Social-Media-Posting Ex-Präsident der Mongolei stichelt mit historischer Weltkarte gegen Putin

Mongoleis Ex-Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj (r.) bei einem Zusammentreffen mit Wladimir Putin 2015
Mongoleis Ex-Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj (r.) bei einem Zusammentreffen mit Wladimir Putin 2015
© ITAR-TASS / Imago Images
Russlands Staatschef Wladimir Putin begründet seinen Krieg in der Ukraine mit der Geschichte. Derlei Ansprüche könnten andere jedoch auch anmelden. Wie es der frühere Präsident der Mongolei zum Beispiel jetzt tut.

Was Putin kann, kann ich auch, dachte sich möglicherweise der frühere Präsident der Mongolei, Tsakhiagiin Elbegdorj. Nach dem TV-Interview des russischen Staatschef mit Tucker Carlson, bei dem behauptet wurde, Russland habe einen historischen Anspruch auf die Ukraine, zeigt Elbegdorj via X (vormals Twitter) eine Weltkarte, auf der die früheren Grenzen der Mongolei zu sehen sind. Und siehe da: große Teile des heutigen Russlands waren damals gar nicht russisch.

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Mongolei erhebt keine neuerlichen Gebietsansprüche

Das Gespräch des rechten US-Moderators Carlson begann mit äußerst langen Ausführungen Putins zur Geschichte Russlands und der Ukraine. Der Präsident argumentierte, bei Russen und Ukrainern handele es sich aus seiner Sicht um ein gemeinsames Volk. Die "Maidan-Revolution" in der Ukraine im Jahr 2014 wiederum bezeichnet er als einen "Putsch", der ihn zum Handeln gezwungen habe. "Die Ukraine stellte eine Gefahr für die Krim dar, die wir unter unseren Schutz stellen mussten." Seither gehe es um die Entnazifizierung der Ukraine, was für den Kremlchef auch einen Angriff zu rechtfertigen scheint.

Elbegdorj zeigt nun seinerseits Weltkarten, auf denen die Größe des einstigen mongolischen Weltreiches dargestellt ist. Es umfasst neben Asien auch riesige Teile des heutigen westlichen Staatsgebietes von Russland. Unter dem Herrscher Dschingis Khan und seinen Nachfolgern breitete sich die Mongolei bis ins 14. Jahrhundert hinein zum einstmals größten zusammenhängenden Herrschaftsbereich der Weltgeschichte aus. Nur das britische Kolonialreich erstreckte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts über ein noch größeres Territorium.

Keine Gebietsansprüche wie Wladimir Putin

Den Gedanken, aus dieser einstigen Größe aktuelle Gebietsansprüche – ähnlich wie Putin dies versuchte – abzuleiten, verwirft Elbegdorj sodann mit den Worten: "Keine Sorge. Wir sind eine friedliche und freie Nation", was als direkter Seitenhieb auf Russlands Präsidenten verstanden werden darf.

Quellen:  X, Max-Planck-Institut