Vor der Bundestagswahl Brüderle stärkt Rösler den Rücken

FDP-Chef Philipp Rösler ist in den eigenen Reihen stark umstritten. Fraktionschef Rainer Brüderle stellt sich jedoch hinter ihn und will, dass er die Partei in die Bundestagswahl führt.

FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle rechnet nach eigenen Worten fest mit einer führenden Rolle des umstrittenen Parteichefs Philipp Rösler bei der nächsten Bundestagswahl. "Er ist unser Bundesvorsitzender. Und der Bundesvorsitzende wird im Bundestagswahlkampf selbstverständlich die entscheidende Rolle spielen", sagte Brüderle der "Welt" (Samstag). Er gehe fest davon aus, dass Rösler Spitzenkandidat der niedersächsischen Landesliste zur Bundestagswahl werde.

Die FDP wäre laut dem neuen ZDF-Politbarometer mit unverändert 4 Prozent nicht im Bundestag vertreten. Damit hätte auch Schwarz-Gelb keine Regierungsmehrheit mehr.

Brüderle hält nichts von Ampeln

Eine deutliche Absage erteilte der liberale Fraktionschef Spekulationen, die FDP bereite sich auf eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen nach der nächsten Bundestagswahl vor. "Ich halte eine Ampel-Diskussion im Bund derzeit für Unfug", sagte Brüderle. Eine solche Zusammenarbeit müsse nicht nur rechnerisch passen, sondern auch inhaltlich.

Der Fraktionsvorsitzende bestritt erneut eigene Ambitionen auf den Parteivorsitz. "Ich stehe schon in der Pflicht und bin als Vorsitzender der Bundestagsfraktion Mitspieler in einem Team", sagte Brüderle. Christian Lindner werde in Nordrhein-Westfalen Oppositionsführer sein. Als Vorsitzender des größten Landesverbandes gehöre er "selbstverständlich auch zur Führungsmannschaft der Bundes-FDP".

DPA
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