Als Reaktion auf Nordkoreas jüngsten Atomtest erwägen die Bündnispartner USA und Südkorea nach Angaben aus Seoul die zusätzliche Stationierung von Rüstungsgütern auf der koreanischen Halbinsel. Der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, Kim Min Seok, sagte am Montag, zwischen Seoul und Washington gebe es dazu intensive Beratungen.
In Medienberichten aus beiden Ländern hieß es, denkbar wäre die Stationierung des atomgetriebenen US-Kriegsschiffs "USS Ronald Reagan", das sich derzeit in Japan befindet, sowie von Tarnkappenbombern der Typen B-2 und F-22. Die USA haben seit dem Ende des Korea-Kriegs 1953 dauerhaft fast 30.000 Soldaten in Südkorea stationiert. Südkorea befindet sich zudem unter dem Atomschirm der USA.
"Antwort auf den provokativen Akt Nordkoreas"
Am Sonntag hatten die USA in einer Demonstration der Macht einen atomar bestückbaren Kampfbomber vom Typ B-52 in den Luftraum über Südkorea geschickt. Nach Angaben der US-Armee flog der Bomber - begleitet von einem südkoreanischen und einem US-Kampfjet - über den Luftwaffenstützpunkt Osan und kehrte dann zu seinem Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam zurück. Der Stützpunkt Osan liegt gut 70 Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt.
Die US-Streitkräfte bezeichneten den Überflug als "Antwort auf den jüngsten provokativen Akt durch Nordkorea". Pjöngjang hatte am Mittwoch verkündet, erfolgreich eine Wasserstoffbombe getestet zu haben. Atomexperten und die US-Regierung bezweifeln allerdings, dass es sich tatsächlich um eine Wasserstoffbombe handelte. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bezeichnete den Atomtest als Akt der "Selbstverteidigung".