Video der US-Behörden Schlepper werfen zwei kleine Mädchen über die US-Grenzmauer – und lassen sie dann in der Wüste allein

Zu sehen sind ein Erwachsener, der ein Kind hält und gleich fallen lassen wird
Dies ist ein Screenshot aus dem Video, das zeigt, wie Schlepper zwei Kleinkinder über den US-Grenzzaun heben und dann fallen lassen
© Screenshot / Twitter / US-Grenzschutz
Ein Twitter-Video der US-Grenzbehörden bewegt die amerikanische Öffentlichkeit. Es zeigt, wie zwei kleine Kinder über den amerikanischen Grenzzaun gehievt und fallen gelassen werden – fernab jeder Siedlung.

Es ist eine der ersten großen Krisen in der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden – der Andrang von Migranten aus dem südlichen Teil des amerikanischen Kontinents. Tausende Menschen versuchen Woche für Woche, illegal in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Die Anlagen der US-Grenzpolizei und die Haftanstalten an der Grenze zu Mexiko sind längst überfüllt.

Wie grausam die Flucht sein kann, zeigt ein Video, das eine Mitarbeiterin des US-Grenzschutzes am Mittwoch twitterte. Es entstand im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den US-Bundesstaaten Texas und New Mexiko und zeigt, wie zwei Kleinkinder mitten in der Nacht über die US-Mauer gehoben und dann auf der amerikanischen Seite der Barriere auf den Boden fallen gelassen werden. Der knapp zweiminütige Film wurde mit US-Überwachungstechnik gefilmt – und diese Technik hat den zwei Mädchen vielleicht das Leben gerettet.

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Veröffentlicht wurde das Video von Gloria Chavez, einer lokalen Leiterin der Grenzpatrouille im texanischen El Paso. Sie zeigt sich in ihrem Tweet entsetzt und schreibt: "Schlepper sind im Schutz der Nacht auf die mehr als vier Meter hohe Grenzanlage geklettert und warfen grausam zwei kleine Kinder mitten in die Wüste. Die Kinder wurden viele Meilen entfernt von der nächsten Siedlung zurückgelassen." Sie dankt ihren Kollegen für die Rettung der Mädchen.

Mädchen werden über die Mauer zwischen Mexiko und den USA gehoben und fallen gelassen

Auf dem Video, das wegen der Dunkelheit von sehr lichtempfindlichen Kameras in Schwarzweiß aufgenommen wurde, ist gut zu sehen, wie eine größere Person auf die massive Mauer klettert, eine kleinere Person in den Armen hält, diese dann über die Mauer hebt und auf der anderen Seite über dem Boden fallen lässt. Danach hievt diese Person einen weiteren kleinen Menschen über die Grenze und lässt diesen ebenfalls fallen. Kurz darauf wirft der Erwachsene den Kindern noch Gegenstände hinterher, die vermutlich Habseligkeiten der kleinen Mädchen sind, so vermuten mehrere US-Medien. Etwas später ist zu sehen, wie sich zwei Erwachsene schnell von der Mauer entfernen – offenbar hatte ein weiterer Erwachsener hinter der Mauer gestanden und dem anderen die Kinder hochgereicht.

Die Kleinkinder hatten großes Glück – denn dank der Überwachungstechnik wurden Grenzschützer auf das Geschehen aufmerksam und eilten den kleinen Mädchen zur Hilfe, wie Chavez weiter berichtet. Sie sei entsetzt darüber, wie Schlepper diese zwei unschuldigen Kinder bösartig über die Grenze warfen, wird sie in der "New York Post" und von "Fox News" zitiert. "Ohne die Aufmerksamkeit unserer Agenten die mobile Technologie nutzen, wären die beiden Geschwister über Stunden ihrem Schicksal in der Wildnis der Wüste überlassen gewesen, sagt Chavez. Mexikanische und US-Behörden würden in diesem Fall kooperieren, damit die Schlepper gefasst und zur Verantwortung gezogen werden könnten, sagt sie.

Ein Teil der Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko
Ein Teil der Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko. Diese Barriere ist mehr als vier Meter hoch.
© Herika Martinez / AFP

Schlepper sollen für jeden Migranten 6000 US-Dollar verlangen

Nach Angaben den "New York Post" nehmen Schlepper in der derzeitigen Krise für jeden Migranten, den sie zur Grenze bringen, 6000 Euro. Die US-Regierung warnt Menschen aus dem südlichen Amerika inzwischen, sich auf die Reise zu machen. Viele Migranten kommen nicht aus Mexiko, sondern aus den weiter entfernten Staaten Honduras, Guatemala und El Salvador. Es sind offiziellen Quellen zufolge auch immer mehr Kinder unter den Migranten.

Laut Daten der US-Grenzschutzbehörde wurden allein im Februar 100.000 Menschen bei dem Versuch aufgehalten, illegal von Mexiko in die USA zu gelangen, unter ihnen mehr als 9400 Minderjährige. Mexiko, das für viele Menschen ein Durchgangsland auf dem Weg in die Vereinigten Staaten ist, meldete jüngst einen deutlichen Anstieg der Zahl der Migranten aus Mittelamerika.

US-Präsident Biden ist wegen der Situation an der Südgrenze seines Landes innenpolitisch unter Druck geraten. Er hat jetzt seine Stellvertreterin Kamala Harris damit beauftragt, eine Lösung für die humanitäre Krise zu finden.

Quellen: "New York Post", "Fox News"