Russland ist wegen seines Krieges gegen die Ukraine mit einer ganzen Reihe von Sanktionen belegt. Zuletzt haben die G7-Staaten am Wochenende beim Gipfeltreffen in Hiroshima beschlossen, dem Aggressor "die G7-Technologien, Industrieausrüstung und Dienstleistungen zu entziehen, die seine Kriegsmaschinerie unterstützen". Demnach sollen Exportbeschränkungen erlassen werden für Güter, die "entscheidend für Russland auf dem Schlachtfeld" sind, sowie Sanktionen gegen Unternehmen und Organisationen, die für Moskau Kriegsmaterial an die Front bringen.
Vergangene Woche hatten bereits die USA neue Strafmaßnahmen gegen das Regime in Moskau angekündigt. Geplant sei unter anderem, etwa 70 Unternehmen und Organisationen aus Russland und anderen Ländern von US-Exporten abzuschneiden, hieß es von einem hochrangigen Vertreter der Regierung von Präsident Joe Biden. Außerdem sollten mehr als 300 Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen, Schiffe und Flugzeuge mit Sanktionen belegt werden.
Moskau bestraft Kritiker von Donald Trump
Der Kreml antwortete auf die Ankündigung aus Washington umgehend mit Vergeltungsmaßnahmen: Als Reaktion auf die von der Biden-Administration regelmäßig verhängten antirussischen Sanktionen werde 500 Amerikanern die Einreise in die Russische Föderation verweigert, erklärte das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in Moskau. Darunter seien nicht nur "'ikonische' Persönlichkeiten wie der ehemalige US-Präsident Barack Obama", sondern auch derzeitige Führungskräfte verschiedener Ebenen der Exekutive, Ex-Beamte, [...] erstmals bei den Wahlen im November 2022 gewählte Senatoren und Kongressabgeordnete, Experten und Mitarbeiter von 'Denkfabriken', die an der Verbreitung russophober Tricks und Fälschungen beteiligt sind, sowie Leiter von Unternehmen der Rüstungsindustrie, die Waffen an das Regime in Kiew liefern".
Bemerkenswert ist, wie sehr Russlands Präsident Wladimir Putin die Feindbilder von Donald Trump teilt. Denn unter den 500 neuen Namen finden sich auffällig viele Kritiker und Gegenspieler des ehemaligen US-Präsidenten. Auf der Liste stünden auch diejenigen in der Regierung und den Strafverfolgungsbehörden der USA, "die direkt an der Verfolgung von Dissidenten nach dem so genannten 'Angriff auf das Kapitol' beteiligt waren", teilt das Ministerium selbst mit, und macht damit klar, dass es den Sturm auf den Parlamentssitz in Washington am 6. Januar 2021 – ähnlich wie Trump – für ein legitimes Aufbegehren gehen die politische Macht hält.
Zudem gehören zu den Sanktionierten Justizvertreter, die gegen Trump ermitteln, prominente Trump-kritische TV-Moderatoren und Journalisten sowie Comedians, die sich regelmäßig über den Ex-Präsidenten lustig machen. Eine Auswahl der bekanntesten Persönlichkeiten finden Sie oben in der Fotostrecke.
Quellen: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation, "New York Times", "Mediate"