe wegen Schadensmeldungen gegeben. Eine Prognose zur Gesamtschadenshöhe sei noch nicht möglich.
+++ 17.39 Uhr: Erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr +++
Wie die Bahninfo Nordost über Twitter mitteilt, kommt es es in Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu teilweise erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr.
+++ 17.21 Uhr: Theater unter Wasser - Generalprobe für Wagner-Oper abgesagt +++
Wegen Unwetterschäden ist am Montag in Bottrop die Generalprobe für die Open-Air-Aufführung der Wagner-Oper "Fliegender Holländer" auf der Halde Haniel abgesagt worden. Durch die Gewitterfluten sei ein Teil der Technik beschädigt, das Haldenrund des Amphitheaters stehe unter Wasser, teilt die Stadt mit. Die Überschwemmung sollte noch am Montag behoben werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Premiere wie geplant am Dienstag um 20.00 Uhr starten kann.
+++ 16.31 Uhr: Norddeutschland wird von den Gewittern erfasst +++
Die Unwetter erreichen Norddeutschland. Auf einer Karte der Unwetterzentrale ist deutlich zu sehen, wie sich die Gewitter über dem Norden und Westen des Landes ausbreiten. Auch im Hamburger Hafen braut sich einiges zusammen, wie dieses Foto zeigt:
+++ 14.53 Uhr: Gewitter bleiben noch die ganze Woche +++
Überall in Deutschland muss in den nächsten Tagen noch mit Gewittern gerechnet werden - aber das Unwetterpotenzial sinkt. Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes erwarten für Dienstag zunächst eine Beruhigung der Lage. Gewittertief "Elvira", das für gewaltige Regenmassen vor allem im Südwesten verantwortlich war, zieht nach Westen ab. Im Südwesten und Westen werde es am Dienstag wohl trocken bleiben, der Nordosten und der Südosten bekommen aber noch einige Gewitter ab.
Am Mittwoch trifft ein neues Tief von Osten in Deutschland ein. Das bedeute wieder mehr Niederschlag und neue Gewitter, sagt Meteorologe Martin Jonas. Allerdings werde das Unwetterpotenzial voraussichtlich nicht mehr ganz so hoch sein wie am Sonntag. Die Temperaturen liegen allgemein um 20 Grad, im Osten bis 24 Grad. Dass sich die Gewitterlage so lange hält, hängt nach Angaben der Meteorologen mit einem Höhentief über Mitteleuropa zusammen, das sich nur wenig bewegt. In der Atmosphäre sei derzeit wenig Dynamik, sagte Meteorologe Simon Trippler.
+++ 14.10 Uhr: Gewitterfront offenbar kurz vor Berlin +++
Mehreren Twitter-Usern zufolge kommt die Gewitterfront Berlin immer näher. Aktuell sei es in der Hauptstadt aber noch ruhig.
+++ 13.56 Uhr: Kompletter Spieltag bei French Open abgesagt +++
Wegen anhaltenden Regens ist am Montag der komplette Spieltag bei den French Open der Tennisprofis abgesagt worden. Das teilten die Organisatoren in Paris am frühen Nachmittag mit.
Vorgesehen war, je vier Achtelfinals bei den Herren und Damen zu spielen und zwei am Sonntagabend abgebrochene Damen-Achtelfinals zu beenden. Zum Einsatz sollten unter anderen die Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und Serena Williams kommen.
+++ 13.36 Uhr: Zwei Männer tot aus Kanal geborgen +++
Traurige Gewissheit: Die beiden in Schwäbisch Gmünd von enormen Wassermassen in einen Kanalschacht gesogenen Männer sind tot. Wie die "Stuttgarter Nachrichten" berichten, seien die Leichen gegen 12.20 Uhr leblos in einem Kanal entdeckt worden. Insgesamt seien an der Bergung fünf Taucher beteiligt gewesen, heißt es.
Es handelt sich bei den Toten dem Bericht zufolge um einen 21-Jährigen aus Schwäbisch Gmünd und einen 38 Jahre alten Feuerwehrmann. Letzterer war beim Versuch, dem Verunglückten zu helfen und aus einem Schacht zu befreien, selbst von den Wassermassen erfasst und weggezogen worden.
