Der Republikaner Cory Mills ist neu im US-Kongress – und doch dürften jetzt alle seine Parteikolleginnen und -kollegen im Repräsentantenhaus seinen Namen kennen. Denn der Volksvertreter aus Florida hat sie zum Einstand mit einem seltsamen Präsent bedacht: Granaten.
"Der Abgeordnete Cory Mills verteilt Granaten an Parteifreunde im Repräsentantenhaus", twitterte die "Daily Mail"-Reporterin Morgan Phillips. Dazu postete sie ein Foto von einem der Geschosse, das mit dem Logo der Republikaner, einem Elefanten, bedruckt ist, und einem Brief, den Mills seiner martialischen Gabe beigelegt hat.
Cory Mills wirbt mit seiner Kriegsvergangenheit
"Ich fühle mich geehrt, den Ausschüssen für Streitkräfte und auswärtige Angelegenheiten anzugehören", verkündet der Republikaner darin. "In diesem Sinne ist es mir eine Freude, Ihnen eine 40-mm-Granate für einen MK19-Granatwerfer zu überreichen. Sie wird im Sunshine State hergestellt und wurde erstmals im Vietnamkrieg entwickelt."
In einem Postskriptum klärt der 42-Jährige auf, dass die Granaten nicht scharf sind.
Mills, der auf all seinen Internetkanälen damit wirbt, dass er ein dekorierter Kriegsveteran der US-Armee und im Irak und in Afghanistan im Einsatz gewesen sei, habe die Geschosse republikanischen Mitgliedern des Repräsentantenhauses als Willkommensgeschenk zukommen lassen, teilte sein Sprecher laut dem Nachrichtensender WKMG News 6 mit. Die Granaten stellten keinerlei Gefahr für die Abgeordneten dar.
"Wir haben sie in den Büros verteilt und sehr positive Rückmeldungen erhalten", erklärte der Sprecher. "Natürlich wurden alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, und die Kapitol-Polizei begleitete sogar die Mitarbeiter mit den Granaten in das Gebäude. Jedes einzelne Exemplar wurde gründlich untersucht."
Dem "Washington Examiner" sagte der Sprecher, es sei üblich, dass neue Mitglieder des Kongresses Produkte aus ihrem Heimatstaat mitbrächten und diese können für ihre Ausschussaufgaben von Bedeutung sein. "Der Kongressabgeordnete Mills ist ein Kriegsveteran, Träger des Bronze Star und Mitglied des Streitkräfte-Ausschusses", begründete der Sprecher die Aktion.
Nach dem Sturm auf das Kapitol durch Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump vor gut zwei Jahren waren Metalldetektoren außerhalb des Plenarsaals installiert worden. Die Republikaner, die im November die Mehrheit im Repräsentantenhaus eroberten, haben diese Sicherheitseinrichtungen mittlerweile wieder entfernen lassen.
Besuchern des Kapitols ist das Mitbringen von Schusswaffen, Waffen und Sprengkörpern untersagt. Kongressmitglieder dagegen dürfen Waffen in ihren Büros aufbewahren und sie innerhalb des Komplexes transportieren, wenn diese "ungeladen und sicher verpackt" sind. Sie dürfen jedoch keine Waffen in die Kammern von Repräsentantenhaus und Senat mitnehmen.
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Mills hatte seinen Sitz für den 7. Kongressdistrikt in Florida im November von der demokratischen Abgeordneten Stephanie Murphy erobert, die Mitglied des Sonderausschusses des Repräsentantenhauses war, der den Angriff auf das US-Kapitol untersuchte. Der 42 Jahre alte Trump-Unterstützer, der ein Unternehmen leitet, das Waffen und Ausrüstung zur Bekämpfung von Unruhen verkauft, ist eines von mehreren neuen Mitgliedern des Repräsentantenhauses, die bestreiten, dass US-Präsident Joe Biden die Präsidentschaftswahlen 2020 rechtmäßig gewonnen hat. In seiner Wahlkampagne prahlte Mills auch damit, dass er Tränengas, das gegen Black-Lives-Matter-Demonstranten eingesetzt wurde, verkauft habe.
Quellen: Morgan Phillips auf Twitter, WKMG News 6, "Washington Post", "Politico", "Washington Examiner"