Der AfD-Bundesvorstand hat die Auflösung des saarländischen Landesverbandes beschlossen. Das teilte die AfD am Donnerstag in Berlin mit. Hintergrund sind Berichte des stern über Kontakte der Saarbrücker Parteispitze zu Rechtsradikalen.
Der Vorstand des AfD-Landesverbandes Saar unterhielt über Monate enge Verbindungen zu Neonazis und rechten Parteien und Gruppierungen. Dem stern liegen Protokolle von Sitzungen des AfD-Landesvorstands, E-Mails des Landesvorsitzenden Josef Dörr und Whats-App-Nachrichten des stellvertretenden Landesvorsitzenden Lutz Hecker vor. Beide hatten nach den Enthüllungen ihre Ämter ruhen lassen.
Saar-AfD wollte Mitglieder bei rechter Gruppierung gewinnen
Die Saar-AfD versuchte zuerst, Mitglieder bei der Freien Bürger-Union (FBU) zu gewinnen. Die Partei ist eine rechte Gruppierung, sie gilt, so steht es in einem internen Papier der AfD-Zentrale, als "flächendeckend durch die NPD gesteuert". Der AfD-Landesvorsitzende Josef Dörr trat vergangenen Juli persönlich bei einer FBU-Versammlung auf.
In den folgenden Wochen trafen nach stern-Informationen immer wieder FBU-Leute mit AfD-Landesvorstandsmitgliedern zusammen. Diskutiert wurden Doppelmitgliedschaften. Die FBU-Mitglieder sollten einen reduzierten Mitgliedsbeitrag von 30 Euro im Jahr zahlen. Die Plätze auf der Liste für die Landtagswahl wollten die beiden Parteien aufteilen. Später entschied sich der AfD-Landesvorstand gegen eine Zusammenarbeit.