Ukraine "Gibt keine Häuser, die nicht bombardiert wurden": Flüchtende berichten aus Irpin

Ukraine: "Gibt keine Häuser, die nicht bombardiert wurden": Flüchtende berichten aus Irpin
Sehen Sie im Video: Menschen fliehen aus Irpin – und berichten Schreckliches.




Diese Menschen wollen nur so schnell wie möglich raus. Raus aus der Stadt Irpin, die etwa 27 Kilometer nordwestlich von Kiew liegt. Die russische Armee hat die Kleinstadt angegriffen und für Zerstörungen gesorgt. Es soll mehrere Tote unter der Zivilbevölkerung geben. Die Flucht ist gefährlich, immer wieder fallen Schüsse. "Wir kommen aus Irpin, in Iprin gab es heftigen Beschuss. Sie haben auf Häuser und Menschen geschossen. Eine Frau und ein 13-jähriges Kind starben. Alle Häuser wurden bombardiert. Ein paar Leute sind hier geblieben. Es ist hart und beängstigend. Es ist ein Krieg, es ist Faschismus, es ist Völkermord an der ganzen Ukraine. Ruhm für die Ukraine." "Es ist wie eine Katastrophe in der Stadt. Das Viertel, in dem ich wohne, ist es fast eine Ruine. Es gibt keine Häuser, die nicht bombardiert wurden. Gestern war der schwerste Bombenangriff. Die Lichter und der Lärm sind so beängstigend und das ganze Gebäude wackelt. Und ich und die Kinder saßen die halbe Nacht unter dem Türrahmen, weil es der sicherste Ort ist, und ich habe beschlossen, dass es genug ist." Das russische Verteidigungsministerium hatte für Montagmorgen eine Feuerpause angekündigt, für deren Einhaltung es aber keine Belege gab. Später warf es der Ukraine vor, die Bedingungen nicht erfüllt zu haben. Ungeachtet weiterer russischer Angriffe in der Ukraine laufen die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges auf Hochtouren. Die Außenminister Russlands und der Ukraine wollen am Donnerstag im türkischen Antalya erstmals seit Wochen wieder zusammentreffen, teilte die türkische Regierung am Montag mit. Auf unterer Ebene liefen zum Wochenauftakt im belarussischen Brest erneut russisch-ukrainische Verhandlungen, auch zum Thema Fluchtkorridore für Zivilisten. Dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge sind seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 406 Zivilisten getötet worden. Darunter seien 27 Kinder. Die Zahl sei bestätigt, die eigentliche Anzahl der Todesopfer dürfte aber höher liegen, hieß es.
Die russischen Truppen nehmen die Kleinstadt Irpin nahe Kiew seit Tagen unter Beschuss. Die Flucht aus der Stadt ist gefährlich. Wer herauskommt, berichtet Schreckliches.