Der CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen hat mit einem gegen Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock gerichteten Tweet auch in der eigenen Partei für Empörung gesorgt. Maaßen brachte die Anfangsbuchstaben von Baerbocks vollständigen Namen mit dem Kürzel "ACAB" (All Cops are Bastards, alle Polizisten sind Mistkerle) in Verbindung. Der frühere Verfassungsschutzchef schrieb am Samstagabend: "Annalena Charlotte Alma Baerbock = ACAB = All Cops Are Bastards. Zufall oder Chiffre?"
In der "Berliner Runde" der ARD zur Wahl in Sachsen-Anhalt sprach Grünen-Bundestagsfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Sonntagabend den Tweet an. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagte dazu: "Dieser Tweet ist unmöglich, unsäglich." Er fügte hinzu: "Das ist auch nicht unser Niveau, nicht mein Niveau."
Göring-Eckardt: Maaßen ein "Verschwörungstheoretiker"
Göring-Eckardt nannte Maaßens Tweet als Beispiel dafür, wie im Bundestagswahlkampf "auf die einzige Frau im Rennen gerade draufgehauen wird", mit Vorwürfen "weit unter der Gürtellinie". Dies entmutige viele andere Frauen, in der Politik überhaupt eine Rolle spielen zu wollen.
Mit Blick auf die von der CDU-Spitze am Wahlabend viel zitierte "Brandmauer" zur AfD forderte die Grünen-Fraktionschefin Ziemiak auf, sich von Maaßens Äußerung zu distanzieren. Sie warf der CDU vor, "einen solchen Verschwörungstheoretiker" zu unterstützen und ihn Teil der nächsten Bundestagsfraktion werden zu lassen.
Hans-Georg Maaßen: "Honeypot für grün-linke Hetzer"
Maaßen verwies in seinem Tweet auf einen Bericht darüber, dass Baerbock Sicherheitsbehörden auf rechtsextreme Gruppen prüfen lassen wolle. "ACAB" gilt als diffamierende Formulierung, der Begriff wird unter anderem von Besuchern von Fußballspielen genutzt, um Polizisten zu provozieren.
Die Kritik an seinen offensichtlich konstruierten Vorwürfen kommentierte Maaßen in einem weiteren Tweet mit Sarkasmus: "Ich habe Euren Nerv getroffen. Gerne mehr! So ein Tweet ist ein richtiger Honeypot für grün-linke Hetzer. (...)"