Die neue Afghanistan-Strategie der Regierung stellt Kanzlerin Angela Merkel heute im Bundestag vor. Im Mittelpunkt der Strategie steht eine massive Verstärkung der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte. Zu diesem Zweck will die Bundesregierung bis zu 850 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan entsenden.
Auch die Zahl der Polizeiausbilder soll von 123 auf 200 erhöht werden. Ziel ist es, die Afghanen schrittweise in die Lage zu versetzen, selbst für ihre Sicherheit zu sorgen. Schon in diesem Jahr sollen befriedete Regionen in die Verantwortung der afghanischen Regierung übergeben werden.
Die Bundesregierung rechnet damit, ab 2011 ihre eigenen Truppen reduzieren zu können. Bis 2014 soll die Sicherheitsverantwortung ganz in die Hände der Afghanen gelegt werden. Allerdings ist das für die Bundesregierung nicht gleichbedeutend mit einem vollständigen Abzug der Bundeswehr.
Mit dem neuen Konzept reist Bundesaußenminister Guido Westerwelle am Donnerstag zur internationalen Afghanistan-Konferenz nach London. Merkel bespricht es zuvor auch mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai in Berlin. Karsai soll daran erinnert werden, dass auch die Afghanen ihre Selbstverpflichtungen zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Bekämpfung der Korruption umsetzen müssen.