Am Vormittag hatte das Lagezentrum des Innenministeriums erklärt, man warte mit der Bergung der Opfer aus dem mit Schlamm bedeckten Schacht, um nicht noch weitere Menschen in Gefahr zu bringen.
+++ 12.41 Uhr: Regenmassen im Südwesten - fast 100 Liter in zwölf Stunden +++
Die Unwetter haben dem Südwesten und Süden in der Nacht zum Montag wahre Regenmassen gebracht. Innerhalb von zwölf Stunden - von Sonntagabend 18.00 Uhr bis Montagfrüh 06.00 Uhr - seien in Kirchberg-Herboldshausen an der Jagst östlich von Heilbronn 93 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Örtlich dürften die Mengen noch höher gewesen sein. Die größte in einer Stunde gemessene Niederschlagssumme im DWD-Messnetz fiel in Hohenthann etwa 70 Kilometer nordöstlich von München. Von 20.00 bis 21.00 Uhr prasselten dort 65 Liter auf den Quadratmeter herunter. Zum Vergleich: Der Monats-Durchschnitt für Mai beträgt für Bayern 90 Liter pro Quadratmeter, für Baden-Württemberg 96 Liter pro Quadratmeter.
+++ 12.01 Uhr: Unwettergefahr im Süden vorbei +++
Die Unwettergefahr im Süden ist laut dem Deutschen Wetterdienst vorerst vorbei. Die Gewitter hätten sich nach Westen und Norden verlagert, heißt es.
+++ 12.00 Uhr: Justizminister Heiko Maas bedankt sich bei Helfern +++
+++ 11.55 Uhr: Frau und Mann retten sich aus Auto +++
Auch in Oberhausen stehen nach heftigen Regenschauern einige Straßen unter Wasser. Dieses Paar kann sich im letzten Moment aus seinem Auto befreien, mit dem es in einer überfluteten Unterführung gelandet war, wie die "Aktuelle Stunde" des WDR twittert.
+++ 11.43 Uhr: Wetterdienst: Teilweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter +++
Das langsame Weiterziehen der Gewitter ist laut Experten hauptverantwortlich für die extremen Überschwemmungen am Sonntagabend in Süddeutschland. "Das Ungewöhnliche gestern war, dass wir in einer relativ druckschwachen Situation waren", berichtet Meteorologe Martin Jonas vom Deutschen Wetterdienst. Die Gewitter seien deshalb nur sehr langsam weitergezogen. "Dementsprechend lagen die intensiven Niederschläge relativ lange über den gleichen Gebieten." Dort habe es teilweise bis zum Morgen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter geregnet. "Das ist schon eine außergewöhnliche Situation."
Die Gewitter habe der Wetterdienst schon Stunden zuvor vorhergesagt: "Das ist nicht nur gestern Abend über uns reingebrochen, sondern das hat sich schon ein bisschen abgezeichnet", sagt Jonas. "Wir haben schon einige Stunden im Voraus den Schwerpunkt dieser Gewitter richtig erkannt". Wegen unterschiedlicher Signale sei es jedoch schwierig gewesen, die präzise Lage und Intensität der Niederschläge vorherzusehen.
+++ 11.33 Uhr: Gewitterfront richtet Schäden in NRW an +++
Wie vom Deutschen Wetterdienst prognostiziert, zieht die angespannte Wetterlage derzeit über die Mitte Deutschlands in Richtung Norden und Osten ab. In Dinslaken sorgen die enormen Wassermassen am Vormittag für überflutete Straßen.
In Bochum legt ein Blitz den Notruf der Polizei lahm, berichtet die "Rheinische Post". Die rund 630.000 Einwohner in Bochum, Herne und Witten würden deshalb gebeten, sich direkt über die Leitstelle im Präsidium zu melden. "Es war ein am Wahnsinnskrach, es zischte auch", berichtet ein Polizeisprecher der Zeitung über den Blitzeinschlag. Der Notruf 112 der Feuerwehr funktioniere aber.
