Bagdad Tote bei Bombenexplosion in Diplomatenviertel

Bei einem Anschlag im bagdader Botschaftsviertel gab es mehrere Tote. Auf einer Internetseite hat der Terrorist al Sarkawi al Kaida-Chef Osama bin Laden seine Unterstützung zugesichert.

Mindestens sechs Menschen sind bei einem Autobombenanschlag im Bagdader Diplomatenviertel ums Leben gekommen. Wie der arabische Nachrichtensender al Dschasira unter Berufung auf das irakische Innenministerium berichtete, wurden 27 Menschen verletzt. Der Sprengsatz sei neben einem Restaurant detoniert, in dem Mitglieder der Sicherheitskräfte zu Abend aßen.

Schulterschluß von al Sarkawi mit bin Laden

Der jordanische Topterrorist Abu Mussab al Sarkawi hat angeblich dem Chef des Terrornetzwerk al Kaida, Osama bin Laden, seine Loyalität versichert. Auf einer islamistischen Webseite habe al Sarkawi Bin Laden zum gemeinsamen Kampf gegen die "Feinde des Islam" aufgerufen. Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete, erklärte el Sarkawi, seine Organisation al Tawhid wa al Dschihad brauche dringend die Unterstützung von al Kaida und werde den Befehlen Bin Ladens gehorchen. Ob die Nachricht authentisch ist, war zunächst unklar.

Die USA vermuten al Sarkawi und seine Anhänger, die für zahlreiche blutige Attentate sowie die Entführung und Enthauptung westlicher Geiseln verantwortlich sind, in der Rebellenhochburg Falludscha. Immer wieder haben die US-Streitkräfte vermeintliche Aufenthaltsorte al Sarkawis in Falludscha erfolglos bombardiert.

Unterdessen wurde bekannt, dass der damalige Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Irak, General Ricardo Sanchez, im vergangenen Winter gravierende Probleme bei der Versorgung mit Ersatzteilen für Hubschrauber und Panzer beklagte. Nach einem Bericht der "Washington Post" schrieb Sanchez in einem Brief an das Verteidigungsministerium, dadurch sei die Kampffähigkeit der US-Truppen im Irak gefährdet gewesen. Nach Angaben des Pentagon tauchten die Probleme auf, als der Aufstand gegen die US-Streitkräfte im Herbst 2003 einen Höhepunkt erreichte und deswegen die Schäden an Panzern und Hubschraubern das Normalmaß überstiegen. Ein für die Beschaffung Verantwortlicher im Pentagon erklärte, inzwischen habe sich die Situation wesentlich verbessert.

Kontroverse um Ausstattung der US-Truppen

Im Präsidentenwahlkampf spielen die Ausstattung und Training der US-Truppen im Irak eine wichtige Rolle. Kurz vor dem Wahltermin am 2. November wirft der demokratische Herausforderer von George W. Bush, John Kerry, dem Präsidenten in diesem Zusammenhang Versäumnisse vor.

Aufständische haben in Latifija, 40 Kilometer südlich von Bagdad, neun irakische Polizisten getötet. Sie hatten das Feuer auf den Kleinbus der Beamten eröffnet, als dieser auf dem Weg in ihre Heimatstadt Kerbela durch die Ortschaft fuhr, bestätigte die Polizei in Kerbela, 100 Kilometer südlich von Bagdad.

Weitere Tote bei Kämpfen im Irak

Die Polizisten hatten sich auf dem Heimweg aus Jordanien befunden, wo sie - wie Tausende andere irakische Polizeibeamte - einen Ausbildungskurs absolvierten. Latifija und andere Ortschaften im südlichen Vorland von Bagdad gelten trotz verstärkter Operationen des US-Militärs als extrem unsicher.

Bei Kämpfen zwischen US-Truppen und Rebellen waren im benachbarten Mahmudija sechs Iraker ums Leben gekommen. Durch diese Ortschaften führt die einzige Straße, die Bagdad mit den heiligen schiitischen Städten Kerbela und Nadschaf verbindet.

Heftige Kämpfe brachen unterdessen in Husseiba an der Grenze zu Syrien aus. Bewaffnete Aufständische griffen US-Panzer an, die in die Stadt fuhren. Das US-Militär schoss aus Hubschraubern und Panzern auf die Rebellen. Nach Krankenhausangaben wurden fünf Iraker getötet und zehn weitere verletzt.

DPA
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