In Großbritannien hat die Wahl zum Unterhaus begonnen. Umfragen zufolge muss die seit 1997 regierende Labour-Partei von Premierminister Gordon Brown mit schweren Verlusten rechnen. Wegen der Besonderheiten des britischen Wahlrechts sind die Mehrheitsverhältnisse im künftigen Parlament jedoch offen: Möglicherweise bekommen die in den Erhebungen der Demoskopen führenden Konservativen zwar die meisten Stimmen, bleiben aber nach Sitzen hinter Labour. Allgemein wird von einem "Hung Parliament" ausgegangen, in dem keine der beiden großen Parteien über die absolute Mehrheit verfügt. In diesem Fall könnte den Liberaldemokraten die für die Regierungsbildung entscheidende Rolle zukommen.
Brown, sein konservativer Herausforderer David Cameron und Liberalen-Chef Nick Clegg warben am Mittwoch bis zuletzt um Wählerstimmen. Das künftige Unterhaus wird 650 nach bisher 646 Sitzen haben, so dass für eine absolute Mehrheit mindestens 326 Mandate nötig sind.
Wahlberechtigt sind rund 44,2 Millionen Menschen. Die Wahllokale schließen um 23.00 Uhr MESZ. Erste Hochrechnungen werden kurz danach erwartet.