Der UN-Generalsekretär wird nicht an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele im August teilnehmen und gibt als Grund Terminschwierigkeiten an. Der Generalsekretär habe die chinesische Führung bereits vor Monaten darauf hingewiesen. Details nannte die Sprecherin zunächst nicht.
China steht wegen seiner Menschenrechtspolitik international in der Kritik. Westliche Regierungen haben besonders gegen die gewaltsame Niederschlagung der Proteste in Tibet durch chinesische Sicherheitskräfte protestiert.
US-Präsident George W. Bush wird von den drei Bewerbern um seine Nachfolge gedrängt, die Eröffnungszeremonie zu boykottieren. Das Europäische Parlament verlangte am Donnerstag einen Boykott der Feier, wenn China nicht zu einem Dialog mit dem tibetischen Oberhaupt Dalai Lama bereit sei. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister Gordon Brown nehmen nicht an der Eröffnung der Olympischen Spiele im August teil. Auch Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy erwägt, nicht nach Peking zu reisen.
Tausende Sicherheitskräfte in Buenos Aires im Einsatz
Das seit dem Start des Fackellaufs vor knapp drei Wochen von Protesten begleitete olympische Feuer ist am Donnerstag in Buenos Aires eingetroffen. Die argentinische Hauptstadt ist die siebte Station auf der weltweiten Tour der Flamme. Auch in Buenos Aires stellten sich die Behörden auf Demonstrationen gegen die Tibet-Politik der chinesischen Regierung ein. Mehrere Tausend Sicherheitskräfte sollten am Freitag einen störungsfreien Fackellauf gewährleisten.
Angesichts der weltweiten Proteste hat das Internationale Olympische Komitee schärfere Töne gegenüber der chinesischen Regierung angeschlagen. IOC-Präsident Jacques Rogge gestand am Donnerstag in Peking erstmals "eine Krise" ein und mahnte Peking, die moralischen Verpflichtungen in der Menschenrechtsfrage und die Pressefreiheit einzuhalten. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums wies die Äußerungen Rogges umgehend zurück.
Rogge betonte, bei seiner Bewerbung habe China versprochen, dass die Ausrichtung der Spiele die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Menschenrechte voranbringen würde. "Für mich sind das moralische Verpflichtungen, und wir bitten China, dieses Versprechen einzuhalten."