Forderung der Linkspartei Stromsperrungen sollen verboten werden

Die Linkspartei will Energieversorgern verbieten, zahlungsunfähigen Kunden den Strom abzustellen. Solche Verbote gebe es in Frankreich und Belgien. Angeblich verursachten Stromsperrungen sogar Tote.

Die Linkspartei hat ein Gesetz gefordert, das es Energieversorgern verbietet, Privatkunden wegen unbezahlter Rechnungen den Strom abzustellen. "Stromsperren für Privathaushalte müssen per Gesetz verboten werden", sagte Vize-Parteichefin Caren Lay der "Passauer Neuen Presse" vom Samstag. Ein solches Verbot für das Winterhalbjahr gebe es bereits in Frankreich und Belgien.

Nach Angaben der Linkspartei hat es in Deutschland bisher mindestens acht Tote wegen Stromsperren gegeben. Das sei aber nur "die Spitze des Eisbergs", sagte Lay. Es sei nicht akzeptabel, "dass in einem reichen Land bei Familien mit Kindern das Licht ausgeht". Die Bundesregierung sollte deshalb nach britischem Vorbild eine Kommission einsetzen, die den Umfang und die sozialen Folgen von Stromsperren erfasse, forderte Lay.

Die Linkspartei verwies auf Medienberichte über den Tod von vier Kindern nach einem Wohnungsbrand im saarländischen Burbach. Das Feuer sei offenbar durch eine brennende Kerze im Schlafzimmer der Eltern ausgelöst worden. In der Wohnung sei zuvor der Strom abgestellt worden. Im thüringischen Otterstedt seien bei einem ähnlichen Fall ein Familienvater und drei Jugendliche erstickt.

AFP
ger/AFP