Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat Kritik an der Terrorwarnung des Bundesinnenministeriums zurückgewiesen. Am Rande der Innenministerkonferenz in Hamburg sagte Körting am Freitag dem Nachrichtensender N24: "Diesmal haben wir verdeckte Hinweise bekommen, die die Sicherheitsbehörden schon ernst nehmen. Aber wir können nicht jeden Hinweis wirklich verifizieren, sodass ein ganzes Stück Unwägbarkeit bleibt. Trotzdem haben wir gemeint, es ist sinnvoll, die Bevölkerung zu unterrichten, dass etwas passieren kann, damit man ein bisschen achtsamer ist."
Körting wies den Eindruck zurück, er habe wegen der aktuellen Terrorgefahr für eine Rückkehr zur Vorratsdatenspeicherung plädiert. "Ich habe mich nicht aufgrund der aktuellen Lage für die Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen. Das hat für mich nicht so sehr was mit Terrorismus zu tun." Die Vorratsdatenspeicherung sei vom Bundesverfassungsgericht unter engen Voraussetzungen für zulässig erklärt worden, aber nur dann, wenn schwerste Kriminalität zu bekämpfen ist. Nach Ansicht Körtings wird die Vorratsdatenspeicherung "zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität und etwa zur Bekämpfung von Rauschmittelkriminalität" gebraucht.