Irak Erneut Tote in Falludscha

Einen Tag nach der Anschlagsserie in Bagdad hat erneut ein Selbstmordattentäter bei einem Anschlag mehrere Menschen getötet.

Nahe einer Polizeiwache in der westlich von Bagdad gelegenen Stadt Falludscha sprengte sich ein Mann in einem kleinen Auto in die Luft und riss nach Polizeiangaben mindestens vier Zivilisten mit in den Tod. Am Vortag waren in der Hauptstadt Bagdad Anschläge auf drei Polizeistationen und das Gebäude des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) verübt worden. Dabei waren mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Die USA vermuten ausländische Kräfte hinter den jüngsten Anschlägen. Wegen der Gefahr weiterer Attentate forderten sie ihre Bürger auf, Reisen nach Saudi-Arabien zu vermeiden.

Explosion nahe der Hauptwache der Polizei

Das Auto in Falludscha ging nach Polizeiangaben etwa hundert Meter von der Hauptwache der Polizei entfernt nahe einer Schule in die Luft. US-Soldaten riegelten Augenzeugen zufolge den Tatort ab. Ein in eine blaue Decke gewickelter, blutiger Körper lag neben einem Laternenmast. Nahe dem Autowrack waren Leichenteile auf dem Gehweg verstreut. "Vier Zivilisten wurden getötet", sagte Major Assad Abdul Karim. Nach Krankenhausangaben riss der Attentäter fünf Menschen mit in den Tod. Eine US-Militärsprecherin in Bagdad sagte, sie habe keine Informationen über den Vorfall.

Falludscha liegt rund 60 Kilometer westlich von Bagdad in einem überwiegend von sunnitischen Moslems bewohnten Gebiet, wo viele Anhänger des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein leben. In der Region ist der Widerstand gegen die Besatzungstruppen besonders stark und es kommt fast täglich zu Übergriffen auf US-Truppen.

Geplante Anschläge in Saudi Arabien

Die US-Botschaft in Riad teilte mit, es gebe glaubwürdige Informationen über Anschlagspläne unter anderem gegen Luftverkehrseinrichtungen in Saudi-Arabien. "Die US-Regierung erhält fortlaufend Hinweise auf terroristische Bedrohungen gegen amerikanische oder andere westliche Interessen, darunter sind Verkehrs- und Luftfahrteinrichtungen", hieß es in einem Hinweis der Botschaft. Auch das Auswärtige Amt in Berlin warnt vor Reisen nach in das arabische Land.

Vor dem Gebäude des IKRK in Bagdad wurden noch am Dienstag Leichenteile der am Vortag von einer Bombe zerrissenen Menschen gefunden. Das IKRK hat nach Angaben seiner Sprecherin Nada Doumani noch nicht entschieden, ob es weitere ausländische Mitarbeiter aus dem Irak abziehen wird. Es sei aber entschlossen, seine Arbeit in dem Land fortzusetzen.

USA: Anschläge durch ausländische Kämpfer

"Es gibt Anzeichen dafür, dass auf jeden Fall diese Angriffe auf eine Weise wie von ausländischen Kämpfern ausgeführt wurden", sagte US-Brigadegeneral Mark Hertling. Ein bei den Anschlägen verletzter Attentäter habe einen syrischen Pass bei sich gehabt. US-Präsident George W. Bush sagte am Montag in Washington, bei den Attentätern handele es sich "um Terroristen im Irak, die bereit sind jeden zu töten, um unseren Fortschritt zu stoppen." Umso erfolgreicher die USA im Irak seien, desto mehr würden diese Attentäter reagieren. "Und unser Job ist es, sie zu finden und sie ihrer Strafe zuzuführen", fügte er hinzu.