+++ 11.12 Uhr: Unwetter-Opfer von Schwäbisch Gmünd noch nicht geborgen +++
Die Polizei sucht noch nach den zwei Unwetter-Opfern von Schwäbisch Gmünd. Man wolle mit einem Bergungsversuch nicht noch weitere Menschen in Gefahr bringen, heißt es beim Lagezentrum des Innenministeriums. Laut Polizei wurde am Sonntagabend ein Mann in einer Bahnunterführung durch Wassermassen in einen Kanalschacht gesogen. Beim Versuch, ihm zu helfen und ihn aus dem Schacht zu befreien, wurde auch ein Feuerwehrmann hineingesogen.
Beide Männer sind seither vermisst. "Nach menschlichem Ermessen sind beide tot", sagt ein Sprecher des Innenministeriums in Stuttgart am Vormittag über die Gmüder Opfer. Hundertprozentige Gewissheit habe man erst, wenn die beiden Leichen geborgen seien - dies sei bisher aber nicht möglich gewesen.
+++ 11.05 Uhr: Unwetterwarnung auch für Niedersachsen +++
Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Nachmittag vor Unwettern in ganz Niedersachsen. "Wo genau das kommen wird, lässt sich vorab schwer sagen", sagt Diplom-Meteorologe Martin Jonas in Offenbach. So extrem wie am Sonntag in Süddeutschland werde es aber wohl nicht werden. Von der Warnung betroffen ist der ganze Norden Deutschlands. "Das Gewitterpotenzial ist überall das Gleiche", sagt der Meteorologe.
"Dort hatten sich einzelne Gewitter zu großen Clustern zusammengeschlossen, das wird heute bisher nicht erwartet", so Jonas. Punktuell seien aber Regenmengen von rund 30 Litern pro Quadratmeter, drei Zentimeter große Hagelkörner und Sturmböen bis Stärke zehn möglich. "Die Energie in der Atmosphäre ist heute aber geringer als gestern."
+++ 10.33 Uhr: Neckar wohl tagelang für Schifffahrt gesperrt +++
Die Schifffahrt auf dem Neckar ist wegen des "katastrophalen Hochwassers" in den Nebenflüssen eingestellt worden. Die drei größten Zuflüsse Kocher, Enz und Jagst führten teilweise die drei- bis sechsfache Wassermenge, sagt ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamts in Stuttgart. Es herrschen hoher Wellengang und stellenweise gefährliche Strömungen an den Zuläufen, somit könnten auf dem Neckar wohl bis Mittwoch keine Schiffe durchfahren. Im Neckar selbst verteilt sich das Wasser und wird durch Wehre reguliert. Auf dem Rhein bleibt die Wassermenge zunächst unter einem für Schiffe bedenklichen Wert.

+++ 10.28 Uhr: Audi-Werk steht unter Wasser +++
Die starken Regenfälle haben in der Nacht auch Teile des Audi-Werks in Neckarsulm in Baden-Württemberg unter Wasser gesetzt. Die gesamte Produktion stehe still, sagt eine Audi-Sprecherin. Seit den frühen Morgenstunden pumpe die Werksfeuerwehr das Wasser ab. Wann die Produktion wieder aufgenommen werden könne, sei bislang noch unklar. Etwa 2700 Mitarbeiter konnten ihre Schicht am Morgen nicht antreten, sagt die Sprecherin. Bei Audi in Neckarsulm sind mehr als 16.000 Menschen beschäftigt. Das Werksgelände liegt direkt an einem Kanal neben dem Neckar, außerdem fließt das Flüsschen Sulm am Rande des Geländes.
+++ 9.07 Uhr: Mädchen sucht Schutz vor Regen - und wird von Zug erfasst +++
Unter einer Bahnbrücke bei Schorndorf in Baden-Württemberg ist eine 13-Jährige von einem Zug erfasst und getötet worden - sie hatte dort Schutz vor dem Regen gesucht. Das Mädchen war am Sonntagabend zusammen mit einem Zwölfjährigen auf dem Heimweg und geriet wohl zu nah an die Gleise, wie die Polizei in Aalen mitteilt. Dem Jungen passierte nichts, er musste aber psychologisch betreut werden.
