Gesetzentwurf Auch Amerikaner bekommen ihre Abwrackprämie

Lange haben die Amerikaner sehnsüchtig nach Europa geschaut, nun hat das US-Repräsentantenhaus die Einführung einer eigenen Abwrackprämie beschlossen. Präsident Barack Obama will damit nicht nur die lahmende Konjunktur ankurbeln, er will so auch betagte Spritschlucker von der Straße verbannen.

Zur Ankurbelung der Autoverkäufe in den USA hat das Abgeordnetenhaus in Washington am Dienstag einer Abwrackprämie ähnlich der in Deutschland zugestimmt. Mit dem Programm "Cash for Clunkers" ("Bares für Rostlauben") sollen rund eine Million Alt-Fahrzeuge durch neuere, spritsparende Modelle ersetzt werden. Die US-Regierung erhofft sich durch das auf ein Jahr angelegte rund vier Milliarden Dollar teure Programm neben den konjunkturellen Effekten auch eine Senkung des Ölverbrauchs und der Schadstoffemissionen. Für das Gesetz stimmten 298 Abgeordnete, 119 votierten dagegen, zwei enthielten sich. Der Senat muss ebenfalls noch zustimmen. Von dem Programm sollen auch ausländische Autobauer profitieren können.

Autokäufer sollen je nach Spritersparnis des Neufahrzeugs Gutscheine über 3500 Dollar (2490 Euro) oder 4500 Dollar (3200 Euro) erhalten. Voraussetzung für den 3500-Dollar-Gutschein ist, dass das neue Fahrzeug mit einer Gallone (3,8 Litern) Sprit vier Meilen (6,4 Kilometer) weiter fährt als das alte. Kommt das neue Auto mit einer Gallone mehr als 10 Meilen weiter, soll der Käufer 4500 Dollar vom Staat dazu bekommen. Die Altfahrzeuge müssen wie in Deutschland verschrottet werden.

Der Autoverkauf war in den USA im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 34 Prozent eingebrochen. Mit General Motors (GM) und Chrysler befinden sich zwei große US-Autobauer in Insolvenzverfahren. Nur der zweitgrößte Hersteller Ford kommt trotz Milliardenverlusten bislang ohne Regierungsgelder aus.

DPA
DPA