Affäre um L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt Politisches Hauen und Stechen in Paris

Die Steueraffäre der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt hat zu einem Hauen und Stechen zwischen Regierung und Opposition in Frankreich geführt. Der Mehrheitsführer im französischen Parlament, Jean-François Copé von der konservativen UMP, nahm am Dienstag Frankreichs Arbeitsminister Eric Woerth gegen Vorwürfe in Schutz, er habe von der Steuerhinterziehung gewusst.

Die Steueraffäre der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt hat zu einem Hauen und Stechen zwischen Regierung und Opposition in Frankreich geführt. Der Mehrheitsführer im französischen Parlament, Jean-François Copé von der konservativen UMP, nahm am Dienstag Frankreichs Arbeitsminister Eric Woerth gegen Vorwürfe in Schutz, er habe von der Steuerhinterziehung gewusst. Die Affäre, wegen der ein Teil der Opposition seit Tagen Woerths Rücktritt fordert, sei "konstruiert" und solle den für die umstrittene Rentenreform zuständigen Minister in Verruf bringen.

Bettencourt, die reichste Frau Frankreichs, soll dem Fiskus zwei Konten in der Schweiz mit fast 80 Millionen Euro sowie den Besitz einer Seychellen-Insel verschwiegen haben. Woerth, der als Haushaltsminister bis zum März für Steuersünder zuständig war, geriet in die Schusslinie, weil seine Frau als Finanzberaterin für Bettencourt gearbeitet hatte. Woerth hatte am Montag angekündigt, seine Frau werde "in den nächsten Tagen" aus der Firma ausscheiden, in der sie seit 2007 einen Teil von Bettencourts Milliarden-Vermögen verwaltet hatte. Bettencourt wiederum will ihr Auslandsvermögen nun regulär versteuern.

Der Abgeordnete Arnaud Montebourg von den Sozialisten, der Woerth den Rücktritt nahelegt, forderte juristische Ermittlungen in dem Fall. Er erhob den Vorwurf, dass Woerths Gattin die Steuerhinterziehung organisiert habe. Sein Parteikollege André Vallini erinnerte hingegen an die Unschuldsvermutung, forderte aber eine genaue Untersuchung der Vorgänge. Grünen-Chefin Cécile Duflot sprach von einem offensichtlichen Interessenkonflikt beim Ehepaar Woerth.

AFP
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