Der Bundesrechnungshof hat seine heftige Kritik an Teilen des Hartz-IV-Systems bestätigt. Bei der Suche nach fester Arbeit seien die meisten geförderten Ein-Euro-Jobs für Langzeitarbeitslose nicht hilfreich, hatte zuvor die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) unter Berufung auf einen internen Bericht der Behörde berichtet.
Ein Sprecher des Bundesrechnungshofs in Bonn bestätigte die in dem Zeitungsbericht erwähnten Kritikpunkte. Das Untersuchungsverfahren sei aber nicht abgeschlossen. Der Bericht sei dem Arbeitsministerium mit der Bitte um Stellungnahme zugegangen. Nun warte man auf Antwort.
Wie es in der Zeitung hieß, dürfte mehr als die Hälfte der Ein- Euro-Jobs eigentlich nicht gefördert werden, weil sie keine zusätzlichen Tätigkeiten im Interesse der Allgemeinheit waren oder in Konkurrenz zu ungeförderten Unternehmen standen. Kommunen, Wohlfahrtsverbände oder Unternehmen aus der Weiterbildungsbranche könnten mit den Langzeitarbeitslosen ungeförderte Tätigkeiten im ersten Arbeitsmarkt ersetzen und so ihre Personalkosten reduzieren.
2009 waren im Schnitt 320 000 Menschen in geförderten Arbeitsgelegenheiten beschäftigt, darunter 280 000 in Ein-Euro-Jobs. In dem Jahr wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Qualität der Arbeit der Jobcenter zu verbessern und dafür zu sorgen, dass Ein-Euro-Jobs wettbewerbsneutral sind.