Nachkriegsgeschichte

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LKA Niedersachsen fahndet nach diesen drei Ex-RAF-Mitgliedern

Mit Belohnung RAF-Trio seit 20 Jahren auf der Flucht: LKA fahndet immer noch nach diesen Linksextremisten

Die "Rote Armee Fraktion", kurz "RAF" setzt die Bundesrepublik insbesondere während der 1970er und 80er Jahren in Angst und Schrecken.


Die linksextremistischen Terroristen haben es auf den Kapitalismus abgesehen und stellen die Existenz des bürgerlichen Staates infrage.


Eine bis heute beispiellose Serie an Terroranschlägen erschüttert das Westdeutschland der Nachkriegszeit seit der Gründung der RAF im Jahr 1970.


Die Namen der RAF-Gründer, wie Andreas Baader oder Ulrike Meinhof, sind vielen Deutschen bis heute ein Begriff.


Doch hätten Sie gewusst, dass drei der mutmaßlich 75 ehemaligen RAF-Mitglieder immer noch auf der Flucht vor den Behörden sind?


Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg gehören zur "dritten Generation" der RAF.


Das Trio soll zwischen 1999 und 2016 zwölf Raubüberfälle begangen haben.


Die Polizei geht davon aus, dass sie sich so bis heute ihren Lebensunterhalt finanzieren.


Diese Szene zeigt den Überfall auf einen Geldboten in einem Hildesheimer Supermarkt im Mai 2016. Der Raubüberfall scheitert allerdings, da sich der Tresor nicht öffnen lässt.


Im Frühjahr 2016 filmt die Überwachungskamera eines Osnabrücker Regionalbusses, wie Staub und Garweg einsteigen.


Seit Jahrzehnten entkommen Staub, Klette und Garweg den Behörden immer wieder.


Das LKA Niedersachsen bittet die Bevölkerung nach wie vor um Hinweise.


Dabei ist auf die drei verbleibenden freien RAF-Mitglieder eine Belohnung von bis zu 80.000 € ausgesetzt.
Ex-Krankenpfleger: Niels Högel gesteht 100 Morde - Chronik eines schockierenden Falls

Ex-Krankenpfleger Niels Högel gesteht 100 Morde - Chronik eines schockierenden Falls

Es ist der größte Mordprozess der Nachkriegsgeschichte: Der Ex-Krankenpfleger Niels H. hat zugegeben, etwa 100 Menschen umgebracht zu haben. H. soll im Dienst Patienten vergiftet haben, um sie anschließend zu reanimieren und damit als Held dazustehen. Eine Chronik der Ereignisse:


1999 - 2002
Niels H. arbeitet auf der Intensivstation am Klinikum Oldenburg. Unter Kollegen fällt er auf, weil er sich bei Reanimationen in den Vordergrund drängt.


Februar 2000 
H. tötet mutmaßlich den ersten von hundert Patienten. Die Ermittler geben später an, dass es schon damals Hinweise auf ungewöhnlich viele tote Patienten und Wiederbelebungen während seiner Schichten gab.


September 2002 
Niels H. wird gefeuert, weil er sich immer wieder bei Reanimationen in den Vordergrund drängt. Später stellt sich heraus: In Oldenburg hat H. nachweislich 36 Menschen vergiftet und getötet.


Dezember 2002
Niels H. beginnt auf der Intensivstation des Klinikums Delmenhorst.


März 2003 bis Juni 2005
Die Todesrate und der Verbrauch des Herzmittels Gilurytmal steigt auf der Station dramatisch: Statt 200 Patienten - wie es statistisch normal gewesen wäre - sterben in den zweieinhalb Jahren seiner Tätigkeit 411 Menschen. Davon mehr als 300 während H.s Schicht oder unmittelbar (innerhalb von zwei Stunden) danach.  Die Kollegen werden immer misstrauischer. 


Ende 2005
Niels H.s Oberarzt schaltet erstmals die Polizei ein. Die Staatsanwaltschaft bleibt allerdings zunächst untätig.


Dezember 2006
Niels H. wird wegen versuchten Totschlags zu fünf Jahren Haft und einem befristeten Berufsverbot verurteilt.


Juni 2008
Niels H. wird im Revisionsverfahren zu siebeneinhalb Jahren Haft und einem lebenslangen Berufsverbot verurteilt.


2010
Niels H.s verstorbene Patienten werden exhumiert. Bei fünf von diesen wird das Herzmedikament Ajmalin nachgewiesen, das H. Patienten gespritzt hat, um sie anschließend zu reanimieren.  


September 2014
Niels H. wird nach neuen Ermittlungen wegen seiner Machenschaften im Klinikum Delmenhorst verurteilt.


Januar 2015
Der ehemalige Krankenpfleger gesteht etwa 90 Taten. 


Februar 2015
Das Landgericht Oldenburg verurteilt den heute 41-Jährigen zu lebenslanger Haft.


Bis August 2017
Insgesamt 134 Leichen auf 67 Friedhöfen werden exhumiert. 


September 2018 
Dem ehemaligen Krankenpfleger werden 99 Morde vorgeworfen.


Oktober 2018
Es beginnt der größte Mordprozess der deutschen Nachkriegsgeschichte. Niels H. legt ein umfassendes Geständnis ab. 


Mai 2019
Der Prozess könnte sich wegen der vielen Fälle bis Mai 2019 hinziehen.