"Moin", ruft Stephan Weil früh am Morgen und drückt sich in die Ecke eines Ledersessels. Das also ist der Mann, der die Ehre der SPD retten soll? "Das wäre weit übertrieben," sagt Niedersachsens Ministerpräsident. Ganz so bedeutungsschwer sei für die ehrwürdige SPD die Landtagswahl Anfang Oktober nun doch nicht. Aber sie ist die nächste und letzte Gelegenheit in diesem Jahr, um zu zeigen, dass der Sieg von Olaf Scholz mehr war als ein Zwischenhalt im langen Niedergang der Sozialdemokratie.
Weil ist sich der Herausforderung bewusst. Er will für die SPD "den Ausgleich erzielen", sagt er: zwei übel verlorene Wahlen in Schleswig-Holstein und NRW – und nur eine gewonnene im kleinen Saarland. Jetzt kommt er.