Ahmadinedschad in Beirut Rosenblüten für den iranischen Präsidenten

Bei den Anhängern der libanesischen Schiiten ist Mahmud Ahmadinedschad äußerst beliebt. Kein Wunder, schließlich unterstützt der Präsident Irans die militante Hisbollah-Bewegung mit Waffenlieferungen für ihren Kampf gegen Israel. Nicht nur deswegen sehen westliche Beobachter den Besuch mit Sorge.

Voll der Begeisterung haben Tausende Schiiten den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad empfangen, der am Mittwoch zu einem Staatsbesuch im Libanon eintraf. Lächelnd winke er aus dem offenen Wagen, während er durch die von zahlreichen Menschen gesäumten Straßen vom Flughafen zum Präsidentenpalast fuhr. Dort war ein Treffen mit seinem libanesischen Kollegen Michel Suleiman geplant. Der Besuch Ahmadinedschads nährt die Befürchtungen des Westens über einen wachsenden Einfluss des Irans im Libanon, wo er bereits die militante Hisbollah massiv unterstützt. Auch bei den eher westlich orientierten Politikern in der brüchigen Regierung Libanons wird der Besuch mit Sorge betrachtet.

Die Regierung ist derzeit wegen der internationalen Untersuchung des Mordes an dem früheren Ministerpräsidenten Rafik Hariri gespalten. Es wird erwartet, dass Hisbollah-Mitglieder beschuldigt werden, hinter dem Mord zu stecken. Libanons größte Parlamentsfraktion, die von Hariris Sohn angeführt wird, wirft Ahmadinedschad vor, er behandle das Land als "einen iranischen Stützpunkt am Mittelmeer".

Ahmadinedschad sollte sich auch mit Ministerpräsident Saad al-Hariri treffen, einem sunnitischen Moslem, sowie mit dem schiitischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Außerdem sollte er am Abend auf einer Hisbollah-Kundgebung im Süden Beiruts sprechen.

Reuters
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