Zum Einsatz eines Bundeswehr-Kampfverbandes in Nordafghanistan gibt es nach den Worten des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), noch keine Entscheidung. Es gebe "Voranfragen" der Nato, sagte Schmidt im ZDF.
Es werde sich aber erst "in einigen Wochen abzeichnen, wer dann im Sommer den Stab von den Norwegern übernimmt". Schmidt fügte hinzu: "Wir sollten auch den anderen die Möglichkeit geben, zu überlegen, ob sie bereit und in der Lage sind, Soldaten hineinzugeben in diese konkrete Aufgabe. Im Norden sind wir ja bereits seit sieben Jahren".
Wer ersetzt die Norweger
Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hatte am Mittwoch gesagt, die Bundeswehr prüfe den Einsatz eines Kampfverbandes in Nordafghanistan. Dabei geht es um eine 240 Soldaten starke Einheit. Norwegen will seine - im deutschen Verantwortungsbereich im Norden stationierte - Truppe in diesem Sommer nach zweieinhalb Jahren abziehen.
Die Nato suche eine Nation, die die bisher von Norwegen gestellte schnelle Eingreiftruppe ablösen könnte, sagte Wilhelm. Die Entscheidung sei Aufgabe der Nato. Sie falle voraussichtlich Ende Januar. Bundestagsabgeordnete von SPD und FDP sprachen von einer "neuen Qualität" und einem "Kampfeinsatz". Dies wies Schmidt zurück.