Handelsstreit US-Schiffe zahlen keine Gebühren mehr im Panamakanal. Oder?

Mehr als 14.000 Schiffe aus der ganzen Welt fahren pro Jahr durch den Panamakanal
Mehr als 14.000 Schiffe aus der ganzen Welt fahren pro Jahr durch den Panamakanal
© Matias Delacroix / AP / DPA
Donald Trump will den Panamakanal. Das US-Außenministerium erhöht den Druck auf Panamas Behörden. Doch die denken nicht daran, einzuknicken.

Nach heftiger Kritik aus Washington an der Verwaltung des Panamakanals sollen US-Regierungsschiffe künftig keine Durchfahrtgebühren mehr zahlen. Die Regierung Panamas habe diese Zusage gemacht, teilte das US-Außenministerium auf der Plattform X mit. Dadurch würden die USA Millionen Dollar sparen, hieß es weiter.

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Die Panamakanal-Behörde dementierte die US-Angabe. Die für die entsprechende Gebühren-Erhebung zuständige Behörde teilte am späten Mittwochabend (Ortszeit) in einer Erklärung mit, dass sie "keine Anpassung dieser Gebühren vorgenommen hat".

US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt erklärt, die USA würden im Panamakanal nicht fair behandelt. Zudem behauptet Trump, China betreibe die wichtige Wasserstraße in Mittelamerika. Sowohl Panama als auch China haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Panama steht jedoch unter erheblichem Druck, Zugeständnisse zu machen. Der Republikaner schloss einen Militäreinsatz am Panamakanal nicht aus. Die Wasserstraße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von den USA gebaut.

Am Wochenende war US-Außenminister Marco Rubio nach Panama gereist, um Trumps Anspruch auf Kontrolle über den Panamakanal zu unterstreichen. Dabei hatte er auch Chinas Einfluss auf die weltweite Wasserstraße als inakzeptabel moniert.

USA wollen sich Zugang zum Panamakanal sichern

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth telefonierte indes am Mittwoch (Ortszeit) mit Panamas Sicherheitsminister Frank Ábrego. Hegseth habe betont, dass die Wahrung der nationalen Sicherheitsinteressen der USA "oberste Priorität" habe, hieß es in einer Mitteilung seines Ministeriums. Dazu gehöre, den ungehinderten Zugang zum Panamakanal zu sichern und ihn von ausländischer Einmischung freizuhalten.

Ábrego schrieb auf X, Hegseth werde im April Panama besuchen, erwähnte als Thema des Telefongesprächs jedoch nur die gemeinsamen Interessen der beiden Länder in Sicherheits- und Migrationsfragen.

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Das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC betreibt auf beiden Seiten des Kanals seit 1997 große Container-Terminals. Die Firma gehört einer reichen Hongkonger Familie. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Regierung in Peking auch über private chinesische Unternehmen ihren Einfluss auf Häfen und Schifffahrtsrouten ausbauen könnte.

DPA · AFP
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