Unbekannte Täter haben am Montagmorgen einen US- Konvoi in Bagdad mit Panzerfäusten angegriffen. Dabei starb ein US-Soldat, sechs weitere wurden verletzt, bestätigte das US- Militärkommando in der irakischen Hauptstadt. Der Konvoi bewegte sich durch das Viertel Mansur im Westen von Bagdad, als er mit mehreren Schüssen aus Panzerfäusten attackiert wurde. Nähere Details teilte das Kommando zunächst nicht mit.
Rumsfeld in Sorge um US-Truppen
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld befürchtet in den kommenden Wochen eine Zunahme der Angriffe auf US-Soldaten in Irak. "Es gibt Spekulationen, dass im Juli, auf den mehrere Jahrestage von Ereignissen aus der Geschichte der Baath-Partei fallen, die Zahl der Angriffe zunehmen wird", sagte Rumsfeld in der NBC-Sendung "Meet the Press". Der Verteidigungsminister räumte erstmals ein, dass die Besatzungstruppen zumindest in bestimmten Regionen auf organisierten Widerstand stoßen.
"Es ist klar, dass das in bestimmten Regionen koordiniert ist, besonders in den Städten des Nordens", sagte Rumsfeld. Umstritten sei aber, ob es ein landesweites Netzwerk des Widerstands gebe.
Regierungen der US-Unterstüzer unter Druck
Nicht nur Großbritanniens Premierminister Tony Blair ist innenpolitisch unter Druck wegen seiner Unterstützung der Amerikaner beim Golfkrieg, auch der australische Premier John Howard gerät wegen der Beteiligung am Irak-Krieg jetzt auch innerhalb seiner eigenen Partei in die Kritik. Der ehemalige Regierungschef Malcolm Fraser erklärte in der Zeitung "Sydney Morning Herald", die derzeitige Regierung unterhalte zu enge Beziehungen zu den USA. Sie müsse sich dazu äußern, warum falsche Angaben über angebliche Uran-Käufe Iraks in Afrika zur Begründung des Krieges herangezogen worden seien.
Mit der Beteiligung am Irak-Krieg habe die australische Regierung die Feinde Amerikas unnötigerweise selbst zu Feinden erklärt, schrieb Fraser in einem Kommentar der Zeitung. "Man könnte glauben, wir sind ein ganz und gar unterwürfiger Verbündeter", erklärte er weiter.
Umfrage: Briten fühlen sich von Blair getäuscht
Zwei von drei Briten fühlen sich einer Umfrage zufolge von Premierminister Tony Blair getäuscht. Blair habe das Land unter einem falschen Vorwand in den Krieg gegen den Irak geführt, gaben 66 Prozent von 1012 Befragten an. Dennoch halten nach der am Montag vom "Daily Mirror" veröffentlichten Umfrage immer noch 48 Prozent den Krieg für gerechtfertigt. 38 Prozent meinen, dass er nicht gerechtfertigt war, der Rest ist unentschieden.