Altkanzler Gerhard Schröder hat in der vergangenen Woche in Moskau seinen Freund Wladimir Putin getroffen – zum zweiten Mal seit der russische Präsident Ende Februar den völkerrechtswidrigen Überfall auf das Nachbarland Ukraine angeordnet hatte. Das bestätigte Schröder im exklusiven Interview von stern und RTL/ntv, das am Mittwoch bei stern PLUS erschienen und an diesem Donnerstag auch im gedruckten stern zu lesen ist (hier können Sie das aktuelle Heft bestellen oder als ePaper herunterladen).
Umfrage zu Gerhard Schröders Treffen mit Wladimir Putin
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hat für diese Art Treffen offenbar kein Verständnis. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des stern bewerten 52 Prozent der Befragten es als negativ oder eher negativ, dass der SPD-Politiker den Kreml-Herrscher weiterhin trifft. 31 Prozent halten diese Zusammenkünfte für positiv oder eher positiv.

Aufgeschlüsselt nach Parteipräferenz zeigt sich in der Umfrage, dass vor allem die Wählerinnen und Wähler der AfD und der Linken das Vorgehen des Altkanzlers gutheißen. Auf die größte Ablehnung trifft es unter den Anhängerinnen und Anhängern der Grünen. Auch unter den Unterstützerinnen und Unterstützern von Schröders Partei, der SPD, bewertet eine relative Mehrheit die Treffen mit Putin als negativ oder eher negativ.

Dass die Gespräche Schröders mit Putin zu einer Lösung im Ukraine-Krieg oder in der Energiekrise führen, bezweifeln viele Menschen in Deutschland. Einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag von stern und RTL/ntv vom Mittwoch zufolge glaubt nur eine Minderheit von 22 Prozent der Befragten, dass der Altkanzler bei möglichen Vermittlungsversuchen Einfluss auf den russischen Präsidenten nehmen könnte. 64 Prozent halten dies für ausgeschlossen.
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey für die Umfrage am 3. und 4. August insgesamt 5027 Menschen über ein Onlinepanel befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt je nach Fragestellung bei 2,5 oder 7,4 Prozentpunkten.

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