Gaza-Streifen Israel bestreitet Schüsse auf UN-Konvoi

Das israelische Militär hat energisch bestritten, einen UN-Konvoi im Gazastreifen beschossen und dabei zwei Mitarbeiter des Hilfswerks UNRWA getötet zu haben. Unterdessen hat Israel auf Flugblättern eine Ausweitung seiner Bombardements angekündigt.

Israels Militär hat die Verantwortung für die tödlichen Schüsse auf einen UN-Hilfstransport zurückgewiesen. Die israelische Armee habe nicht auf den Lastwagen geschossen, teilte das Militär am Samstag mit. In israelischen Armeekreisen hieß es, Israel verdächtige die Hamas.

Der Zwischenfall am Donnerstag hatte zu einer vorübergehenden Einstellung der UN-Aktivitäten im Gazastreifen geführt. Diese waren einen Tag später wieder aufgenommen worden, nachdem die UN-Organisationen vom israelischen Militär Sicherheitsgarantien für ihr Personal und ihre Konvois erhalten hatten. Bei dem Vorfall starb ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen.

Die United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) hatte zunächst israelischen Truppen vorgeworfen, den Hilfskonvoi am Donnerstag beschossen zu haben. Ein Sprecher der Organisation forderte Israel nun auf, sämtliche Fotos von dem Vorfall freizugeben, um die Wahrheit herauszufinden. Der Sprecher sagte weiter, die Organisation habe Israel nicht beschuldigt, absichtlich UN-Mitarbeiter beschossen zu haben. Die UNRWA habe sich auf Berichte von anwesenden Fahrern verlassen, die einen israelischen Panzer in der Nähe gesehen hätten. Sie hätten keine Zweifel gehabt, dass sie beschossen worden seien.

Flugblätter kündigen Ausweitung der Bombardements an

Unterdessen setzt Israel seine Militäroffensive fort. Es sollen verstärkt Tunnel und Waffenlager im Gazastreifen bombardiert werden. Dies kündigte das Militär nach Angaben von Bewohner aus dem Norden von Gaza auf Flugblättern an. "Wir raten allen Bewohnern, sich von diesen Zielen entfernt zu halten und mit uns zu kooperieren", hieß es in dem auf arabisch verfassten Text der Flugblätter.

In den vergangenen Tagen hatte die israelische Luftwaffe die dem Waren- und Waffenschmuggel dienenden Tunnel bei Rafah im Süden des Gazastreifen massiv bombardiert. Infolgedessen waren Zehntausende Menschen aus ihren Häusern geflohen. Militärexperten gehen davon aus, dass die radikal-islamische Hamas auch in den anderen Teilen des Gazastreifens über unterirdische Anlagen verfügt, die Kommandozentralen, Waffenlager und Werkstätten beherbergen.

DPA · Reuters
DPA/Reuters