+++ 8.36 Uhr: Wetterdienst warnt vor Unwetter im Sauerland +++
Ein starkes Unwetter verdüstert in Teilen Nordrhein-Westfalens den Start in die Woche. Während die Regenwolken am frühen Morgen noch weitgehend folgenlos über die meisten Regionen des Bundeslands hinwegzogen, warnt der Deutsche Wetterdienst vor heftigem Regen im Hochsauerland und im Kreis Olpe. Es seien Niederschlagsmengen zwischen 30 und 40 Litern pro Quadratmeter möglich, heißt es. Die Meteorologen warnen vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis Windstärke 8 und Hagel. "Schließen Sie alle Fenster und Türen", empfiehlt der Wetterdienst. "Sichern Sie Gegenstände im Freien. Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!"
+++ 8.29 Uhr: Video zeigt schwere Überschwemmung in Braunsbach +++
Die Gemeinde Braunsbach in Baden-Württemberg haben die Unwetter besonders heftig getroffen. Zwei Bäche verwandelten sich in einen reißenden Strom, der Baumstämme und Autos mit sich riss. Ein auf Youtube veröffentlichtes Video zeigt die dramatischen Szenen:
+++ 8.21 Uhr: Erdrutsche und Straßensperren am Mittelrhein +++
In Rheinland-Pfalz hält starker Regen die Einsatzkräfte der Rettungsdienste in Atem. Betroffen ist vor allem das Mittelrheintal, besonders das Gebiet um Kestert südlich von Koblenz. Dort seien auf der Bundesstraße 4 vier Autofahrer von Wasser und Geröll überrascht und nach Angaben der Polizei in Koblenz kurzzeitig eingeschlossen worden. Verletzt wurde bei dem Unwetter niemand. Zwar habe auch andernorts in Rheinland-Pfalz Wasser teils kniehoch gestanden, nennenswerte Schäden habe es aber vor allem im Mittelrheintal gegeben, sagt ein Sprecher des Lagezentrums in Mainz.
In St. Goarshausen nahe der berühmten Loreley hat sich der Wellmicher Bach den Angaben zufolge zwischenzeitlich in einen reißenden Strom verwandelt, der Ufer- und Straßenbefestigungen mit sich reißt. Vorsorglich müssen fünf Anwohner ihre Häuser verlassen. Bei Datzeroth im Kreis Neuwied kam es zu einem Hangrutsch, der die halbe Fahrbahn einer Landstraße verschüttete.
+++ 7.34 Uhr: Bahnstrecke zwischen Würzburg und Ansbach gesperrt +++
Die Bahnstrecke zwischen Würzburg und Ansbach ist nach den schweren Unwettern vorübergehend gesperrt. Die Gleise seien vom Regen unterspült worden, sagt eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Wann die Schäden beseitigt sein würden, sei noch nicht absehbar. Der Fernverkehr werde vorerst über Fürth umgeleitet und der Nahverkehr mit Bussen ersetzt.
+++ 5.42 Uhr: Strobl spricht Angehörigen der Toten sein Beileid aus +++
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl spricht den Angehörigen der Hochwasseropfer in Süddeutschland sein Mitgefühl aus. "Leider sind auch Tote zu beklagen", sagt er einer Mitteilung seines Ministeriums zufolge. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Toten. Ich spreche ihnen meine aufrichtige Anteilnahme aus", sagt er.
Tausende Einsatzkräfte seien im Einsatz gegen das Hochwasser, das durch die schweren Regenfälle der vergangenen Tage entstanden sei. Ziel sei es, "Schlimmeres zu verhindern und die Schäden zu begrenzen", so Strobl.
+++ 3.44 Uhr: Vermutlich mindestens drei Tote nach schweren Überschwemmungen +++
Bei schweren Unwettern und Überschwemmungen in Süddeutschland sind vermutlich mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Feuerwehrmann. Nach Angaben der Stadtverwaltung im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd kam der Feuerwehrmann bei einem Bergungsversuch ums Leben. Auch die Person, die er retten wollte, sei vermutlich tot, teilt die Behörde in der Nacht mit. Zuvor hatte die Polizei in Heilbronn einen Toten in einer Tiefgarage in Weißbach im Hohenlohekreis bestätigt. Auch in Bayern - in der Region Ansbach und Teilen des Landkreises Neustadt/Aisch - richteten Unwetter massive Schäden an.