Kaukasus-Konflikt Medwedew droht mit Vernichtung

Starke Worte aus Russland: Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat anderen Ländern mit einer "vernichtenden Antwort" gedroht, falls sie russische Bürger töteten. Medwedew verteidigte damit das harte Vorgehen Russlands gegen Georgien, das international auf Kritik gestoßen war.

Russland würde trotz internationaler Kritik an seiner Militäroffensive gegen Georgien laut Präsident Dmitri Medwedew bei einem ähnlichen Fall wieder genauso handeln. "Wer denkt, er könne ungestraft russische Bürger töten (...), wird eine vernichtende Antwort bekommen", sagte Medwedew in der Stadt Kursk laut der Agentur Interfax.

Russland hatte seinen Einmarsch am 8. August damit begründet, dass Bürger mit russischen Pässen in der abtrünnigen Region Südossetien dort von georgischen Truppen angegriffen werden. "Diese georgische Aggression ist beispiellos in der Geschichte", kritisierte Medwedew. Moskau werde solche Taten "nie zulassen".

Russland sei ein "friedliebender" Staat, der jedoch militärisch schlagkräftig sei, warnte der Kremlchef bei einer Veranstaltung mit russischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs. "Wir greifen niemanden an, sind aber ausreichend gerüstet, um auf eine Aggression zu antworten." Russland wolle keine Zuspitzung der internationalen Situation, unterstrich Medwedew. "Aber wir wollen, dass unser Staat, unser Volk und unsere Werte respektiert werden", sagte er in Kursk, rund 500 Kilometer südlich von Moskau.

Laut einer aktuellen Umfrage befürworten 37 Prozent der russischen Bevölkerung die Linie ihres Präsidenten im Südkaukasus-Konflikt. Das teilte das staatsnahe Umfrageinstitut WZIOM in Moskau mit. 23 Prozent der Befragten sagten, der Kremlchef sei "nicht hart" genug. Sieben Prozent bezeichneten die Linie wiederum als "zu hart". Der Rest der Befragten zeigte sich unentschlossen.

DPA
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