Wie die "Washington Post" und die "New York Times" in ihren Dienstagsausgaben berichten, ist ein Großteil der Hinweise, aufgrund derer die Terrorwarnstufe in Washington und dem Ballungsraum New York angehoben wurde, drei bis vier Jahre alt, wie es seitens der US-Geheimdienste hieß.
Zudem sei unklar, ob die radikale Moslemgruppe weiterhin die Gebäude in New York, Washington und New Jersey observiert. In der "New York Times" hieß es unter Berufung auf US-Geheimdienst- und Regierungskreise, das meiste beschlagnahmte Material sei vor dem 11. September 2001 erstellt worden. Die "Washington Post" berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass zudem viele der Informationen unter anderem über das Internet frei zugänglich seien.
"Man kann sagen, dass der Großteil dieser Informationen alt ist. Aber wir wissen, dass Al-Kaida sammelt, sammelt und sammelt", wird ein Regierungsbeamter in der "New York Times" zitiert. Erst wenn sie sich sicher fühle, würde die radikale Moslem-Gruppe Anschläge ausführen. Außerdem gebe es Anzeichen, dass Teile des Materials jüngeren Datums oder aktualisiert worden seien.
Nichts deute zudem derzeit darauf hin, dass ein Anschlag geplant sei. Dennoch seien die Informationen ernst zu nehmen, da das Terrornetzwerk Al Kaida mittlerweile genug Kenntnisse habe, um Anschläge gegen Finanzeinrichtungen in Washington, New York und Newark durchzuführen. Auch wiesen die Geheimdienstmitarbeiter darauf hin, dass Al Kaida oft erst Jahre, nachdem es Objekte ausgespäht habe, zuschlage.
Die Dokumente, Computerdateien und Berichte waren Behörden zufolge Ende Juli bei der Festname des Computer-Experten der Al-Kaida Muhammad Naeem Noor Khan, alias Abu Talha, sichergestellt worden. Die US-Sicherheitsbehörden hatten am Sonntag vor Anschlägen auf Finanzzentren wie die New Yorker Börse, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank gewarnt. In Washington war daraufhin die zweithöchste Sicherheitsstufe "Orange" verhängt worden. Bei den Mitarbeiter war von Panik jedoch keine Spur, sie mussten allerdings verstärkte Sicherheitschecks über sich ergehen lassen.