Afghanistan-Konferenz Rasmussen fordert "klaren politischen Fahrplan"

Zum Auftakt der internationalen Afghanistan-Konferenz hat NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen die Teilnehmerländer aufgefordert, einen "klaren politischen Fahrplan" für das Land am Hindukusch vorzulegen.

Die Zeit für Reflexionen über die instabile Zukunft Afghanistans sei abgelaufen, schrieb Rasmussen in einem Meinungsbeitrag der britischen Tageszeitung "The Times" vom Donnerstag. "Die Anstrengungen und Opfer unserer Soldaten allein werden nicht genügen, um die Wende in Afghanistan zu bringen", erklärte der NATO-Generalsekretär. Die Londoner Afghanistan-Konferenz müsse dazu beitragen, eine politische "Road map" aufzustellen.

Vertreter von rund 60 Staaten und zehn internationalen Organisationen beraten ab 09.00 Uhr in London über das weitere Vorgehen in Afghanistan. An der Konferenz nehmen auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der afghanische Präsident Hamid Karsai teil. Deutschland wird durch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) vertreten. Die Bundesregierung hat angekündigt, sie werde das Bundeswehr-Kontingent für Afghanistan um bis zu 850 Soldaten aufzustocken, davon 500 Soldaten als ständige Verstärkung und 350 als Reserve. Zudem soll die deutsche Aufbauhilfe für Afghanistan auf 430 Millionen Euro fast verdoppelt werden.

Das US-Gefängnis im afghanischen Bagram soll nach Angaben der US-Armee in einem Jahr an die Afghanen übergeben werden. Die Übergabe der Kontrolle der Anstalt nördlich von Kabul solle so schnell wie möglich und gemäß internationalem Recht vonstatten gehen, sagte Vize-Admiral Robert Harward am Mittwoch (Ortszeit) in einer Telefon-Pressekonferenz. Hierfür müssten allerdings erst rund 2000 afghanische Soldaten als Gefängniswächter ausgebildet werden. Er sei aber optimistisch, dass der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden könne, sagte Harward.

AFP
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