Sonntagsfrage Grüne setzen Umfrage-Höhenflug fort

Die Grünen setzen ihren Höhenflug fort. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Partei auf einen neuen Rekordwert von 20 Prozent, wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-Politbarometer ergab.

Die Grünen setzen ihren Höhenflug fort. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Partei auf einen neuen Rekordwert von 20 Prozent, wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-Politbarometer ergab. Die Partei profitiert zudem davon, dass ihr von vielen Bundesbürgern eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigt wird.

Die Grünen verbesserten sich in der so genannten Sonntagsfrage im Vergleich zu Anfang Oktober um einen Punkt. Die Union legte um einen Punkt zu und erreichte 32 Prozent, die SPD büßte einen Punkt ein und lag bei 29 Prozent. Die FDP lag bei unverändert fünf Prozent, die Linke ebenfalls unverändert bei neun Prozent. Damit hätte Rot-Grün weiterhin eine knappe parlamentarische Mehrheit. Diese Politbarometer-Projektion berücksichtigt längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien.

In der politischen Stimmung gab es seit der vorangegangenen Umfrage vor drei Wochen relativ starke Veränderungen. Erstmals seit August konnte die Union wieder zulegen, sie verbesserte sich um sechs Punkte auf 36 Prozent. Die Grünen hielten ihr hohes Niveau und blieben in der politischen Stimmung unverändert bei 21 Prozent. Die SPD büßte zwei Punkte ein und lag bei 30 Prozent. Die Linke verlor ebenfalls zwei Punkte und kam nur noch auf sieben Prozent.

Auf die Frage, welche Partei momentan am glaubwürdigsten sei, nannten 22 Prozent die CDU/CSU und ebenso viele Befragte die Grünen. Nur zwölf Prozent sahen die SPD als am glaubwürdigsten an, lediglich zwei Prozent nannten die FDP. Die Linke wurde von sechs Prozent der Befragten als glaubwürdigste Partei gesehen. 32 Prozent gaben bei dieser Frage die Antwort "Keine Partei" an, weitere vier Prozent antworteten mit "weiß nicht". Die Ergebnisse zeigen auf, warum vor allem die Grünen von der Unzufriedenheit mit der Bundesregierung profitieren und nicht so sehr die SPD.

Die Politikerrangliste führte weiter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) an: Er kam auf der Skala von plus fünf bis minus fünf auf einen Wert von unverändert 2,1. Zweiter blieb SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit 1,1 (zuvor 1,4) vor Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 1,0 (zuvor 1,1). Ihr folgte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit ebenfalls 1,0 (zuvor 0,8) vor Kanzlerin Angela Merkel mit 0,8 (zuvor 0,7). SPD-Chef Sigmar Gabriel folgte mit 0,4 (zuvor 0,7), Grünen-Fraktionschefin Renate Künast ebenfalls mit 0,4 (zuvor 0,6) und CSU-Chef Horst Seehofer mit 0,1 (zuvor 0,3). Schlusslichter blieben Linksfraktionschef Gregor Gysi mit minus 0,6 (zuvor minus 0,8) und FDP-Chef Guido Westerwelle mit minus 1,4 (zuvor minus 1,5).

Die Forschungsgruppe Wahlen befragte von Dienstag bis Donnerstag 1250 Wahlberechtigte.

AFP
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