Das Rätselraten um den Aufenthaltsort des Terroristenführers Osama bin Laden hält weiter an. Wie die britische Zeitung »Sunday Times« am Sonntag berichtete, seien amerikanische und britische Elitesoldaten von Hubschraubern in ein Gebiet südlich der Stadt Kandahar verlegt worden, um zu verhindern, dass Bin Laden nach Pakistan entkommen könne. Britischen Geheimniskreisen zufolge werde Bin Laden an einem Ort südöstlich von Kandahar vermutet.
Taliban angeblich nicht über Aufenthaltsort informiert
Die Taliban wissen nach eigenen Angaben nicht, ob sich der Chef des Terrornetzes El Kaida noch in Afghanistan aufhält. Dies sagte der Sprecher von Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar, Mohammed Tajeb Agha, in einem Telefoninterview mit dem arabischen Nachrichtensender El Dschasira. »Ich kann nicht bestätigen, dass er sich noch in Afghanistan aufhält oder dass er das Land verlassen hat«, sagte Agha.
Gerüchte um Flucht Bin Ladens
Der Taliban-Botschafter in Pakistan, Abdul Salam Saif, hatte zuvor behauptet, Bin Laden halte sich nicht in dem von den Taliban kontrollierten Gebiet auf. Der Außenminister der oppositionellen Nordallianz, Abdullah Abdullah, sagte dem amerikanischen Nachrichtensender CNN, Bin Laden sei immer noch im Land. Wahrscheinlich halte er sich im Süden Afghanistans auf. Auch das US- Verteidigungsministerium hielt eine Flucht des Terroristenchefs für unwahrscheinlich.
Druck wird verstärkt
Die USA verstärkten unterdessen ihre Bemühungen - unter anderem durch die Bombardierung von Berghöhlen - Bin Laden und sein Netzwerk zur Strecke zu bringen. Washington sucht ihn wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an den Terroranschlägen vom 11. September. Ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums hatte am Samstag Berichten widersprochen, wonach Talibanchef Mullah Omar oder Bin Laden möglicherweise in Pakistan Zuflucht genommen hätten. Der Sprecher, Asis Khan, schloss auch aus, dass die pakistanische Regierung den beiden Asyl geben könnte.