SPD-Genossen zoffen sich auf Twitter mit CDU-Generalsekretär Tauber
Wahlkampf"Typisch Sozis": CDU-General Tauber zofft sich via Twitter mit den Genossen
4 Min.
Ein strahlender Martin Schulz, eine farblose Angela Merkel - keine ungewöhnliche Darstellung im Wahlkampf, sollte man meinen. Doch CDU-Generalsekretär Peter Tauber fühlt sich von einem SPD-Tweet provoziert und reagiert dünnhäutig.
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Wofür steht eigentlich Martin Schulz? Das fragt sich halb Deutschland, nachdem seit der Anfangseuphorie vom SPD-Kanzlerkandidaten gefühlt kaum noch etwas zu hören war. Seit der schlimmen Wahlschlappe im Stammland NRW bemühen sich die Genossen aber verstärkt, ihre Inhalte unters Wahlvolk zu bringen - mit bisher mäßigem Erfolg, wie auch der jüngste stern-RTL-Wahltrend erneut belegt.
Zeit also, noch deutlicher zu werden. Und so setzte der Passauer Bundestagsabgeordnete Christian Flisek einen Tweet ab, um den Wahlkampf ein wenig anzuheizen. Darin - kaum überraschend - zu sehen: auf der einen Seite ein strahlender Martin Schulz, der eine ganze Liste von Wohltaten fürs Volk präsentiert, auf der anderen Seite eine verhutzelte, graue Angela Merkel, die nur eines sagt: "Sie kennen mich". Botschaft: Wir wuppen das, die anderen machen nix. Nicht alle User fanden den bildlichen Vergleich angebracht.
SPD: "Was für ein Glaskinn"
Für CDU-Generalsekretär Peter Tauber, seinem Amt entsprechend der Lautsprecher der Christdemokraten, war das gar schon des Wahlkampfs zuviel. "Das ist der faire Wahlkampf, von dem ihr immer redet", wetterte Tauber via Twitter. Und weiter: "Typisch Sozis. Darum steht ihr in den Umfragen da wo ihr steht..."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Das ist der faire Wahlkampf von dem ihr immer redet. Typisch Sozis. Darum steht ihr in den Umfragen da wo ihr steht...</p>— Dr. Peter Tauber (@petertauber) <a href="https://twitter.com/petertauber/status/874125814325026816?ref_src=twsrc%5Etfw">June 12, 2017</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Fliseks SPD-Kollege Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär im Justizministerium, sprang seinem Genossen gleich bei und konterte umgehend:
Wie zum Beweis finden sich auf Taubers Twitterkanal auch solche Wahlkampf-Beiträge:
Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick
Flisek versuchte es mit einem vordergründig sachlichen Tweet: "Guten Morgen @petertauber", säuselte er, "eine Realitätsbeschreibung des inhaltlichen Profils von @Martin Schulz und #Merkel kann nicht unfair sein, @spdbt". Worauf die Genossen derzeit vor allem abzielen ist, dass die Union ohne konkrete Aussage zum zentralen Thema Rente in den Wahlkampf ziehen wollen. Die Sozialdemokraten schafften es bei der Präsentation des eigenen Wahlprogramm zunächst ebenfalls nicht, Konkretes zu diesem Thema zu sagen, sie sind nun aber entschlossen mit dem Thema Rente auf Stimmenfang gehen.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Siehe dazu aktuellen Beitrag von <a href="https://twitter.com/ulfposh?ref_src=twsrc%5Etfw">@ulfposh</a> ....</p>— Dr. Peter Tauber (@petertauber) <a href="https://twitter.com/petertauber/status/874201052924579840?ref_src=twsrc%5Etfw">June 12, 2017</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Tauber zog sich schon bald aus dem Zoff zurück und bemühte einen kritischen Beitrag über Martin Schulz in der Zeitung "Die Welt" als Kronzeugen:
Die SPD machte noch deutlich, dass das "Plakat" in Fliseks Original-Tweet nicht offiziell aus der Wahlkampfzentrale stamme. Den Inhalt des Tweets kritisierte die Parteizentrale - ebenfalls wenig überraschend - aber nicht. Der Auslöser der unverhofften Wahlkampf-Belebung legte mit einem weiteren Tweet - diesmal ohne Darstellung einer farblosen Angela Merkel - nochmal nach:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Noch einmal ohne Worte! <a href="https://t.co/QRAvo3J3aQ">pic.twitter.com/QRAvo3J3aQ</a></p>— Christian Flisek (@ChristianFlisek) <a href="https://twitter.com/ChristianFlisek/status/874376780689309697?ref_src=twsrc%5Etfw">June 12, 2017</a></blockquote>
<script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Und Flisek zog nach der kleinen Twitter-Fehde das Fazit: Wenn schon dies nicht erlaubt sei, "dann können wir mit dem Wahlkampf gleich aufhören."