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Wahltrend von stern und RTL Steinmeier genießt mehr Vertrauen als Merkel

Der schwarz-gelbe Zickzackkurs in der Atompolitik hinterlässt Spuren: Im Politikerranking schlägt Steinmeier Merkel in Sachen Vertrauen, bei der Sonntagsfrage legen die Grünen nochmals zu.

Erstmals seit langem schenken die Deutschen wieder einem Politiker der SPD ihr größtes Vertrauen. Im neuen Politikerranking des stern, in dem die Befragten ausgewählten Politikern Punkte auf einer Skala von 0 (kein Vertrauen) bis 100 (sehr hohes Vertrauen) vergeben konnten, kam SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit 56 Zählern auf den ersten Platz. Er gewann im Vergleich zum letzten Ranking Ende Dezember vorigen Jahres 1 Punkt hinzu.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) büßte 4 Vertrauenspunkte ein. Mit 55 Zählern muss sie sich hinter Steinmeier mit Platz 2 begnügen. Größter Gewinner ist Thomas de Maizière (CDU), der vor vier Wochen vom Innen- ins Verteidigungsministerium wechselte. Er gewann 4 Punkte hinzu und belegt mit 52 Punkten nun den dritten Platz der vertrauenswürdigsten Politiker.

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Westerwelle trägt rote Laterne

Nur geringe Bewegung gab es im Mittelfeld. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verbesserte sich um 1 Punkt auf 48 Zähler. Er liegt damit gleichauf mit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die um 2 Punkte auf 48 Zähler fiel. SPD-Chef Sigmar Gabriel sammelte 44 Punkte (-1), CSU-Chef Horst Seehofer hält sich bei 42 Punkten.

Trotz der grünen Erfolge bei den jüngsten Landtagswahlen ist das Vertrauen der Deutschen in die beiden Grünen-Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Tritten geringer geworden: Künast erreicht nur noch 41 Punkte (-4), Trittin 39 Punkte (-1).

Am Ende der Skala rangieren neben Linken-Fraktionschef Gregor Gysi (32 Punkte, -2) zwei Politiker der FDP: Wirtschaftsminister Rainer Brüderle stürzte nach seinen umstrittenen Atom-Äußerungen um 6 Punkte auf 32 Zähler ab. Mit 31 Punkten (+2) ist Außenminister Guido Westerwelle weiter das Schlusslicht.

Der stern ließ auch die Meinung der Deutschen zum einstigen CSU-Star Karl-Theodor zu Guttenberg erfragen, der am 1. März als Verteidigungsminister zurückgetreten war. Er verlor nach der Plagiatsaffäre 15 Punkte, genießt in der Bevölkerung mit 49 Zählern aber noch immer mehr Vertrauen als sein Parteichef Seehofer.

Linke auf Vier-Jahres-Tief

Die Grünen setzen ihren bundesweiten Aufwärtstrend weiter fort. Im wöchentlichen stern-RTL-Wahltrend, der noch vor den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erhoben wurde, steigen sie um 1 Punkt auf 21 Prozent. Damit haben sie in den zwei Wochen seit Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima insgesamt 6 Punkte zugelegt. Wie in der Vorwoche würden sich 33 Prozent der Wähler für die Union, 25 Prozent für die SPD und 5 Prozent für die FDP entscheiden.

Die Linke verliert zum zweiten Mal in Folge 1 Punkt und fällt auf 8 Prozent. Es ist ihr schlechtester Wert seit Gründung der gesamtdeutschen Partei im Juni 2007. Die Vorgängerorganisationen WASG und DieLinkspartei.PDS hatten im stern-RTL-Wahltrend zuletzt im Januar 2007 bei 8 Prozent gelegen. Für "sonstige Parteien" würden 8 Prozent der Wähler stimmen.

Zusammen würde ein rot-grünes Bündnis mit 46 Prozent nun acht Punkte vor der schwarz-gelben Koalition liegen (gemeinsam 38 Prozent). Es hätte aber keine Mehrheit der Stimmen.

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