
Shinzo Abe
Japans langjähriger Premierminister (2006-2007 und 2012-2020) wird vor allem durch seine als "Abenomics" bezeichnete Wirtschafts- und Außenpolitik international bekannt. Seine Wirtschaftspolitik zeigt aber größtenteils keine Wirkung. In seiner zeit verhandelt Abe zudem mehrere internationale Handelsabkommen, stockt das Militärbudget auf und nähert sich nach einer anfänglichen diplomatischen Eiszeit China und Südkorea an. Gleichzeitig wird mangelnde Meinungs- und Pressefreiheit während seiner Amtszeit kritisiert. Im August 2020 gibt der zu diesem Zeitpunkt am längsten amtierende Premierminister in der Geschichte Japans aus gesundheitlichen Gründen überraschend seinen Rücktritt bekannt. Am 8. Juli 2022 wird Abe während eines Wahlkampfauftrittes für seine Partei LDP von einem Attentäter erschossen. Medienberichten zufolge war der Angreifer über den Bankrott seiner Mutter verärgert, nachdem diese an eine religiöse Gruppe gespendet hatte, die angeblich Verbindungen zu Abe hatte. Ein später nationaler Trauerakt für Abe sorgt wegen hoher Kosten für Kritik.
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