Diplomatische Krise Schäuble vergleicht Türkei mit der DDR

An der Türkei lässt Wolfgang Schäuble lässt kein gutes Haar
Wolfgang Schäuble lässt kein gutes Haar an der Türkei
© John Thy/AFP
Wolfgang Schäuble hat noch einmal erläutert, warum die Bundesregierung einen schärferen Kurs gegenüber der Türkei fährt: In der Türkei herrsche Willkür bei Verhaftungen wie früher in der DDR.

Angesichts der Inhaftierungen von Menschenrechtlern und Journalisten in der Türkei hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) einen Vergleich mit der DDR gezogen. "Die Türkei verhaftet inzwischen willkürlich und hält konsularische Mindeststandards nicht ein. Das erinnert mich daran, wie es früher in der DDR war", sagte Schäuble der "Bild"-Zeitung. "Wer dort gereist ist, dem war klar: Wenn Dir jetzt etwas passiert, kann Dir keiner helfen."

Inzwischen sei die Türkei auch für deutsche Touristen zum Risikoland geworden, fügte Schäuble hinzu. "Wenn die Türkei diese Spielchen - wie auch um Abgeordneten-Besuche auf dem Nato-Stützpunkt Konya - nicht weglässt, müssen wir den Leuten sagen: "Ihr reist auf eigenes Risiko in die Türkei, wir können Euch nichts mehr garantieren."

Heiko Maas: Türkei kein Rechtsstaat mehr

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sagte der Zeitung: "Klar ist: Wer in die Türkei reist, verbringt seinen Urlaub leider nicht in einem Rechtsstaat."

Nach zahllosen Appellen und Warnungen hatte die Bundesregierung am Donnerstag eine "Neuausrichtung" ihrer Türkei-Politik angekündigt. Als Reaktion auf die Verhaftung des Menschenrechtlers Peter Steudtner und anderer Deutscher wurden die Reisehinweise des Auswärtigen Amts für das beliebte Urlaubsland verschärft. Das Außenamt rät Türkei-Reisenden nun offiziell zu "erhöhter Vorsicht".

DPA
tis

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