US-Präsident Barack Obama will die Demokratisierung der arabischen Welt offenbar mit Milliardenhilfen vorantreiben. In einer politischen Grundsatzrede an diesem Donnerstag will er deutlich machen, dass die USA auch zur stärkeren wirtschaftlichen Hilfe bereit sind. "Der Erfolg von Demokratie hängt auch von der ökonomischen Entwicklung ab", sagte ein Regierungsbeamter, der nicht namentlich genannt werden wollte, vor Journalisten.
Von der Unterstützung sollten zunächst Tunesien und Ägypten profitieren, denen andere Staaten wie Syrien oder der Jemen folgen könnten, sagte ein US-Regierungsvertreter am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP. Der gesamte Plan solle sich an den Erfahrungen mit dem Wandel im Osten Europas nach dem Fall des Eisernen Vorhangs orientieren. "Es handelt sich um den Beginn langjähriger Bemühungen", sagte der Regierungsvertreter
Die Ausführungen Obamas werden vor allem in der Region und in Israel mit Spannung erwartet. Möglicherweise will er die Friedensgespräche zwischen Palästinensern und Israelis wieder in Gang bringen. Am Freitag ist auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Weißen Haus angesagt.
Hauptthema der Rede sei aber der "arabische Frühling", heißt es in Washington. Obama gehe es darum, ein "hoffnungsvolleres und positiveres Kapitel" aufzuschlagen, sagte ein Regierungsbeamter. Ein weiterer Faktor, der ebenfalls Hoffnung mache, sei der Tod von Terrorchef Osama bin Laden. Obamas Regierung steht in der Kritik, bislang keine stimmige Haltung zu den Protestbewegungen gefunden zu haben.