US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat Syrien vorgeworfen, Rüstungsgüter an Irak zu liefern. Die USA würden Syrien für diesen "feindlichen Akt" zur Verantwortung ziehen, sagte Rumsfeld am Freitag in Washington.
Zudem warnte der Minister Iran vor der Entsendung von bewaffneten irakischen schiitischen Oppositionellen nach Irak, die von Iranern trainiert und finanziert würden. Solche Kräfte würden als Kämpfer betrachtet, sagte er. "Der Zutritt von militärischen Kräften, Geheimdienst-Personal oder anderen Kräften, die nicht unter der direkten Kontrolle von General Franks stehen, wird als eine potenzielle Bedrohung der alliierten Streitkräfte betrachtet", sagte Rumsfeld.
Die USA verfügen nach den Worten von Rumsfeld über Informationen über die Lieferung von militärischen Gütern, einschließlich Nachtsichtgeräten, von Syrien nach Irak. "Diese Lieferungen stellen eine direkte Bedrohung für das Leben der Koalitions-Streitkräfte dar. Wir betrachten solchen Handel als feindlichen Akt und wir werden die syrische Regierung für solche Lieferungen zur Verantwortung ziehen", sagte Rumsfeld.
Syrien weist Rumsfelds Beschuldigung erneut zurück
Syrien hat diese Vorwürfe bestritten. Der stellvertretende syrische UN-Botschafter Faisal Mekdad sagte am Samstag in einem BBC- Rundfunkinterview, die Vorwürfe beruhten auf falschen Geheimdienst- Informationen.
Der amerikanische Geheimdienst habe sich schon oft geirrt. "Wir glauben, dass die Vorwürfe von Minister Rumsfeld ohne Grundlage sind", sagte Mekdad. Rumsfelds Drohungen machten auf Syrien keinen Eindruck. "Wir haben absolut keine Angst. Wir werden stark sein, solange wir unsere Rechte und Überzeugungen verteidigen."
Rumsfeld wolle mit seinen Vorwürfen nur davon ablenken, dass seine Strategie für den Irak-Krieg gescheitert sei. "Alle seine Pläne, gegen den Irak in den Krieg zu ziehen, basierten auf der Vorstellung, dass seine Soldaten von der irakischen Bevölkerung mit Blumen begrüßt werden würden", sagte der syrische Diplomat. Das habe sich nun als "Träumerei" herausgestellt.