Jemens "Tag des Zorns" Hunderttausende zu Demonstrationen erwartet

Jemen im Aufbruch: Hunderttausende werden zum "Tag des Zorns" in Jemen erwartet. Sie demonstrieren für eine gerechtere Regierung. Im Vorfeld gibt Präsident Ali Abdalla Saleh bekannt, dass er auf eine weitere Amtszeit verzichten wird.

Unter dem Druck einer geplanten Massenkundgebung hat der jemenitische Präsident Ali Abdallah Saleh seinen Verzicht auf eine weitere Amtszeit erklärt. "Ich werde keinen Hochmut an den Tag legen, sondern im nationalen Interesse ein Zugeständnis nach dem anderen machen", sagte der seit fast 33 Jahren amtierende Staatschef am Mittwoch vor dem Parlament. Zum "Tag des Zorns" am Donnerstag wurden hunderttausende Menschen erwartet. "Ich bin gegen eine Neuauflage meines Mandats und gegen eine Erbfolge an der Staatsspitze", sagte Saleh. Er legte eine umstrittene Verfassungsreform auf Eis, die ihm eine lebenslange Herrschaft hätte sichern können. Mit ihr sollte das Verbot einer erneuten Kandidatur nach zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten aufgehoben werden. Seit das Parlament seine Unterstützung für das Projekt signalisierte, wachsen im Jemen die Spannungen. Saleh appellierte an die Opposition, die Proteste am Donnerstag abzusagen und den 2009 vereinbarten Dialog über Reformen wiederaufzunehmen, und verschob die für Ende April geplante Parlamentswahl. Der Dialog steckte im Streit um den Termin der Abstimmung fest, weil dieser festgelegt wurde, ohne die Ergebnisse der ersten Gespräche abzuwarten. Bei dem Dialog soll es um eine Stärkung des Parlaments und eine weitere Dezentralisierung der Regierung gehen. Für eine Absetzung des Staatschefs gehen seit Mitte Januar fast täglich Menschen in der Hauptstadt Sanaa auf die Straße. Vor einer Woche hatten Tausende gegen Saleh demonstriert. Der 68-Jährige ist seit 1978 an der Macht. 1999 und 2006 wurde er bei Wahlen als Staatschef bestätigt. Seine Amtszeit läuft regulär 2013 aus. Die Opposition befürchtet, dass Saleh seinen Sohn Ahmed zu seinem Nachfolger aufbauen will. Angesichts der Proteste hatte Saleh am Montag einen Fonds für die Schaffung von Arbeitsplätzen für Akademiker und andere soziale Maßnahmen angekündigt. Zuvor hatte er bereits die Löhne angehoben und die Steuern gesenkt. Der Jemen ist das ärmste Land der arabischen Welt. Nach UN-Angaben muss fast jeder Zweite dort mit weniger als umgerechnet 1,45 Euro auskommen. Für Spannungen sorgen zudem die Abspaltungsbestrebungen des südlichen Landesteils, eine schiitisc

AFP
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