Die BBC hat ein Video ausgestrahlt, das auf eine weitere Gräueltat der US-Armee im Irak hindeutet. Dem Sender zufolge geht es um einen Vorfall am 15. März 2006. In der Stadt Ishaki habe die Armee möglicherweise "elf unschuldige irakische Zivilisten" getötet. Der BBC wurde das Video, das tote Erwachsene und Kinder zeigt, von einer extremistischen Sunnitengruppe zugespielt.
Nach Angaben der Polizei umzingelten US-Soldaten in Ishaki, das eta 100 Kilometer nördlich von Bagdad liegt, ein Haus. Dann erschossen sie vorsätzlich elf Menschen in dem Gebäude, darunter fünf Kinder und vier Frauen. Schließlich hätten die US-Truppen das Gebäude gesprengt.
Hinweise auf Terrorverdächtige
Die US-Streitkräfte hingegen berichten, sie hätten das Haus attackiert, weil sie Hinweise gehabt hätten, dass es sich um einen Stützpunkt der al Kaida handele. Das Haus sei auf Grund des heftigen Schusswechsels eingestürzt. Dabei seien der Terrorverdächtige, zwei Frauen und ein Kind ums Leben gekommen.
Zurzeit wird bereits ein Vorfall in der irakischen Stadt Haditha untersucht. US-Marineinfanteristen sollen dort nach Zeugenaussagen ein Blutbad angerichtet haben, bei dem 24 Menschen, unter ihnen auch Frauen und Kinder, starben. Mit zwei Untersuchungen will das Pentagon jetzt klären, ob die Vorwürfe stimmen und ob die Marineinfanteristen mit Falschaussagen die Todesumstände der Iraker und ihre eigene Beteiligung vertuschen wollten. US-Präsident George W. Bush hat zugesagt, den Untersuchungsbericht vollständig zu veröffentlichen.