Türkei-Reise Kritiker werfen Merkel Aufwertung Erdogans vor

Mitten im türkischen Wahlkampf stattet die Kanzlerin der AKP-Führung einen Besuch ab. Während Merkel der Türkei eine zentrale Rolle in der Flüchtlingskrise zuschreibt, unterstellen andere ihr Wahl-Werbung für Erdogan.

Erstmals seit mehr als zweieinhalb Jahren ist Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Besuch in der Türkei eingetroffen. Die CDU-Vorsitzende will am Sonntag in Istanbul wegen der Flüchtlingskrise in Europa mit Regierungschef Ahmet Davutoglu und mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Gespräche führen. Ein Treffen mit Oppositionsvertretern ist in dem von der Bundesregierung veröffentlichtem Besuchsprogramm nicht vorgesehen.

Kritiker werfen Merkel vor, Erdogan und die islamisch-konservative Regierungspartei AKP mit dem Besuch zwei Wochen vor der Parlamentswahl aufzuwerten. Merkel verteidigte ihre Reise. "Europa kann seine Außengrenze nicht allein schützen, wenn wir nicht auch ein Abkommen mit der Türkei schließen", sagte sie vor dem Besuch.

lst/ DPA