In Griechenland ist die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis wiedergewählt worden. Karamanlis' Bewegung Nea Dimokratia ("Neue Demokratie") büßte bei der Parlamentswahl am Sonntag im Vergleich zu 2004 zwar einige Sympathien ein, kommt nach der Auszählung von gut 95 Prozent der Stimmen aber auf mehr als 42 Prozent und liegt damit deutlich vor der sozialistischen Oppositionspartei Pasok mit rund 38 Prozent.
Karamanlis, der für sein Krisenmanagement bei den verheerenden Waldbränden im August stark kritisiert worden war, kündigte eine Fortsetzung der Reformpolitik an und versprach, Fehler nicht zu wiederholen. Im Zentrum Athens feierten tausende Anhänger der Nea Dimokratia mit Hupkonzerten und Fahnen sowie Feuerwerk den Wahlsieg ihrer Partei und ihres Präsidenten Kostas Karamanlis.
Karamenlis verspricht Reformen durchzuführen
"Griechinnen und Griechen, ich bedanke mich, dass Sie mir vertrauten", sagte Karamanlis nach seinem Wahlsieg. "Ihr habt laut und deutlich gesprochen." Karamanlis versprach alle notwendigen Reformen zu machen. "Ich habe dazu ein neues Mandat beantragt und Sie haben es mir gegeben. Wir werden besser und effektiver arbeiten."
Wahlexperten sagten den unterlegenen Sozialisten schwierige Zeiten mit innerparteilichen Spannungen voraus. Papandreou gestand seine Niederlage und bedankte sich bei seinen Wählern. "Die Bürger zweifelten offenbar daran, ob wir die notwendigen Änderungen umsetzen können", gestand Papandreou. Er kündigte an, er werde nach dieser Niederlage das Verfahren zur Vertrauensabstimmung in seiner Partei einleiten.
Die Nea Dimokratia dürfte auf 153 der insgesamt 300 Sitze im Parlament kommen. Die Panhellenische Sozialistische Bewegung (Pasok) von Oppositionsführer Papandreou kommt auf 38,14 Prozent und 102 Parlamentarier.
Rechtradikale Alarm-Partei des Volkes zieht ins Parlament ein
Den Einzug in die Volksvertretung schaffte wohl auch die rechtsradikale Orthodoxe Alarm-Partei des Volkes, die etwa 3,7 Prozent der Stimmen gewann. Es ist das erste Mal seit der Rückkehr Griechenlands zur Demokratie 1974, dass eine Rechtspartei die Drei-Prozent-Klausel übersprungen hat.
Der Einzug ins Parlament wird den Prognosen nach auch den Kommunisten gelingen, die mit etwa 8,1 Prozent und 22 Abgeordneten deutlich besser als 2004 (5,9) abschneiden. Auch das Bündnis der Radikalen Linke (Syriza) steigert sich auf fünf Prozent und wird 13 Sitze im Parlament haben. Die ultranationalistisch-religiöse Partei Laos wird mit etwa 3,78 Prozent der Stimmen ins Athener Parlament mit zehn Abgeordneten einziehen.
Karamanlis hatte die Wahl vorgezogen, die regulär erst im März 2008 fällig gewesen wäre, weil er sich vor allem wegen seiner erfolgreichen Wirtschaftspolitik Stimmengewinne erhoffte. Umfragen deuteten zuletzt aber schon darauf hin, dass eine Reihe von Skandalen ebenso ihre Spuren in der Gunst der Wähler hinterlassen würde wie die Reaktion der Regierung auf die Brände. Dabei waren insgesamt 65 Menschen ums Leben gekommen.